Hilfreiche Fakten zu Ginkgo – Wirkungsweise und Einsatzgebiete

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Grit Ritter, Pharmazieökonomin bei mycare.de
Aktualisiert: 15.11.2022

Scherenschnitt eines Gesichts aus Ginkgo-Blättern

Dem Ginkgo-Blattextrakt werden positive durchblutungsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Die Zellen werden besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, schädliche Sauerstoffradikale inaktiviert und die für die Energiegewinnung zuständigen Mitochondrien stabilisiert. Daraus erschließt sich von selbst der Nutzen, wenn die geistige Leistungsfähigkeit nachlässt. Grund genug, sich detaillierter mit diesem Baum auseinanderzusetzen.

Was ist Ginkgo biloba?

Ginkgo ist ein Baum, der ursprünglich aus China stammt, heute aber weltweit kultiviert wird. In Europa ist er seit etwa 1730 zu Hause. Der Ginkgo biloba wurde vom Kuratorium "Baum des Jahres" zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends ernannt. Zahlreiche Mythen und Legenden ranken sich um den Baum, so sollen seine Vorfahren bereits vor vielen Jahren die Erde großflächig besiedelt und die Eiszeiten überlebt haben. Auch nach dem Atombombenabwurf in Hiroshima 1945 soll der Ginkgo als erster wieder ausgetrieben haben. Der Ginkgo wird in China als lebensverlängernd und kraftspendend verehrt. In Europa hat sich der Wunderbaum als äußerst resistent erwiesen: Er trotzt Schädlingen genauso wie Autoabgasen, weswegen er gerne als Stadtbaum kultiviert wird. Ginkgo-Bäume können über 1000 Jahre alt werden.

Infografik:Beschwerden,Wirkung,Anwendung

Was ist die Wirkung von Ginkgo?

Das Zusammenspiel der verschiedenen Wirkstoffe im Ginkgoblatt ist für die Wirkung verantwortlich. Im Laborversuch erweist sich der Extrakt aus Ginkgo-Blättern als äußerst wirksam:

  • Der Energiestoffwechsel im Gehirn und die kognitiven Eigenschaften werden verbessert.
  • Oft steigert sich demzufolge auch die Bewegungskoordination.
  • Die Fließfähigkeit des Blutes und der Blutkreislauf in den kleinsten Blutgefäßen werden optimiert und schädliche freie Radikale „eingefangen“.
  • Deshalb werden heute zahlreiche Erkrankungen, wie Durchblutungsstörungen im Gehirn, in den Armen und Beinen, mit Ginkgo-Präparaten behandelt.

Während in Fernost Ginkgo seit Jahrhunderten wegen seiner Heilwirkung geschätzt wird, sind Ginkgo-Präparate in Europa noch ein relativ junges Produkt. In den 1960er Jahren entdeckten deutsche Wissenschaftler, dass ein spezieller Extrakt aus Blättern des Ginkgo-Baumes gegen Durchblutungsstörungen helfen kann. Die Blätter enthalten sogenannte Diterpene, die wiederum aus den Ginkgoliden A, B und C bestehen, sowie Flavonoide. Außerdem befinden sich in der Substanz Bilobalid Sesquiterpene.

Bei welchen Beschwerden kann Ginkgo eingesetzt werden?

Aufgrund der in Studien belegten durchblutungsfördernden Eigenschaften in den kleinsten Gefäßen unseres Körpers werden zugelassene Phyto-Pharmaka mit einem standardisierten Ginkgo-Extrakt bei altersbedingten geistigen Leistungseinbußen eingesetzt, um Denkfähigkeit und Konzentration zu erhalten oder wieder zu verbessern. Bei Ohrgeräuschen (Tinnitus) oder Schwindel aufgrund von Durchblutungsstörungen beziehungsweise altersbedingten Rückbildungsvorgängen ist Ginkgo auch erstes Mittel der Wahl.

Hilft Ginkgo biloba gegen Demenz?

Es stellt sich die Frage, ob Ginkgo-Extrakt, präventiv rechtzeitig eingenommen, das Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit verhindern kann. Gemäß Demenz-Leitlinie wird eine generell vorbeugende Einnahme gegen Demenzerkrankungen aktuell noch nicht empfohlen. Dass Patienten mit leichten Einschränkungen der Hirnleistung, die mit Ginkgo-Arzneimitteln über einen längeren Zeitraum behandelt wurden, aber ein geringeres Risiko haben, an einer Demenz zu erkranken, dessen sind sich Experten einig. Ginkgo-Extrakt-Präparate sind keine Wundermittel. Doch gerade bei nachlassender geistiger Leistungsfähigkeit kann schon ein Erfolg verzeichnet werden, wenn sich der physische und emotionale Zustand des Betroffenen stabilisiert.

Was muss ich bei der Einnahme von Ginkgo beachten?

Es kann mehrere Wochen dauern, bis sich eine Wirkung bemerkbar macht. Deshalb ist eine Anwendungszeit von mindestens 6 bis 8 Wochen üblich und empfehlenswert. Eine Ausnahme wäre selbstverständlich, wenn irgendwelche Unverträglichkeiten wahrgenommen oder vermutet werden. In diesem seltenen Fall nehmen sie das Ginkgo-Präparat nicht weiter ein und konsultieren zur Abklärung ihren Arzt.

Kann ich Ginko biloba überdosieren?

Als allgemeine Empfehlung gilt eine Tagesdosis von 120 bis 160 mg Trockenextrakt. Diese wird in der Regel auf 2 bis 3 Einzeldosen verteilt. Bei speziellen Indikationen ist die Maximaldosis von 240 mg Ginkgo-Extrakt empfohlen. Eine Überschreitung dieser Menge ist nicht sinnvoll und bringt nach aktuellem Kenntnisstand keine weiteren Vorteile.

Welche Nebenwirkungen können bei Ginkgo Präparaten auftreten?

Pflanzeninhaltsstoffe der Ginkgoblätter beeinflussen die Fließeigenschaften des Blutes. Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die blutverdünnend wirken, eine Wirkungsverstärkung möglich ist. Dazu zählen zum Beispiel Arzneimittel mit den Wirkstoffen Phenprocoumon, Clopidogrel, Warfarin oder Acetylsalicylsäure (ASS), aber auch Schmerzmittel, die zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zählen. In diesem Fall ist vorab eine Arztrücksprache zu halten. In der Regel gelten die standardisierten Ginkgo-Arzneimittel aus der Apotheke auch bei Langzeiteinnahme als gut verträglich. Als mögliche Nebenwirkungen können Symptome wie Kopfschmerzen, allergische Hautreaktionen oder leichte Magen-Darm-Beschwerden, wenn überhaupt, zugeordnet werden.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Pharmazieökonomin Grit Ritter

Über unsere Autorin:

Grit Ritter | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Seit über 20 Jahren bin ich im Pharmateam des Unternehmens verwurzelt. Grundlegend dafür ist die Leidenschaft für Gesundheitsthemen incl. Prävention. Regelmäßige Fortbildungen sind da essenziell. Neben Kundenberatung sind Betriebl. Gesundheitsmanagement, Haus- und Reiseapothekenchecks und pharmazeutisches Marketing Schwerpunkte meiner Tätigkeit bei mycare.de. Mehr über G. Ritter

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