Warum ist Wundversorgung wichtig?
Ein unachtsamer Moment und schon ist es passiert, ob aufgeschürftes Knie oder ein blutiger Schnitt im Finger, kleine Wunden gehören zu unserem Alltag. Mehr lesen





















Was muss ich bei der Wundversorgung beachten?
Meist können sie aber problemlos selbst versorgt werden. Um die Heilung effektiv zu unterstützen, ist jedoch die richtige Wundversorgung wichtig.
Ob Schnitt-, Schürf-, Biss- oder Platzwunde, bei jeder Verletzung müssen bestimmte Regeln beachtet werden, damit die Blessuren schnell verheilen und Infektionen vermieden und Narben nach Möglichkeit vermindert werden. So sollten Schürfwunden, bei denen die obersten Hautschichten verletzt und häufig auch stark verschmutzt sind, zunächst gründlich gereinigt werden, da Schmutz nicht nur eine Infektion verursachen kann, sondern auch die Heilung verlangsamt. Für die Reinigung können sowohl spezielle, alkoholfreie Reinigungsprodukte als auch lauwarmes Leitungswasser verwendet werden, denn gerade in Deutschland ist das Leitungswasser nahezu keimfrei. Für großflächigere Wunden, die nicht unter dem Wasserhahn abgespült werden können, eignet sich die Dusche. So löst sich der Schmutz und Verunreinigungen werden aus der Wunde geschwemmt. Anschließend sollte die Wunde mit einem Desinfektionsmittel behandelt werden, um die Zahl der Erreger in der Wunde zu verringern.
Erste Hilfe im Alltag: Wunden selbst versorgen
Obwohl ein Sturz auf nasser oder glatter Straße meist glimpflich endet, können die Folgen wie Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen äußerst schmerzhaft sein. Kleine Kühlpacks oder spezielle Sportsalben können hier für Linderung sorgen und kombiniert mit einer anschließenden Ruhigstellung die Heilung beschleunigen.
Die Akutbehandlung sollte nach der PECH-Regel erfolgen:
- Pause = Ruhigstellung
- Eis = Kühlen, ohne direkten Hautkontakt mit der Kältequelle
- Compression = mäßig, zwischendurch unterbrechen
- Hochlagern
So wird der Schmerz gelindert und Prellungen und Blutergüsse werden auf ein Mindestmaß reduziert.
Auch kleine Schnitt- und Schürfwunden sollten versorgt werden
Schnitt- und Schürfwunden können Sie sich nicht nur bei einem Sturz, sondern auch im Haushalt oder bei der Gartenarbeit in einem unbedachten Moment zuziehen. Wichtig ist dann vor allem die richtige Wundversorgung. Dabei sollten Schürfwunden zunächst gut gesäubert werden, am besten unter fließendem Wasser. Eventuell eingedrungene Fremdkörper können Sie mit einem Mulltupfer oder einer Pinzette entfernen. Die Desinfektion von Schürfwunden mit einem geeigneten Präparat ist vor allem bei Verletzungen, die im Garten oder auf der Straße entstanden sind, sinnvoll. Abschließend sollte die Wunde durch ein Pflaster oder eine Kompresse abgedeckt werden. Salben und Gele gehören dagegen nicht auf offene Wunden, außer sie dienen der Desinfektion. Größere oder sehr tiefe Wunden sollten jedoch genauso wie stark schmerzende oder blutende Verletzungen nicht selbst, sondern besser von einem Arzt behandelt werden.
Schneller Heilung durch feuchte Wundauflagen
Im Anschluss an die Reinigung und Desinfektion sollte die Wunde vor erneuter Verschmutzung geschützt und für eine schnellere Heilung abgedeckt werden. Obwohl auch heute noch vielfach die Meinung zu hören ist, dass kleine Wunden am besten an der Luft heilen, hat sich dies als falsch erwiesen, wie Erfahrungen mit chronischen, schlecht heilenden Wunden gezeigt haben. So heilen Wunden, die mit einer feuchten Wundauflage bedeckt sind, doppelt so schnell und das auch noch mit geringerer Narbenbildung. Ursache ist das feuchte Milieu, in dem die körpereigenen Reparaturmechanismen aus Enzymen, Hormonen und anderen Substanzen deutlich besser wirken können als in einer trockenen Wunde mit dickem Schorf. Dabei stehen heute selbst für kleine Wunden geeignete hydroaktive Wundpflaster zur Verfügung, die nicht nur die Wunde vor Verschmutzung schützen, sondern auch die Heilung beschleunigen. Je nach Wunde kommen dabei für trockene Wunden Hydrogele, für nässende Wunden Hydrokolloide und für stark nässende Wunden Hydrofasern oder Alginate zum Einsatz, die den Feuchtigkeitsgehalt in der Wunde optimal regulieren.
Manche Wunden müssen ärztlich behandelt werden
Obwohl viele Bagatellwunden problemlos zuhause versorgt werden können, gehören bestimmte Wunden, wie beispielsweise Bisswunden, dennoch in ärztliche Behandlung, da sie häufig von gefährlichen Keimen verunreinigt sind. Genauso sollten tiefe Schnittwunden und große Platzwunden von einem Arzt versorgt werden, vor allem, wenn sie stark bluten oder weit auseinanderklaffen und eventuell genäht beziehungsweise geklammert werden müssen. Aber auch Schürfwunden, in die Steinchen oder Glassplitter tief eingedrungen sind, erfordern professionelle Hilfe. Generell sollte außerdem bei jeder Wunde der Tetanusschutz überprüft werden.
Was muss ich bei Wunden beachten?
Kleine Kratzer heilen meist schnell, oft ohne weiteres Zutun ab. Kommt es jedoch zu größeren Verletzungen wie zum Beispiel tiefen Schnitt- oder Schürfwunden, sind wir angreifbar für Keime. Eine nässende oder blutende Wunde sollte möglichst deshalb zeitnah und schonend versorgt werden. Dies geschieht zum einen durch eine achtsame Säuberung der Wunde (möglichst mit klarem, fließendem Wasser ohne Zusätze), zum anderen braucht es aber auch eine verlässliche Desinfektion, damit sich die Verletzung später nicht entzündet oder eitert. Eine Wunde kann unversorgt zu argen gesundheitlichen Problemen führen. Vor allem dann, wenn kein geregelter Impfschutz vorliegt. Eine regelmäßige Auffrischung der Tetanus-Impfung ist daher sehr wichtig.
Impfschutz und Jodsalbe — Das Dreamteam im Kampf gegen Wundinfektion
Oberflächliche Verletzungen bedürfen oft nur einer sanften Reinigung. Sind bei einer Verletzung größere Gefäße betroffen und setzt eine starke Blutung ein, sollte die Wunde möglicherweise schon nach einer zweckdienlichen Erstversorgung von einem Arzt gesichtet werden. Es ist durchaus sinnvoll, die Wunde eine zeitlang intensiv zu beobachten. Treten nach Stunden oder Tagen Beschwerden wie zum Beispiel Hautrötung, Druckempfindlichkeit, pulsierende oder klopfende Schmerzen und Schwellungen auf, können dies bereits Alarmzeichen für eine beginnende Wundinfektion sein. Jetzt gilt es umso mehr das Impfbuch zu zücken, die letzte Tetanus-Impfung nachzulesen und Ihren Arzt eventuell um eine Auffrischung dieses wichtigen Impfschutzes zu bitten. Vorbeugen ist jedoch besser als später das Nachsehen zu haben. Das Risiko nur zu impfen, wenn eine Verletzung aufgetreten ist, sollte zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht eingegangen werden. Was Sie immer in Ihrer Hausapotheke oder in Ihrem Erste-Hilfe-Koffer bereithalten sollten ist neben dem vorgeschriebenen Verbandsmaterial auch Desinfektionsmittel, z.B. die Jodsalbe. Diese ist als Salbe in verschiedenen Packungseinheiten erhältlich und hilft, Wundinfektionen vorzubeugen.
Zu Ihrer Information: Bei Jodpräparaten handelt es sich um gebräuchliche, wirksame Mittel gegen zahlreiche Viren, Pilze und Bakterien. Aufgetragen wird dieses hilfreiche Desinfektionsmittel unmittelbar auf die Wunde, sowie auf die Wundränder und vorzugsweise auch auf das umliegende Gewebe. Der Heilungsprozess der Verletzung wird mittels der desinfizierenden Wundsalbe günstig beeinflusst. Ein zeitnahes Auftragen der Jodsalbe auf die gereinigte Wundstelle hilft, drohende Infektionen und Folgeschäden erfolgreich zu vermeiden.
Jodpräparate kennzeichnen sich durch die typische Braunfärbung. Um Bekleidung vor Verfärbung zu schützen, ist ein entsprechendes Abdecken beispielsweise mit einem Verband anzuraten.
Ist Zinksalbe ein Mittel zur Behandlung von Wunden und Hauterkrankungen?
Schnell ist es passiert. Wir stolpern oder rutschen aus und schrammen mit dem Bein, Arm oder der Hand über rauen Asphalt oder körnigen Boden. Die betroffenen Hautstellen reißen auf, fangen an zu bluten und zu nässen. Zunächst gilt es die entstandene Wunde achtsam zu versorgen — sie von etwaigen Schmutzpartikeln zu reinigen, damit gründlich, aber sanft der irritierten Derma schließlich eine wohltuende, auch heilende Pflege zukommen zu lassen. Die Wundbehandlung, besonders die medizinische Versorgung der Wundränder, erfolgt immer noch gerne durch ein altbewährtes Mittel: die Zinksalbe mit dem darin enthaltenen Zinkoxid. Ihre leicht desinfizierenden, sorptiven sowie adstringierenden Eigenschaften tragen zur gewünschten Wundheilung und zur nachhaltigen Pflege der geschädigten Hautpartie bei. Aber auch bei Hauterkrankungen, welche mit Feuchtigkeit und Juckreiz in Verbindung stehen kann das Auftragen von Zinksalbe wohltuende Linderung verschaffen. Da die Zinksalbe Wunden zu sehr austrocknen kann, sollte sie nur bedingt zur direkten Wundbehandlung eingesetzt werden.
Zinksalbe — wundheilungsfördernd und schwach antiseptisch
Bei der Herstellung der Zinksalbe wird das an sich wasserunlösliche Zinkoxid unter die Salbengrundlage gemischt. Die Zinksalbe (DAB) enthält 10 Teile Zinkoxid und 90 Teile Wollwachsalkoholsalbe. Wird die Zinksalbe auf die kranke Derma aufgetragen, entwickelt das Zinkoxid lösliche Zinksalze, welche alsbald eine antiseptische und adstringierende Aufgabe bei der Wundbehandlung übernehmen. Hierbei dringen Zinkionen in tiefer liegende Zellschichten vor. Nur ein winziger Bruchteil davon wandert transdermal in die Blutbahn. Unterschieden wird in Zinkpaste, Zinkcreme und weiche Zinkpaste, wobei die Zinkpaste nach DAB einen Zinkoxidanteil von 25 % aufweist. Die weiche Zinkpaste zeichnet sich mit 30% Zinkoxid sowie 40% dickflüssigem Paraffin, weißer Vaseline und gebleichtem Wachs als besonders streichfähiges Präparat aus. Zinkcremes, welche das Zinkoxid in einer Salbengrundlage enthalten, gelten als wasserlöslich. In diese Salbe können bei Bedarf weitere wasserlösliche Wirkstoffe mit eingearbeitet werden. Zudem ist die Zinksalbe wesentlich besser von der Haut abwaschbar als zum Beispiel Pasten.