
Kälte- & Wärmetherapie
Seit Jahrhunderten ist die positive Wirkung von Wärme zur Behandlung von Verkrampfungen und dadurch hervorgerufenen Schmerzen bekannt. Dabei kann Wärme den Schmerz gleich dreifach lindern. Mehr lesen

Wann wird Wärmetherapie angewendet?
Die verschiedenen Formen der Wärmetherapie sind seit vielen Jahren erprobt. Sie haben sich sowohl zur Behandlung von nichtentzündlichen Erkrankungen als auch zur Linderung schmerzhafter Verspannungen und Verkrampfungen bis hin zu kolikartigen Krämpfen, chronischen Gelenk- und Wirbelsäulenbeschwerden sowie bei Beschwerden im Bereich der Bänder und Sehnen bewährt. Aber auch chronische Entzündungen wie Nasennebenhöhlenentzündungen gehören zu den Einsatzgebieten der Wärmetherapie. Bei akuten Entzündungen und fieberhaften Prozessen verbietet sich dagegen der Einsatz von Wärme. Denn hier kann Wärme beispielsweise bei einer Blinddarmentzündung zu lebensgefährlichen Komplikationen führen. Um Nebenwirkungen oder Komplikationen zu vermeiden, sollten Art, Dauer und Temperatur der Anwendung deshalb im Zweifelsfall vorher mit einem Arzt besprochen werden.
Wärmetherapie zur Linderung von Muskelschmerzen
Ob Rücken-, Nacken- oder Schulterschmerzen, Ursache von Muskelschmerzen ist meist eine reflexartige Verkrampfung des betroffenen Muskels, was zu einer verminderten Blutzufuhr führt. Gleichzeitig werden die Schmerzrezeptoren stimuliert, sodass im Gehirn Schmerzempfindungen ausgelöst werden. Um diese Muskelschmerzen zu lindern oder ganz zu beseitigen, hat sich die physiotherapeutische Wärmetherapie bewährt. Dabei wirkt die lokal zugeführte Wärme gleich dreifach. Zum einen erweitert sie die Blutgefäße in dem mit Wärme behandelten Körperbereich und verbessert dadurch die Durchblutung sowie die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Zum anderen wird der Stoffwechsel angeregt, sodass verstärkt Stoffwechselendprodukte abtransportiert und ausgeschieden werden können. Außerdem wirkt sich die Wärme entspannend und beruhigend auf das Nervensystem aus, denn die empfindlichen Nervenenden nehmen den positiven Wärmereiz auf und transportieren ihn ins Schmerzzentrum im Gehirn, wo die Schmerzwahrnehmung gedämpft wird. Als Folge der Wärme entspannen sich aber nicht nur die Muskeln und Nerven, sondern das gesamte Gewebe wird gelockert und kann sich besser regenerieren.
Wärmetherapie aber richtig
In der Wärmetherapie stehen je nach zu behandelndem Körperbereich ganz unterschiedliche Medien zur Verfügung, um die Wärme lokal zuzuführen. Um jedoch tatsächlich einen schmerzlindernden Effekt zu erzielen, spielen bei der Wärmetherapie nicht nur das Medium und die Temperatur eine Rolle, sondern vor allem die Einwirkdauer. So haben sich für eine nachhaltige Schmerzlinderung bei Muskelschmerzen mittlere Temperaturen, wie sie beispielsweise mit Moor- oder Fangopackungen erreicht werden, und Einwirkzeiten von mehreren Stunden als günstig erwiesen. Neben Moor- und Fangoanwendungen in physiotherapeutischen Praxen oder für zuhause gibt es inzwischen auch Wärmepackungen für unterwegs, die unsichtbar unter der Kleidung getragen werden können und die eine konstante Temperatur von 40° Celsius über mehrere Stunden abgegeben, sodass die Muskeln die Möglichkeit haben, sich zu entspannen und dadurch Schmerzen effektiv gelindert werden.