Leitfaden zu Schuppen – Wie kann ich sie behandeln und was sind die Ursachen?

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 4 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 26.09.22

Frau mit dunklebraunen Haaren fässt in Richtung ihres Haaransatzes, welcher schuppig ist

Schuppen, medizinisch Squama, rieseln bei vielen Menschen auf die Schultern. Meist sind sie harmlos und lassen sich mit Anti-Schuppen-Shampoos oder Lotionen beseitigen. Schuppen entstehen, wenn größere Verbände abgestorbener Hautzellen abgestoßen werden. Es gibt diverse Ursachen für Schuppen. Sie können erblich bedingt sein, möglich sind aber auch Hauterkrankungen wie Schuppenflechte, Hormonschwankungen, falsche Haarpflege, bestimmte Klimabedingungen oder Stress. Nicht immer aber sind Schuppen ein rein kosmetisches Problem, denn sie können auch eine Begleiterscheinung von Hautkrankheiten sein. Für eine gesunde Kopfhaut gibt es Hausmittel und Tricks.

Was sind Schuppen und wie entstehen sie?

Jeder Mensch verliert täglich Hautschuppen. Die Haut erneuert sich ungefähr einmal im Monat und stößt dabei die alten, abgestorbenen Hautzellen ab. Dies geschieht auch bei der Kopfhaut. Meistens sind die Schuppen so klein, dass man sie gar nicht sieht. Fallen mehrere Hautzellen zusammen ab, werden diese sichtbar.

Die Ursachen der Schuppenbildung reichen von falscher Kopfhautpflege über Pilzbefall und bakterielle Ursachen bis hin zu chronischen oder dermatologischen Erkrankungen.

Welche Arten von Schuppen auf der Kopfhaut gibt es?

Eine trockene Kopfhaut neigt eher zu trockenen Schuppen. Dies betrifft Personen, die sich oft in geheizten oder klimatisierten Räumen aufhalten. Auch Menschen, die sich häufig die Haare föhnen, neigen eher zu trockenen Schuppen. Diese Faktoren begünstigen eine vermehrte Bildung von trockenen, weißen Schuppen.

Wenn man eher zu fettiger Kopfhaut neigt, bilden sich fettige Schuppen. Eine fettige Kopfhaut entsteht, wenn die Drüsen in den Haarwurzeln zu viel Talg produzieren. Ursachen für fettige Kopfhaut können zu häufiges Haarewaschen, falsche Ernährung, Stress oder hormonelle Umstellungen, etwa in der Pubertät oder während einer Schwangerschaft, sein. Ferner gibt es Menschen, die genetisch bedingt mehr Talg als andere produzieren. Die gelbliche Farbe und klebrige Textur sind typische Merkmale für fettige Hautschuppen. Diese Hautschuppen lassen oft das ganze Haar oder zumindest das Haar in der Nähe des Scheitels fettig erscheinen.

Welche weiteren Symptome können auftreten?

Schuppen sind nicht nur ein ästhetisches Problem. Dahinter kann auch eine Hauterkrankung wie Schuppenflechte (Psoriasis) oder Neurodermitis stecken, die von einem Hautarzt behandelt werden muss. Vor allem wenn Juckreiz und Rötungen hinzukommen, sollten sie einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen.

Was können die Ursachen von Schuppen auf der Kopfhaut sein?

  • Häufiges Haarewaschen mit aggressiven Shampoos.
  • Heißes Föhnen.
  • Aufhalten in geheizten oder klimatisierten Räumen.
  • Stress.
  • Ungesunde Ernährung.
  • Hormonumstellungen.
  • Dermatologische Erkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis.

Wie kann ich Schuppen auf der Kopfhaut behandeln?

Es gibt verschiedene Produkte, die sich im Kampf gegen Schuppen bewährt haben. Einige davon kann nur ein Arzt verschreiben, andere sind frei verkäuflich. Für die richtige Behandlung sollte der Grund für die Schuppen bekannt sein und ob es sich um fettige oder trockene Schuppen handelt.

  • Bei trockenen Schuppen sollte man sich einen Luftbefeuchter zulegen, und die Haare an der Luft oder mit kalter Föhntemperatur trocknen.
  • Bei fettigen Schuppen und Pilzbefall kann der Dermatologe auf Antipilzmittel als Schuppen-Shampoo zurückgreifen.
  • Gegen die Schuppenflechte, die sich häufig in lästigen Kopfschuppen äußert, gibt es Salicylsäure, diese löst Schuppen auf und macht die Haut darunter aufnahmefähiger für die nachfolgenden Wirkstoffe der medizinischen Salben. Salicylsäure-Shampoos oder auswaschbare Salben sollte man nur wenige Tage anwenden. Für Säuglinge ist Salicylsäure nicht geeignet.
 Tipp: Anti-Schuppen-Shampoos und Haaröle für trockene Kopfhaut können helfen. Übrigens: Anti-Schuppen-Shampoos können die Kopfhaut auch austrocknen und dann Schuppen verstärken anstatt lindern. Wenden Sie sie nur ein- bis dreimal pro Woche und nicht länger als einen Monat an.

Gibt es Hausmittel gegen Schuppen auf der Kopfhaut?

  • Verzichten Sie auf heißes Föhnen. Wenn Sie nicht darauf verzichten wollen, föhnen sie Ihr Haar mittels kühlerer Temperaturen und möglichst kurz.
  • Spülungen, Schaumfestiger, Haarspray und Haargel können die Kopfhaut zusätzlich reizen und Schuppen fördern - vermeiden Sie diese Produkte, wenn Sie zu Schuppen neigen.
  • Waschen Sie Ihr Haar nicht täglich. Spülen Sie das Haar nach dem Waschen gründlich mit klarem Wasser aus.
  • Die richtige Ernährung sorgt für eine gesunde Kopfhaut: Ungünstig sind Alkohol, Weizenmehl, Zucker und Kaffee. Der Speiseplan sollte ausreichende Mengen an den Vitamin A, Vitamin E und Biotin beinhalten.
  • Olivenöl kann bei trockener Kopfhaut helfen. Für eine geschmeidige Kopfhaut können Sie eine kleine Menge Olivenöl einmassieren, einige Zeit einwirken lassen und dann auswaschen.
  • Eine zu starke Sonneneinstrahlung auf dem Kopf können Sie mit einer leichten, luftigen Kopfbedeckung verhindern. Sonnenschutz ist auch wichtig für die Kopfhaut.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern. Mehr über L. Dolder

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Janet, Apothekerin bei mycare.de
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