Trockene Kopfhaut: Hausmittel und Tipps zur Behandlung
✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 5 Minuten
Von Grit Ritter, Pharmazieökonomin
Aktualisiert: 30.06.2025

Trockene Kopfhaut entsteht, wenn das Gleichgewicht zwischen Feuchtigkeit und Fettgehalt gestört ist. Bei einer gesunden Kopfhaut sorgen die Talgdrüsen dafür, dass unsere Kopfhaut mit ausreichend Lipiden versorgt wird, um sie geschmeidig zu halten und gegen Umwelteinflüsse zu schützen. Ist die Talgproduktion jedoch gestört, was unter anderem durch zu heißes Wasser oder aggressive Reinigungsprodukte hervorgerufen werden kann, wird der Säureschutzmantel geschädigt und die Kopfhaut trocknet aus. Auch innere Faktoren wie Stress oder ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt können dies begünstigen. Typische Symptome einer trockenen Kopfhaut können Kopfhautjucken oder Spannungsgefühle sein. Auch kann sie zu Rötungen und Schuppenbildung neigen. Wenn die frühen Anzeichen rechtzeitig erkannt und mit schonender, feuchtigkeitsspendender Pflege behandelt werden, kann sich das natürliche Gleichgewicht der Kopfhaut wieder einstellen und langfristige Beschwerden gelindert werden.
Schnelle Hilfe – Diese Hausmittel können gegen trockene Kopfhaut wirken
- Apfelessig:
Kann dazu beitragen, den pH-Wert der Kopfhaut zu stabilisieren. Geben Sie Apfelessig nie pur auf die Kopfhaut, da dies zu Reizungen führen kann. Zur Herstellung einer Spülung mischen Sie 50 ml Apfelessig mit 500 ml lauwarmen Wasser. Nach der gewohnten Haarwäsche können Sie die Spülung auf Kopfhaut und Haar auftragen, einmassieren und nach einer kurzen Einwirkzeit mit klarem Wasser ausspülen. - Kokosöl:
Das beliebte Pflanzenfett mit seinen gesättigten Fettsäuren eignet sich nicht nur zum Kochen. Erwärmen Sie eine kleine Menge des Öls in Ihren Händen und massieren es behutsam in Ihre trockene Kopfhaut ein. Lassen Sie es für eine Stunde oder auch über Nacht einwirken. Anschließend waschen Sie Rückstände mit einem milden Shampoo aus. - Kamillentee:
Die beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaft kann gegen Juckreiz wirken. Verteilen Sie den frisch aufgebrühten, abgekühlten Tee auf der Kopfhaut, lassen ihn kurz einwirken und spülen Rückstände anschließend gründlich aus. - Aloe-Vera:
Als Gel kann es pur aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von ca. 20 Minuten mit Wasser entfernt werden. Es wirkt feuchtigkeitsspendend und entzündungshemmend. Gleichzeitig beruhigt es auf diese Weise die Kopfhaut.
Wie kann ich diese Mittel präventiv in meine Pflegeroutine integrieren?
Damit Hausmittel nicht bloß gelegentlich, sondern regelmäßig zum festen Bestandteil Ihrer Haarpflege werden, können Sie diese mit Ihrer gewohnten Haarroutine koppeln. Bei längeren Einwirkzeiten von beispielsweise Aloe-Vera Gel oder Kokosöl, empfiehlt sich eine Anwendung über Nacht. Am Morgen können Sie kurze Kopfmassagen in Ihre Routine integrieren. Beginnen Sie mit kleinen Veränderungen, bis sich die neuen Gewohnheiten fest in Ihre tägliche oder wöchentliche Pflegeroutine integriert haben.
Praktische Tipps für eine gesunde Kopfhaut
- Hitze und Sonnenstrahlung vermeiden
Nicht nur Haare leiden unter häufigem Föhnen, heißen Lockenstäben oder Glätteisen. Auch der Kopfhaut kann dabei Feuchtigkeit entzogen werden und zu weiteren Irritationen führen. Schalten Sie bei Ihrem Haartrockner auf die lauwarme oder kühle Stufe und halten Sie das Gerät ca. 20 cm vom Kopf entfernt. Tragen Sie vor der Anwendung von Stylingtools unbedingt einen Hitzeschutz auf, der Haare und Kopfhaut schützt. So bleibt der natürliche Säureschutzmantel erhalten. Ähnlich schädlich kann intensive Sonnenstrahlung sein: Unbedeckte Kopfhautpartien laufen Gefahr, einen Sonnenbrand zu erleiden, der Rötungen, Brennen und erneuten Feuchtigkeitsverlust begünstigt. Schützen Sie Ihre Kopfhaut daher mit einem breitkrempigen Hut oder speziellen Sonnenschutzsprays für die Kopfhaut und meiden Sie die direkte Mittagssonne. - Styling-Produkte sparsam verwenden
Vermeiden Sie bei der Verwendung von Haarspray und Co. den direkten Kontakt mit der Kopfhaut. Verteilen Sie dies möglichst nur in den Haarlängen, um die Kopfhaut nicht zusätzlich auszutrocknen. - Kopfmassagen
Tägliche Massagen können die Durchblutung fördern und die Talgproduktion anregen. Gleichzeitig wirken sie entspannend. Die Massage können Sie entweder trocken oder mit einem Öl Ihrer Wahl, z. B. Kokosöl, Jojoba- oder durchblutungsförderndem Minzöl, durchführen. Dazu gehen Sie mit Ihren Fingerspitzen in kreisenden Bewegungen über die gesamte Kopfhaut, von den Schläfen bis zum Hinterkopf. Durch das „Kneten“ werden zudem abgestorbene Hautschuppen sanft gelöst. - Ernährung
Mit einer ausgewogenen Ernährung tun wir nicht nur unserem Körper etwas Gutes. Auch Haare und Haut profitieren von einer gesunden Lebensweise. Nehmen Sie genügend ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3 und Omega-6, zu sich. Diese verstecken sich in fettem Seefisch, Leinsamen oder Walnüssen. Achten Sie auf reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Besonders Vitamin A, Zink und Biotin sind essenziell für eine intakte Hautbarriere. Darüber hinaus sollten Sie ausreichend Wasser trinken, um die Kopfhaut von innen heraus zu unterstützen.
Schuppen vs. trockene Haut
Die natürliche Schuppung ist ein normaler Prozess, der bei jedem Menschen vorkommt. Schuppen entstehen durch die Ansammlung abgestorbener Hautzellen auf der Kopfhaut und Haaren: Im Normalfall löst sich die oberste Hautschicht unbemerkt ab. Bei sichtbarer Schuppenbildung hingegen bilden sich große, weiße Flocken, die sich im Haar und auf den Schultern absetzen und üblicherweise nicht mit Irritationen einhergehen. Eine trockene Kopfhaut hingegen ist die Folge ungenügender Talgproduktion und Feuchtigkeitsbindung – die Oberhaut trocknet aus, wird rissig und es bilden sich feine, staubartige Schüppchen, die oft von Juckreiz und einem unangenehmen Spannungsgefühl begleitet werden. Während Schuppen unabhängig vom individuellen Hauttyp auftreten und eher kosmetisch ein Problem darstellen, signalisieren die kleinen, locker sitzenden Partikel der trockenen Kopfhaut ein gestörtes Feuchtigkeits- und Fettgleichgewicht, das gezielt mit rückfettender Pflege und sanften Hausmitteln wiederhergestellt werden sollte.
Trockene, juckende und schuppige Kopfhaut: Hausmittel
Nicht selten treten trockene Schuppen in Verbindung mit trockener Kopfhaut auf. Da die natürliche Schutzbarriere der Kopfhaut gestört ist, kann diese Feuchtigkeit nicht mehr speichern und trocknet aus. So kommt es zu Hautirritationen und kleinen, weißen, trockenen Flocken, die leicht aus dem Haar rieseln. Dieses Zusammentreffen von Trockenheit, Kopfhautjucken und lose haftenden Schüppchen ist eine häufige Mischform, bei der die Kopfhaut umso stärker dazu neigt, sich selbst zu schützen, indem sie mehr Zellen ablöst. In einigen Fällen kann es sich bei trockener Kopfhaut auch um Neurodermitis handeln. Dies ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die mitunter auch die Kopfhaut betreffen kann. Dabei entstehen durch eine trockene, schuppige und juckende Kopfhaut ebenso Schuppen. Jedoch kommt es bei Neurodermitis zu deutlich stärkerem Juckreiz und stärkeren Rötungen als bei trockener Kopfhaut.
Als Hausmittel bei trockener Kopfhaut in Verbindung mit Schuppen haben sich folgende Hausmittel bewahrt:
- Apfelessig-Spülung
- Kokosöl-Maske
- Teebaum- oder Minzöl
- Aloe-Vera-Gel
- Quarkmaske
- Haferflocken-Peeling
Welche Pflege für die Kopfhaut und Haare
Für eine rundum gepflegte Kopfhaut sollte bereits bei der Haarwäsche auf ein Shampoo zurückgegriffen werden, dass nicht nur die Haare, sondern auch die Kopfhaut pflegt. Hierfür eignen sich speziell formulierte Shampoos mit hautfreundlichen Tensiden und einem pH-Wert von 5,5. Sie sorgen dafür, dass Kopfhaut und Haare sanft gereinigt werden, ohne den natürlichen Säureschutzmantel anzugreifen. Beruhigende Inhaltsstoffe wie Panthenol, Allantoin oder Pflanzenextrakte wie Kamille oder Aloe Vera pflegen die Kopfhaut bei der Haarwäsche. Peeling-Shampoos enthalten unter anderem feine Partikel auf Grundlage von Reisschalen oder Zuckerkristalle. Diese entfernen Ablagerungen und lose Hautzellen schonend. Nach der Verwendung des Shampoos lohnt sich der Einsatz eines Kopfhaut-Tonics oder Serums, das direkt auf dem Ansatz verteilt wird und mit Inhaltsstoffen wie Niacinamid, Zink oder Teebaumöl unterstützend für eine gesunde Kopfhaut wirkt. Klassische Conditioner sollten Sie hingegen nur sparsam und in den Längen und Spitzen auftragen, damit der Ansatz nicht beschwert wird. Zur Vorbehandlung der Kopfhaut kann im ersten Schritt ein Pre-Wash-Öl auf Basis von Sesam- oder Macadamiaöl angewendet werden, welches für 15 bis 30 Minuten einwirken und anschließend ausgewaschen werden kann. Diese Kombination aus Reinigung, Pflege und Kur kann die Kopfhaut stärken und gesund erhalten.
Was macht eine gesunde Kopfhaut aus?
Eine gesunde Kopfhaut ist die Grundlage für gesundes Haar. Ist die Kopfhaut ausgeglichen, bietet sie alle Voraussetzungen, um das Haar gesund wachsen zu lassen. Über die Talgdrüsen reguliert sie den natürlichen Fettfilm, der als Barriere gegen Umweltreize wie UV-Strahlung, Kälte und Schadstoffe wirkt. Gleichzeitig sorgt die dichte Kapillarstruktur für eine optimale Nährstoff- und Sauerstoffversorgung der Haarfollikel und spielt eine wichtige Rolle bei der Wärmeregulierung des Kopfes.
So wie es verschiedene Hauttypen gibt, unterscheidet man im Wesentlichen zwischen vier Kopfhauttypen: normale, trockene, fettige und empfindliche Kopfhaut. Bei der normalen Kopfhaut herrscht kein Defizit, sie neigt weder zu Trockenheit noch übermäßiger Talgproduktion. Trockene Kopfhaut neigt durch Feuchtigkeitsverlust zu Spannungen und Juckreiz, während bei einer fettigen Kopfhaut die Talgdrüsen übermäßig viel Talg produzieren, was zu einem schnellen Nachfetten führt. Hingegen reagiert empfindliche Kopfhaut auf Duftstoffe oder Hitze mit Rötungen und Juckreiz. Jede dieser Typen benötigt eine spezifisch abgestimmte Pflege, um das natürliche Gleichgewicht zu bewahren beziehungsweise wieder herzustellen.
Ist die Kopfhaut gesund, wirkt sie glatt, elastisch und frei von sichtbaren Schuppen oder Hautirritationen. Sie besitzt eine weißlich-transparente Färbung, die bei Berührung leicht rosa wirkt. Unsere Kopfhaut erneuert sich ca. alle 28 Tage, in denen sich neue Zellen bilden und alte, abgestorbene Zellen an die Oberfläche transportiert werden. Bei einer gesunden Kopfhaut verläuft dieser Prozess reibungslos, ohne dass sich Schuppen oder Verhornungen bilden.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Über unsere Autorin:
Grit Ritter | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Seit über 20 Jahren bin ich im Pharmateam des Unternehmens verwurzelt. Grundlegend dafür ist die Leidenschaft für Gesundheitsthemen incl. Prävention. Regelmäßige Fortbildungen sind da essenziell. Neben Kundenberatung sind Betriebl. Gesundheitsmanagement, Haus- und Reiseapothekenchecks und pharmazeutisches Marketing Schwerpunkte meiner Tätigkeit bei mycare.de. Mehr über G. Ritter
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