Abwehrkraft & Phytotherapie
Die im Volksmund als Pflanzenheilkunde bekannte Phytotherapie ist eine der ältesten Therapien überhaupt. Sie ist in allen Kulturen und auf allen Kontinenten zu finden. Mehr lesen







Was ist Phytotherapie?
Die im Volksmund als Pflanzenheilkunde bekannte Phytotherapie ist eine der ältesten Therapien überhaupt. Sie ist in allen Kulturen und auf allen Kontinenten zu finden. Sie basiert, gerade in der heutigen Zeit, auf den Erkenntnissen der Medizin, wobei aber auch Traditionen, überliefertes Wissen und Erfahrungswerte von großer Bedeutung sind. In der Pflanzenheilkunde werden Arzneipflanzen oder deren Teile wie Wurzeln, Blüten oder Blätter frisch oder als Presssaft, Arzneitee, Tinktur, Extrakt oder Pulver etc. eingesetzt. Es kommt daher immer ein Gemisch aus Pflanzeninhaltsstoffen zur Wirkung, daher können Heilpflanzen auch bei ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern zum Einsatz kommen. Pflanzliche Arzneimittel, die sogenannten Phytopharma müssen von gleichbleibender Qualität sein. Daher ist eine Standardisierung der Ausgangsstoffe und der Herstellungsmethoden unumgänglich, denn die Arzneipflanze unterliegt jahreszeitlichen und klimatischen Schwankungen. Phytopharmaka sollten standardisierte, apothekenpflichtige und zugelassene Arzneimittel sein, dann sind sie von gleichbleibender Wirksamkeit und Qualität, der Gehalt an Wirkstoffen ist unverändert und die Unbedenklichkeit gegeben.
Was kann Phytotherapie?
Heilen, lindern und vorbeugen von Krankheiten, das sind die Paradedisziplinen der Pflanzenheilkunde. Gerade die Selbstmedikation leichterer, akut auftretender Krankheiten erfolgt häufig mit Phytopharmaka. Pflanzen enthalten eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die beispielsweise zur Anlockung von Tieren oder zur Abwehr von Pflanzenfressern und Mikroorganismen dienen. Beim Menschen können diese ganz unterschiedliche Wirkungen aufweisen. Flavonoide aus dem Weißdorn wirken auf die Gefäße und unterstützen das Herz. Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich sind wirksam bei Infekten der oberen Atemwege und der Harnwege. Die Traubensilberkerze kann Wechseljahresbeschwerden lindern, um nur einige Beispiele zu nennen. Eine kurmäßige Anwendung wie zum Beispiel mit Rosskastanie ist möglich, der maximale Effekt wird hier nach ca. 2 Wochen erreicht. Oftmals nimmt die Wirkung der Phytopharmaka über den Anwendungszeitraum zu. Auch eine Prophylaxe bzw. Dauertherapie ist möglich. Ein gutes Beispiel stellen die Ginkgo-Extrakte zur Verbesserung der Hirnleistungsfähigkeit dar.
Schulmedizin und Phytotherapie schließen einander auch nicht zwingend aus, ganz im Gegenteil. Die Pflanzenheilkunde kann ein Add-On sein und verbessert häufig das Befinden und damit die Lebensqualität des Erkrankten ohne die schulmedizinische Therapie zu gefährden.
Was sollte man bei der Phytotherapie beachten?
Für Pflanzen wie zum Beispiel Johanniskraut oder auch Bärentraubenblätter bestehen Anwendungsbeschränkungen. Dies nur als Beispiel, um zu verdeutlichen, dass auch die Phytotherapie keine "einfache" Therapie ist und in fachkundige Hände gehört. Die Dosierung sollte der jeweiligen Anwendergruppe (Erwachsene, Schwangere, Kinder etc.) angepasst werden. Auch auf mögliche Interaktionen mit der bestehenden Medikation muss geachtet werden. Abschließend lässt sich sagen, dass die Phytotherapie eine sehr umfangreiche Therapieform mit guter bis sehr guter Verträglichkeit ist.