
Welche Besonderheit hat das Vitamin D?
Ein Großteil der Bevölkerung in unseren Breitengraden weist besonders während der Wintermonate einen Mangel am sogenannten Sonnenvitamin D auf. Doch auch im Sommer ist eine ausreichende Versorgung nicht immer gewährleistet. Mehr lesen



Was gibt es Wissenswertes zum Vitamin D
Wofür benötigen wir Vitamin D?
Mit dem Begriff Vitamin D bezeichnet man verschiedenene fettlösliche Vitamine. Sie stehen mit der Regulierung des Kalziumhaushalts sowie der Mineralisation unserer Knochen in Verbindung und sind des Weiteren an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt, die für die menschliche Gesunderhaltung von entscheidender Bedeutung sind (Calciferole). Insbesondere hervorzuheben sind das Vitamin D2 (Ergocalciferol) und D3 (Cholecalciferol), diese sind für unseren Körper wichtig. Wir speichern Vitamin D im Körperfett. Genau genommen handelt es sich hier eigentlich nicht um ein Vitamin, sondern eine Vorstufe des Hormons Calcitriol, welches die Haut mithilfe von Sonnenlicht (UVB-Strahlen) selbst bilden kann. Die Körperoberfläche funktioniert somit als Drüse, als sogenanntes endokrines Organ.
Mit einem ausgeglichenen Vitamin-D-Spiegel soll man sowohl das Immunsystem unterstützen, das Risiko von Gefäßerkrankungen verringern, die Muskulatur kräftigen und wichtige Nervenzellen im Gehirn schützen. Es stärkt die Knochen und ist wichtig für den Kalziumhaushalt. Selbst von einem positiven Einfluss in Bezug auf die Entstehung verschiedener Krebsformen sowie Depressionen und Allergien wird heutzutage ausgegangen. Kinder erhalten häufig vom Kinderarzt während des ersten Lebensjahrs täglich Vitamin D verordnet, um das Knochenwachstum zu fördern und Rachitis vorzubeugen.
Kann der Vitamin-D-Bedarf auch durch die Ernährung gedeckt werden?
Unser Körper kann die in Nahrungsmitteln vorkommenden Vitamine D2 und Vitamin D3 verwerten. Vitamin D2 ist hauptsächlich in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten, wie zum Beispiel Avocados. Auch Pilze wie Pfifferlinge, Steinpilze und Champignons enthalten besonders viel Vitamin D2. Aufgenommen vom Körper wird es in das benötigte Vitamin D3 umgewandelt. Vitamin D3 kommt vor allem in tierischen Lebensmitteln vor, zum Beispiel in Fettfischen wie Makrele, Lachs, Aal oder Hering. Milch und Milchprodukte, Eier und Rinderleber sind ebenso Vitamin D3-Lieferanten.
Den Großteil des benötigten Vitamin D bildet jedoch der Körper selbst: 80 Prozent des Tagesbedarfs werden durch die Bestrahlung der Haut mit Sonnenlicht beziehungsweise UV-B-Strahlen produziert. Es ist unrealistisch, allein durch die Nahrung den täglichen Bedarf an Vitamin D zu decken, denn in Lebensmitteln ist der Vitamin-D-Gehalt relativ gering.
Woran erkennt man einen Vitamin-D-Mangel?
Grundsätzlich muss eine erhöhte Infektanfälligkeit noch kein Indiz für einen Vitamin-D-Mangel sein. Ein eindeutiger Hinweis auf eine echte Unterversorgung ist die klassische Rachitis bei Kindern, der jedoch heute mit einer zusätzlichen Vitamin-D-Zufuhr im ersten Lebensjahr vorgebeugt wird. Sonst macht sich ein Vitamin-D-Mangel nur unspezifisch bemerkbar, da es nahezu überall im Körper eine Rolle spielt. So haben jüngste Studien gezeigt, dass ein Vitamin-D-Mangel an der Entstehung zahlreicher Erkrankungen wie
- Osteoporose
- Autoimmunerkrankungen
- Infektionen
- Bluthochdruck
- Diabetes
beteiligt sein kann. Sogar die Entstehung von Depressionen und verschiedener Krebsformen kann unter Umständen mit einem Vitamin-D-Mangel zusammenhängen.
Mit einem schweren Vitamin-D-Mangel hat man meist gleichzeitig auch einen Kalziummangel, da der Körper ohne das Vitamin D nicht mehr genug Kalzium aufnehmen kann. Das kann sich sehr negativ auf die Knochengesundheit auswirken, denn der Körper entzieht nun den Knochen das benötigte Kalzium und diese werden langfristig weich und biegsam.
Wie helfen Vitamin-D-Präparate bei der Zufuhr?
Nicht alle Menschen schaffen es, sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen und auf eine gesunde Ernährung zu achten. Ob Büro oder Schule – die meisten Menschen verbringen zu viel Zeit in Innenräumen. Auch ältere Menschen können von einem Mangel betroffen sein. Hier helfen spezielle Vitamin-D-Präparate aus Ihrer Apotheke dabei, den Vitamin D-Bedarf sicherzustellen. Gut zu wissen: Sogar für Säuglinge wird vom Kinderarzt häufig bereits die Zufuhr von Vitamin D Präparaten empfohlen. Kinder benötigen Vitamin D zum Aufbau gesunder Knochen. Lassen Sie sich vom Kinderarzt beraten, ob und ggf. in welcher Dosierung Vitamin zusätzlich verabreicht werden sollte.
Nahrungsergänzungsmittel können in Form von Vitamin-D-Tabletten, Kapseln oder ölhaltigen Tropfen eingenommen werden. Auch Kombinationspräparate sind erhältlich. Die Einnahme in Kombination mit Vitamin K verstärkt die Verwertung des aufgenommenen Kalziums. Präparate gibt es in unterschiedlichen Wirkstärken, mitunter sogar solche, die nur eine 1x wöchentliche Einnahme erfordern, wenn vom Arzt keine andere Empfehlung vorliegt. Eine längerfristige und unkontrollierte Einnahme mit überhöhten Dosen an Vitamin D ist allerdings nicht ratsam. Es empfiehlt sich eine regelmäßige Blutanalyse, um den Spiegel zu überprüfen. In jedem Fall lohnt es sich, diesem Vitamin aufgrund seiner zahlreichen positiven Effekte auf die Gesundheit ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Vitamin-D-Zufuhr im Sommer
Die beste Vitamin-D-Quelle ist die Mittagssonne im Sommer. Wer die Vitamin-D-Produktion in Schwung bringen möchte, müsste sich rein theoretisch ungeschützt in der Sonne aufhalten - und einen Sonnenbrand riskieren. Der Grat zwischen positiver Wirkung und gefährlichem Nebeneffekt ist also schmal. Im Durchschnitt kann, wer sich ca. 30 Minuten lang mit leichter Bekleidung in der Mittagsonne aufhält, bereits seinen täglichen Bedarf decken. Sonnenschutzpräparate sind wichtig, aber blockieren in dem Fall die körpereigene Vitamin D-Bildung. Die Länge der Zeit, die wir in der Sonne verbringen müssten, ist außerdem vom Hauttyp abhängig und deshalb verschieden. Das Risiko einer Überversorgung durch natürliche UV-B-Strahlung besteht allerdings nicht. Verbringen Sie lange Zeit in der Sonne wird die natürliche Vitamin-D-Synthese automatisch verringert und angepasst.
Auch wenn im Sommer die Sonne oft intensiv scheint, können Sie einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel haben. Die Gründe können verschieden sein. Oft verbringen die Menschen jobbedingt viel Zeit im Büro, im Geschäft oder in anderen geschlossenen Räumen. Dadurch bekommt die Haut ungenügend UV-B-Licht der Sonne. Auch längere Bekleidung, Sonnenschutz und der ständige Aufenthalt im Schatten verringern die Vitamin-D-Versorgung. Allgemein gelten auch ältere Menschen oder Menschen mit Hautproblemen in Bezug auf einen Vitamin D-Mangel als besonders prädestiniert.
Vitamin D-Zufuhr im Winter
Gerade im Winter ist die ausreichende Zufuhr von Vitamin D wichtig. Die Tage im Winter sind kürzer und die meisten Menschen bleiben lieber in ihren Heimen. Die Sonne steht in unseren Breitengraden tief, darüber hinaus ist die UV-Strahlung während der dunklen Monate zwischen Oktober und März gering. Dementsprechend verwundert es kaum, dass der Organismus während der kalten Jahreszeit kaum Vitamin D bildet.
Der Körper kann im Sommer Vitamin D für die dunkle Jahreszeit speichern. Mitunter genügt dieser Vorrat, um über den Winter zu kommen. Das ist wichtig, da im Winter der Anteil der UV-B-Strahlen im Sonnenlicht sinkt und der Körper nicht genügend Vitamin D herstellen kann. Die erste Regel lautet daher: Füllen Sie im Sommer Ihren Vitamin D-Speicher auf. Im Winter sollten Sie trotz geringerer UV-B-Strahlung täglich an die frische Luft gehen, denn das fördert nicht nur die Vitamin D-Versorgung, sondern ist auch gut für das Immunsystem. Wenn Sie sich obendrein gesund und ausgewogen ernähren, sind Sie oft gut gewappnet, um mit ausreichend Vitamin D durch den Winter zu kommen.
Ist der Vorrat des Vitamins jedoch aufgebraucht, ist die Vitamin-D-Konzentration im Blut zu niedrig. Es kommt zu einem Vitamin-D-Mangel. Besonders im Winter kommt es oft zu einer Unterversorgung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät Erwachsenen in diesem Fall, vorbeugend 800 Internationale Einheiten (IE) in Form von Ergänzungspräparaten einzunehmen. Durch einen Arzt können Sie herausfinden, wie hoch der Vitamin-D-Spiegel ist und ob eine entsprechende Vitamin-D-Aufnahme in Form von Präparaten notwendig ist.