Mittel gegen Appetitlosigkeit
Vor lauter Aufregung nichts essen können. Auch, wenn uns tiefe Trauer befällt, haben wir nur selten Lust auf üppige Kost. Inappetenz bzw. Appetitlosigkeit hat viele Gesichter. Mehr lesen



















Was sind die Ursachen für Appetitlosigkeit?
Stress, Angst, Wut, übermäßige (Vor-)Freude, Trauer, Schmerzen und Unzufriedenheit mit sich selbst und seinem Körper sind nur einige Beispiele für den oftmals nicht bewussten "Magenstreik". Die Reihe der psychischen, aber auch physischen Ursachen dieser speziellen Ess-Unlust sind immens groß. Beeinflusst wird unser Appetit durch komplexe Vorgänge. Hungergefühle entstehen aufgrund eines perfekten Zusammenspiels von Hormonen und so genannten Neurotransmittern in unserem Gehirn, welche zunächst im Hunger- und Sättigungszentrum des Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns) gesammelt werden. Des Weiteren beeinflussen Psyche, Sinnesreize, sowie Willensentscheidungen unser Essverhalten. Gerät dieses von Natur aus gegebene Gleichgewicht zum Beispiel durch eine hohe psychische Belastung, Hormonschwankungen oder eine physische Erkrankung außer Kontrolle, kommt es vor, dass unser Körper die übliche Nahrungsaufnahme verwehrt und das Hungergefühl komplett einstellt. Als gefährlich ist dieser Zustand dann einzuordnen, wenn die Appetitlosigkeit längere Zeit anhält und mit weiteren Symptomen wie zum Beispiel Erbrechen, Fieber, Abgeschlagenheit oder Abmagerung einhergeht. Gerade bei Jugendlichen (zum Beispiel bei Verdacht auf "Magersucht") und Kleinkindern, aber auch bei älteren, kränklichen Menschen (Demenzerkrankung) sollte beim Eintreten einer ernsten Symptomkette umgehend ein Arzt kontaktiert werden.
Appetitlosigkeit — Psychische und physische Ursachen
Nun sind es natürlich nicht nur psychische Faktoren, welche unseren Appetit zum Erliegen bringen können. Auch bestimmte körperliche Erkrankungen wie zum Beispiel Magen-Darmerkrankung, einer Erkrankung von Leber, Galle oder Schilddrüse. Hier spielt die Appetitlosigkeit eher eine untergeordnete Rolle, da weitere (Haupt-) Symptome meist schwerer wiegen.
Zu weiteren "Appetithemmern" gehören bestimmte Medikamente, aber auch nahezu alle Genussgifte wie zum Beispiel Alkohol und Drogen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn ein Betroffener sich nach einer Pilzmahlzeit oder nach einer Tabletten-Einnahme übergibt, mit starken Kreislaufschwankungen und womöglich auch mit Krämpfen zu kämpfen hat oder gar das Bewusstsein verliert. Diese Warnsignale können auf eine schwere Vergiftung hindeuten, welche einer sofortigen Kontrolle und Behandlung bedarf.
Dennoch sei gesagt: Appetitlosigkeit muss nicht gleich ein schlechtes Zeichen sein. Oft weiß unser Körper ganz genau, wie viel Nahrung er braucht und wann es einfach zu viel des Guten ist. So kommt es vor, dass wir manchmal sogar vollkommen freiwillig und ohne schlimmen Hintergrund kleine "Fast-Phasen" einlegen. Zum Beispiel während oder nach einer Krankheits-, Stress- oder Prüfungsphase. Oder etwa in der Pubertät — der prominenten Phase der Neuentdeckung. Da darf der gewohnte Speiseplan durchaus mal leicht durcheinander kommen, ohne dass gleich Alarm ausbricht.