Johanniskraut
Johanniskraut ist eine der am besten erforschten Heilpflanzen und als Arznei bei leichten vorübergehenden depressiven Störungen bekannt. Seit der Antike wird sie gegen verschiedene Leiden eingesetzt. Mehr lesen










Woher kommt Johanniskraut?
Äußerlich angewendet, soll das aus den Blüten hergestellte Rotöl etwa bei leichten Verbrennungen, Zerrungen, Quetschungen oder rheumatischen Beschwerden Linderung bringen, um nur wenige Einsatzgebiete zu nennen.
Hypericum perforatum verdankt seinen deutschen Namen vermutlich dem Umstand, dass es zur Sommersonnenwende, am Johannitag, zu blühen beginnt. Um den 24. Juni herum blüht das Johanniskraut leuchtend gelb und wird zu Recht im Volksmund mit der Sonne assoziiert. In dunkleren Tagen kann Johanniskraut wärmende Sonnenstrahlen in schwermütige und depressive Gemüter bringen. Das wussten schon die Menschen im Mittelalter und heutzutage ist die Wirkung in zahlreichen Studien längst bestätigt und belegt. Auch in der Schulmedizin hat Johanniskraut als Arzneimittel längst seinen festen Platz. Verwendet wird ein Johanniskraut- Trockenextrakt, dessen Dosierung entscheidend ist und entsprechend hoch dosiert über einen Zeitraum von mehreren Wochen als Kur durchgehend eingenommen werden sollte.
Wie die synthetischen Antidepressiva verändert Johanniskraut die Balance verschiedener Botenstoffe im Gehirn. Depressionen zeichnen sich insbesondere durch einen Mangel an dem Neurotransmitter Serotonin aus, dessen Verfügbarkeit medikamentös verbessert werden kann, indem seine Wiederaufnahme in die Zellen verhindert wird. In der Folge verbleibt der Botenstoff länger in der Nähe der Rezeptoren Johanniskraut kann allerdings noch mehr. Man geht davon aus, dass es zusätzlich die Verfügbarkeit des Belohnungs-Transmitters Dopamin und verschiedener beruhigender Botenstoffe verbessert.
Medikament Johanniskraut: Gegenanzeigen und Nebenwirkungen
Nichtsdestotrotz sollte auch Johanniskraut nicht achtlos eingenommen werden. So gut es bei leichten bis mittelschweren Depressionen als pflanzliche Alternative eine stimmungsaufhellende und ausgleichende Wirkung zeigt, so wirkungslos ist es bei schweren Verlaufsformen allein eingesetzt. In jedem Fall sollten Betroffene von Selbstversuchen absehen und sich von einem Arzt beraten lassen, ob die in der Apotheke erhältlichen hoch dosierten Präparate sinnvoll sind. Auch, wer ein sanftes Mittel gegen die winterliche Schwermut sucht, muss wissen, dass Johanniskraut wie jeder Wirkstoff Nebenwirkungen hat. Der harmloseste Effekt ist eine erhöhte Sonnenempfindlichkeit. Riskanter ist, dass antivirale Medikamente schneller abgebaut werden, was insbesondere bei AIDS lebensgefährlich werden kann. Auch Immunsuppressiva und niedrig dosierte hormonelle Verhütungsmittel laufen Gefahr, unwirksam zu werden. Man sollte pflanzlich also keinesfalls mit harmlos verwechseln und sich wie bei jedem Medikament im Vorfeld vom Arzt oder Apotheker beraten lassen.