Masern: Der Leitfaden

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 5 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 24.11.2023

Kind mit einem Masernausschlag im Gesicht, liegt, eingewickelt in einer Decke, auf dem Schoß einer anderen Person.

Masern werden durch Viren ausgelöst und kommen weltweit vor. Sie sind hoch ansteckend. Masern bergen insbesondere für Kinder unter fünf Jahren, Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem ernsthafte Risiken. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion. Die typischen Symptome sind Fieber, Husten und ein charakteristischer Ausschlag. Die Impfung bleibt die effektivste Maßnahme, um schwere Verläufe zu verhindern und die Ausbreitung der Masern einzudämmen.

Was sind Masern?

Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die durch das Masernvirus verursacht wird. Die Krankheit betrifft hauptsächlich Kinder, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Masern können einen langwierigen Verlauf haben und selten auch zu schweren Komplikationen führen. Infektionen zeichnen sich durch grippeartige Symptome und einen charakteristischen Hautausschlag aus.

Infografik Masern: Symptome, Komplikationen, Behandlung & Vorbeugung

Wie werden Masern übertragen?

Die Übertragung von Masern erfolgt in der Regel über Tröpfcheninfektion. Das heißt, die Viren verbreiten sich durch winzige Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen einer infizierten Person freigesetzt werden. Die Viren können auch auf Oberflächen überleben und durch direkten Kontakt übertragen werden.

Wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?

Die effektivste Methode, sich vor einer Maserninfektion zu schützen, ist die Impfung. Die Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR-Impfung) bietet einen wirksamen Schutz gegen das Masernvirus. Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen geimpft sind, um eine Herdenimmunität zu erreichen und so Gruppen zu schützen, die nicht geimpft werden können. Masern sind besonders gefährlich für Kinder unter fünf Jahren, schwangere Frauen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Bei diesen Personen können Masern schwerwiegende Komplikationen verursachen, einschließlich lebensbedrohlicher Zustände wie Lungenentzündung oder Enzephalitis (Gehirnentzündung).

Von der Ständigen Impfkommission (STIKO), die Empfehlungen zu Impfungen in Deutschland herausgibt, wird eine erste Impfung gegen Masern als Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfung (MMR) bei Kindern im Alter von elf bis 14 Monaten empfohlen. Eine zweite Impfung sollte im Alter von 15 bis 23 Monaten erfolgen, frühestens vier Wochen nach der ersten Impfung.

Die Impfung erfolgt in Kombination mit der Impfung gegen Mumps, Röteln (MMR, denn gegen Mumps und gegen Röteln ist kein Einzelimpfstoff verfügbar) oder zusätzlich in Kombination Windpocken (MMRV). Die Windpockenimpfung soll, wenn immer möglich nicht mit einem Einzelimpfstoff, sondern mit einem kombinierten MMRV-Impfstoff erfolgen, der zusätzlich auch gegen die drei Krankheiten Masern, Mumps und Röteln schützt. Dadurch können dem Kind zwei Injektionen erspart werden.

Die Masernimpfung bietet einen hohen Schutz, aber keine absolute Garantie. In seltenen Fällen können geimpfte Personen dennoch an Masern erkranken. Diese Fälle sind jedoch oft milder als bei nicht geimpften Personen, und schwere Komplikationen sind seltener. Die Impfung bleibt die beste Methode, um das Risiko einer Maserninfektion zu minimieren und die Schwere der Krankheit zu reduzieren. Die Masernimpfung ist auch eine sichere und äußerst wichtige Maßnahme, um sowohl Einzelpersonen als auch Gemeinschaften vor den schwerwiegenden Folgen der Masern zu schützen. Nachfolgend einige Fakten zur Masernimpfung:

  • Die Masern können schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündung, Enzephalitis und sogar den Tod verursachen. Die Impfung reduziert das Risiko von schweren Krankheitsverläufen erheblich und schützt vor langfristigen gesundheitlichen Folgen.
  • Die Impfung trägt zur Herdenimmunität bei, indem sie einen Großteil der Bevölkerung immunisiert. Dies schützt vulnerable Gruppen, die nicht geimpft werden können, wie Neugeborene oder Menschen mit bestimmten Gesundheitszuständen.
  • Die Masernimpfung wird in der Regel in Form der MMR-Impfung verabreicht, die auch vor Mumps und Röteln schützt. Diese Impfstoffe haben sich als sicher und gut verträglich erwiesen und durchlaufen strenge Tests, um ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit zu gewährleisten.
  • Schwere Nebenwirkungen sind bei der Masernimpfung äußerst selten. Die meisten Menschen erleben nur milde und kurzzeitige Reaktionen, wie leichten Schmerz an der Injektionsstelle oder leichte Schwellungen.
  • Die Masernimpfung schützt nicht nur die Geimpften selbst, sondern bietet auch Schutz für schwangere Frauen, die ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben.
  • Die Impfung ist im Vergleich zu den Kosten der Behandlung von Masern und deren Komplikationen kostengünstig. Sie verhindert nicht nur menschliches Leid, sondern reduziert auch die finanzielle Belastung des Gesundheitssystems.

Welche Symptome lösen Masern aus?

Die Symptome von Masern können vielfältig sein und ähneln anfangs denen einer Erkältung: Fieber, Husten, Schnupfen. Typisch sind auch der sogenannte Masernausschlag und die sogenannten Kolik-Flecken im Mund. Der Ausschlag beginnt im Gesicht und breitet sich dann über den ganzen Körper aus. Der Ausschlag bei Masern ist ein charakteristisches Merkmal dieser Viruserkrankung und tritt in der Regel einige Tage nach Beginn der Erkrankung auf.

Hier sind einige Merkmale des Masernausschlags:

  • Der Masernausschlag beginnt in der Regel hinter den Ohren und breitet sich dann über das Gesicht und den Hals aus. Im Verlauf der Krankheit erstreckt er sich über den gesamten Körper, einschließlich des Rumpfes, der Arme und Beine.
  • Die Hautveränderungen zeigen sich als kleine, rote Flecken, die oft miteinander verschmelzen. Der Ausschlag kann auch leicht erhaben sein und eine unebene Textur aufweisen.
  • Die Farbe des Masernausschlags ist oft dunkelrot und hebt sich deutlich von der normalen Hautfarbe ab. Dieses Merkmal trägt dazu bei, den Ausschlag leicht zu erkennen.
  • Der Masernausschlag kann mit einem gewissen Juckreiz verbunden sein, obwohl er im Allgemeinen nicht so stark juckt wie beispielsweise der Ausschlag bei Windpocken.
  • Der Ausschlag tritt normalerweise auf, wenn die anderen Symptome der Masern, wie Fieber und Husten, bereits vorhanden sind. Es markiert einen wichtigen Punkt im Verlauf der Krankheit.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Masernausschlag oft erst nach mehreren Tagen Fieber und Krankheitsgefühl auftritt. Der Patient kann während dieser Zeit bereits infektiös sein, sodass eine rechtzeitige Identifikation und Isolierung wichtig ist, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Wie sieht der Krankheitsverlauf bei Masern aus?

Der Krankheitsverlauf der Masern lässt sich in drei Phasen einteilen. Die erste Phase ähnelt einer schweren Erkältung, gefolgt von der eigentlichen Masern-Phase mit dem charakteristischen Hautausschlag. In der dritten Phase klingen die Symptome wieder ab. In dieser Zeit können jedoch Komplikationen auftreten.

Sind Komplikationen möglich?

Ja, Masern können verschiedene Komplikationen verursachen, insbesondere bei Kindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Zu den möglichen Komplikationen gehören Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und in schweren Fällen sogar Gehirnentzündung. Diese Komplikationen können schwerwiegend sein und lebenslange Auswirkungen haben. Einige der häufigsten Komplikationen bei Masern bei Kleinkindern:

  • Masern können zu Entzündungen im Mittelohr führen, was zu Ohrenschmerzen und Hörproblemen führen kann.
  • Eine der schwerwiegenderen Komplikationen von Masern ist die Lungenentzündung. Dies kann zu Atembeschwerden, Husten und Fieber führen und erfordert oft eine ärztliche Behandlung.
  • Masern können Magen-Darm-Probleme verursachen, einschließlich Durchfall, was zu Flüssigkeitsverlust und Dehydrierung führen kann.
  • Einige Kinder können aufgrund von hohem Fieber, das mit Masern einhergeht, Krampfanfälle erleiden.
  • Gehirnentzündung: Dies ist eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation von Masern, die das Gehirn betrifft. Es kann zu neurologischen Problemen, Krampfanfällen, Bewusstseinsverlust und in schweren Fällen zum Tod führen.
  • Masern können das Immunsystem schwächen, was dazu führen kann, dass Kinder anfälliger für andere Infektionen werden.
  • Subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE): Dies ist eine sehr seltene, aber ernste Langzeitkomplikation von Masern. SSPE tritt Jahre nach der akuten Maserninfektion auf und führt zu einem fortschreitenden Abbau des zentralen Nervensystems, was letztendlich tödlich enden kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass die meisten Kinder, die Masern bekommen, sich vollständig erholen.

Warum sind Masern in der Schwangerschaft gefährlich?

Masern können während der Schwangerschaft erhebliche Gefahren für die Gesundheit der Mutter und des ungeborenen Kindes darstellen. Hier sind einige Gründe, warum Masern in der Schwangerschaft gefährlich sein können:

  • Schwangere Frauen haben oft ein geschwächtes Immunsystem, um sicherzustellen, dass der Körper das sich entwickelnde Baby nicht abstößt. Dies macht sie anfälliger für Infektionen, einschließlich Masern, was das Risiko schwerwiegender Komplikationen wie Lungenentzündung erhöht.
  • Masern gehen oft mit hohem Fieber einher, was für den sich entwickelnden Fötus schädlich sein kann. Hohes Fieber in den frühen Schwangerschaftswochen ist mit einem erhöhten Risiko für Entwicklungsstörungen verbunden.
  • Schwangere Frauen, die an Masern erkranken, haben ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe der Krankheit, einschließlich schwerer Lungenentzündung und Enzephalitis, was die Gesundheit der Mutter erheblich beeinträchtigen kann.
  • Masern können zu erhöhtem Stress für den Körper der Mutter führen, was das Risiko von Fehlgeburten oder Frühgeburten erhöhen kann.
  • Das Masernvirus kann die Plazenta überqueren und das ungeborene Kind infizieren. Dies kann zu angeborenen Fehlbildungen, Frühgeburten oder sogar zum Tod des Fötus führen.

Angesichts dieser potenziellen Gefahren ist die Impfung gegen Masern vor oder während der Schwangerschaft eine wichtige präventive Maßnahme, um sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind zu schützen.

Wie werden Masern behandelt?

Es gibt keine spezifische antivirale Behandlung für Masern. Die Behandlung konzentriert sich in erster Linie auf die Linderung der Symptome und die Vermeidung von Komplikationen. In unkomplizierten Fällen verordnet die Ärztin oder der Arzt fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol. Man sollte viel trinken und Bettruhe einhalten. Fiebersenkende Medikamente können Symptome lindern. In schweren Fällen, insbesondere bei Komplikationen, kann eine Krankenhauseinweisung erforderlich sein. Die beste Methode bleibt jedoch die Prävention durch Impfung.

Masern: Alle Fakten im Überblick

  • Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, verursacht durch das Masernvirus.
  • Masern werden hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion verbreitet, wenn infizierte Personen husten, niesen oder sprechen.
  • Zu den Symptomen gehören Fieber, Husten, Schnupfen, Masernausschlag und charakteristische Flecken im Mund.
  • Komplikationen bei Masern umfassen Otitis Media, Lungenentzündung, Durchfall, Konvulsionen, Enzephalitis, Immunschwäche und in seltenen Fällen SSPE.
  • Masern sind besonders gefährlich für Kinder unter fünf Jahren, Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
  • Die wirksamste Prävention gegen Masern ist die Impfung, insbesondere durch die Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR-Impfung). Die Masernimpfung ist daher nicht nur eine persönliche Schutzmaßnahme, sondern auch ein Beitrag zum Schutz der Gemeinschaft und zur Förderung der öffentlichen Gesundheit.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern. Mehr über L. Dolder

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Janet, Apothekerin bei mycare.de
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