Meniskusriss - Ein Überblick

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 5 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjurnalistin
Aktualisiert: 12.01.2024

Ein Mann hält sich das schmerzende Knie.

Ein Meniskusriss ist eine Verletzung der Knorpelscheiben im Knie. Symptome umfassen Schmerzen, Schwellungen, eingeschränkte Beweglichkeit und Knirschen im Gelenk. Die Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren. Die Behandlung kann konservativ mit Ruhe, Physiotherapie und Medikamenten oder operativ durch eine Arthroskopie erfolgen.

Was sind die Menisken?

Um zu verstehen, was Menisken sind, muss man zuerst den Aufbau des Kniegelenkes verstehen. Das Kniegelenk ist ein komplexes Gelenk, das aus verschiedenen Strukturen besteht:

  • Femur (Oberschenkelknochen): Der obere Teil des Kniegelenks wird vom Oberschenkelknochen gebildet.
  • Tibia (Schienbein): Der untere Teil des Kniegelenks wird vom Schienbein gebildet.
  • Patella (Kniescheibe): Die Kniescheibe liegt vor dem Kniegelenk und schützt es. Sie ist in die Sehne des Oberschenkelmuskels eingebettet und verlängert somit den Hebelarm dieses Muskels.
  • Menisken: Zwei halbmondförmige Knorpelscheiben (Innen- und Außenmeniskus) befinden sich zwischen Femur und Tibia. Sie dienen zur Stoßdämpfung und Stabilisierung.
  • Kreuzbänder: Das vordere und hintere Kreuzband verbinden Femur und Tibia und sorgen für Stabilität des Kniegelenks.
  • Seitenbänder: Das innere und äußere Seitenband unterstützt die seitliche Stabilität des Gelenks.
  • Gelenkkapsel: Eine feste Hülle umgibt das Kniegelenfk und enthält Synovialflüssigkeit, die für die Schmierung des Gelenks wichtig ist.

Die Zusammenarbeit dieser Strukturen ermöglicht komplexe Bewegungen wie Beugen, Strecken und leichte Drehungen im Kniegelenk.

Die Menisken sind halbmondförmige Knorpelscheiben im Kniegelenk, die zwischen dem Oberschenkelknochen (Femur) und dem Schienbein (Tibia) liegen. Sie dienen dazu, die Belastung im Knie gleichmäßig zu verteilen (Stoßdämpfer) und tragen somit zur Stabilität des Gelenks bei. Es gibt zwei Menisken pro Knie, den Innenmeniskus und den Außenmeniskus.

Was ist der Unterschied zwischen Innen- und Außenmeniskus?

Der Innenmeniskus befindet sich auf der Innenseite des Kniegelenks, während der Außenmeniskus auf der Außenseite liegt. Der Innenmeniskus ist C-förmig, während der Außenmeniskus eher elliptisch ist. Die unterschiedliche Form und Lage ermöglichen es den Menisken, sich den Bewegungen des Kniegelenks anzupassen und die Kräfte gleichmäßig zu verteilen.

Was ist ein Meniskusriss?

Ein Meniskusriss ist eine Verletzung, bei der der Meniskus teilweise oder vollständig zerreißt. Dies kann durch plötzliche Drehbewegungen, starkes Verdrehen des Kniegelenks oder altersbedingten Verschleiß auftreten. Plötzliche Drehbewegungen kommen zum Beispiel im Fußball häufig vor. Welche Beschwerden entstehen, hängt von der Form und Größe des Meniskusrisses ab.

Infografik Meniskusriss: Ursachen, Symptome und Behandlung

Gibt es unterschiedliche Formen des Risses?

Ja, Meniskusrisse können in verschiedene Formen unterteilt werden. Man unterscheidet zwischen Längsrissen, Querrissen und Radialrissen. Die Art des Risses beeinflusst die Symptome und die Behandlung.

Wodurch kann ein Meniskusriss entstehen?

Ein Meniskusriss kann durch akute Verletzungen, wie Sportunfälle oder plötzliche Drehbewegungen des Kniegelenks entstehen. Risikosportarten sind Fußball, Fechten, Tennis, Handball oder Skifahren. Aber auch beanspruchende Arbeiten wie Fliesenlegen kann die Entstehung begünstigen. Degenerative Veränderungen im Laufe der Zeit können zu einem Meniskusriss führen, insbesondere bei älteren Menschen.

Gibt es Risikofaktoren für einen Riss?

Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko für einen Meniskusriss, darunter sportliche Aktivitäten mit abrupten Richtungswechseln, Übergewicht, altersbedingter Verschleiß und genetische Veranlagungen. Risikosportarten sind Fußball, Fechten, Tennis, Handball oder Skifahren.

Wie wird der Riss diagnostiziert?

Die Diagnose eines Meniskusrisses erfolgt in der Regel durch eine gründliche klinische Untersuchung, begleitet von bildgebenden Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomographie) oder Röntgenaufnahmen, um den genauen Umfang und die Art des Risses zu bestimmen. Für die klinische Untersuchung testet der Arzt die Beweglichkeit des Kniegelenks in unterschiedlichen Positionen. Ferner kann man am Gangbild und an der Beuge- und Streckfähigkeit einen Meniskusriss feststellen. Vor allem im Gelenkspalt des Kniegelenks verursacht ein Meniskusriss relativ eindeutige Schmerzen, was die Diagnose klinisch bereits ziemlich gut absichert.

Welche Symptome löst ein Meniskusriss aus?

Typische Symptome eines Meniskusrisses sind Schmerzen im Knie, Schwellung, eingeschränkte Beweglichkeit, Knirschen im Gelenk und das Gefühl, dass das Knie "blockiert" ist.

Ein Meniskusriss kann verschiedene Symptome verursachen, die darauf hinweisen können, dass eine Verletzung vorliegt. Zu den häufigsten Anzeichen eines Meniskusrisses gehören:

  • Schmerzen im Knie: Schmerzen, insbesondere bei Bewegung oder Belastung des betroffenen Knies, sind ein häufiges Symptom.
  • Schwellung: Das betroffene Knie kann anschwellen, was auf eine Entzündungsreaktion im Zusammenhang mit dem Riss hinweisen kann.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Ein Meniskusriss kann die normale Beweglichkeit des Kniegelenks beeinträchtigen. Manchmal kann es auch das Gefühl geben, dass das Knie "blockiert" ist.
  • Knirschen im Gelenk: Ein reißendes oder knirschendes Geräusch im Knie beim Bewegen kann auf einen Meniskusriss hinweisen.
  • Instabilität: Ein Gefühl der Instabilität oder Unsicherheit im Knie kann auftreten, insbesondere bei plötzlichen Bewegungen oder Drehungen.

Die Schwere der Symptome kann von der Art und dem Ausmaß des Risses abhängen. Bei Verdacht auf einen Meniskusriss ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, der eine genaue Diagnose stellen kann. Bildgebende Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomographie) sind oft notwendig, um den Riss zu visualisieren und die beste Vorgehensweise für die Behandlung zu bestimmen.

Es ist in vielen Fällen möglich, mit einem Meniskusriss zu gehen. Die Fähigkeit, das Knie zu belasten und zu gehen, hängt jedoch von der Schwere des Risses und den individuellen Schmerzempfindungen ab. Einige Menschen können trotz eines Meniskusrisses relativ normale Aktivitäten ausführen, während andere möglicherweise Schwierigkeiten haben und Schmerzen beim Gehen verspüren. In einigen Fällen kann das Knie auch das Gefühl haben, "blockiert" zu sein. Die Symptome können sich verschlimmern, wenn das Knie belastet wird, insbesondere bei Bewegungen, die den Meniskus weiter reizen, wie Drehbewegungen oder plötzliche Richtungswechsel.

Obwohl einige Menschen mit einem Meniskusriss weiterhin gehen können, ist es ratsam, bei Verdacht auf eine Knieverletzung einen Arzt aufzusuchen. Die Diagnose und die richtige Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und den Heilungsprozess zu fördern. In einigen Fällen kann eine vorübergehende Reduzierung der Belastung des betroffenen Beins und die Anwendung von physiotherapeutischen Übungen hilfreich sein, um die Symptome zu lindern und die Heilung zu unterstützen.

Wie wird ein Meniskusriss behandelt?

Die Behandlung kann konservativ oder operativ erfolgen, abhängig von der Art und Schwere des Risses. Konservative Maßnahmen umfassen Ruhe, Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac. Entzündungshemmende Medikamente sind auch als Gel erhältlich.

Bei schwereren Fällen kann eine arthroskopische Operation erforderlich sein, um den Meniskus zu reparieren oder zu entfernen. Ein Meniskusriss heilt in der Regel nicht von selbst, da der Meniskus nur begrenzte Blutzufuhr hat, insbesondere in bestimmten Bereichen. Die Fähigkeit zur Selbstheilung hängt von der Art, dem Ort und der Größe des Risses ab.

Kleine Risse an gut durchbluteten Randbereichen des Meniskus haben möglicherweise eine bessere Chance zur Selbstheilung. Jedoch sind größere Risse oder Risse in schlecht durchbluteten Bereichen des Meniskus weniger wahrscheinlich von selbst zu heilen. In solchen Fällen kann eine chirurgische Intervention notwendig sein. Arthroskopische Eingriffe werden häufig durchgeführt, um den Meniskus zu reparieren oder Teile davon zu entfernen, um die Symptome zu lindern und Langzeitfolgen zu minimieren.

Die Behandlung eines Meniskusrisses hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Risses, die Lage im Meniskus, die Größe des Risses und die individuellen Bedingungen des Patienten.

  • Konservative Behandlung: Reduzierung von belastenden Aktivitäten, um das Knie zu entlasten und die Heilung zu fördern. Die Anwendung von Eis kann Schwellungen reduzieren, und das Tragen eines Kompressionsverbandes kann dazu beitragen, die Entzündung zu kontrollieren. Das Hochlagern des Beins kann helfen, Schwellungen zu reduzieren. Gezielte physiotherapeutische Übungen können dazu beitragen, die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten kann Schmerzen und Entzündungen lindern.
  • Operative Behandlung: Ein häufig angewendetes Verfahren ist die arthroskopische Operation. Dabei wird mithilfe eines kleinen Instruments (Arthroskop) eine Reparatur des Meniskus durchgeführt oder der gerissene Teil entfernt. In einigen Fällen kann es notwendig sein, den gerissenen Teil des Meniskus zu entfernen, wenn eine Reparatur nicht möglich ist. Bei bestimmten Rissen, insbesondere in gut durchbluteten Bereichen, kann eine Naht des Meniskus in Erwägung gezogen werden.

Kann es Komplikationen geben?

Ja, es können Komplikationen auftreten, insbesondere wenn der Meniskus nicht richtig heilt oder entfernt wird. Langfristige Probleme wie Gelenkverschleiß und erhöhte Anfälligkeit für weitere Verletzungen können auftreten. Es können langfristig chronische Knieschmerzen oder sogar eine Kniearthrose (Gonarthrose) auftreten.

Alle Infos zum Meniskusriss kurz zusammengefasst

  • Der Meniskus ist eine halbmondförmige Knorpelscheiben im Knie zwischen Oberschenkelknochen (Femur) und Schienbein (Tibia).
  • Meniskusrisse führen zu Schmerzen, Schwellung, eingeschränkter Beweglichkeit und Knirschen im Gelenk.a
  • Die Diagnose besteht aus einer klinischen Untersuchung und gegebenenfalls einer radiologischen Bildgebung (MRT).
  • Die Behandlung erfolgt entweder konservativ mit Ruhe, Physiotherapie und Medikamenten oder operativ durch eine Arthroskopie.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern. Mehr über L. Dolder

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Janet, Apothekerin bei mycare.de
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