Insulingabe
Diabetiker, die Insulin spritzen müssen, brauchen eine gründliche Einweisung. Dennoch treten immer wieder Fragen auf, die für Unsicherheiten sorgen. Mehr lesen












Wie Insulin richtig spritzen?
Ein Diabetiker, der Insulin spritzen muss, wird als insulinpflichtig bezeichnet. Grundsätzlich sind alle Typ 1 Diabetiker insulinpflichtig. Bei den Typ 2 Diabetikern ist das Spritzen des Insulins die letzte Option. Solange die Diabetiker in der Lage sind, das Insulin selbst zu spritzen, ist dies die bessere Wahl als ein Eingreifen einer Pflegekraft. Wer selbst Insulin spritzt, kann zeitnah reagieren und den Blutzucker stabil halten, aber auch Werte korrigieren.
So wird Insulin gespritzt
Insulin wird ins Unterhautfettgewebe gespritzt. Das Unterhautfettgewebe befindet sich unter der oberen Hautschicht. Es ist bei den meisten Menschen am Po, den Oberschenkeln und am Bauch stärker ausgeprägt als an anderen Körperstellen. Daher eignen sich diese Stellen gut, um hier Insulin zu spritzen. Für das Insulin stehen Einwegspritzen zur Verfügung. Die meisten Patienten arbeiten jedoch mit dem Pen. Die Nadeln werden vor jedem Spritzen ausgetauscht oder man verwendet eine neue Einwegspritze. Die Regeln, die Fehler beim Spritzen des Insulins verhindern sollen, gelten natürlich nicht nur für die Patienten selbst, sondern auch für Angehörige und das Pflegepersonal. Beim Typ 1 Diabetes sind daher Schulungen selbstverständlich. Sind Kinder betroffen, werden Eltern, betreuendes Personal wie Erzieher und Lehrer, aber auch Freunde mit einbezogen. Vor dem Spritzen:
- Nadel austauschen
- Richtigen Insulinpen genommen? (Bei Langzeit- und Kurzzeitinsulinen wichtig)
- Pen überprüfen (Funktionsfähigkeit sicherstellen)
- Dosis einstellen
Sind die technischen Voraussetzungen erfüllt, muss die richtige Stelle gefunden werden. Ein ständiger Wechsel von der einen auf die andere Körperseite ist wichtig. Die Haut muss sauber sein. Mit zwei Fingern wird dann eine Falte gebildet, aber ohne die Haut zu quetschen. Die Nadel wird senkrecht in die Haut gestochen und der Kolben langsam betätigt. Anschließend bleibt die Nadel noch einige Sekunden in der Haut. Wird sie zu schnell herausgezogen, fließt das Insulin heraus.
Insulin aus der Insulinpumpe
Insulinpumpen haben enorme Vorteile. Sie geben über den Tag verteilt kleine und genau berechnete Insulinmengen ab. So wird eine größtmögliche Annäherung an die Insulinabgabe der Bauchspeicheldrüse beim gesunden Menschen erreicht. Abhängig davon, um was für eine Nadel (Teflon oder Stahl) es sich handelt, wird sie mit der Hand oder mit einem speziellen Apparat in die Haut geschossen. Die Nadel muss wenigstens alle drei Tage ausgetauscht werden. Fehlerquellen sind:
- Insulinfluss durch den Schlauch blockiert
- Nadel rutscht unbemerkt aus der Haut
- Pumpenfüllung ist unterwegs leer
Diabetiker mit Pumpe korrigieren ihren Insulinbedarf zwischendurch ebenfalls. Die Messung übernimmt das Gerät nicht. Es muss also weiterhin mehrmals täglich der Blutzucker überprüft werden.