Individuelle Rezepturen aus Ihrer Apotheke
Bei speziellen Hautproblemen oder bei bestimmten Erkrankungen kann es notwendig sein, ein direkt auf den Patienten abgestimmtes Arzneimittel, z.B. eine Salbe herzustellen. Vielleicht fragen Sie sich, was Rezepturarzneimittel eigentlich sind: Das sind Arzneimittel, die aufgrund einer ärztlichen Verschreibung oder auf Kundenwunsch (aber nur rezeptfrei) im Einzelfall hergestellt und nicht vorproduziert werden. Apotheken dürfen Rezepturarzneimittel herstellen, sofern das entsprechende Labor in der Apotheke vorhanden ist.
Wie sicher ist ein Apothekenlabor?
Jede Apotheke muss über die erforderlichen Räumlichkeiten für die Herstellung von Rezepturarzneimitteln verfügen. So sieht es der Gesetzgeber vor (ApBetrO, Apothekengesetz). Dabei ist gemäß des Qualitäts- und Hygienemanagements auf entsprechende Ausstattung zu achten. Beispielsweise die Möglichkeit einer einfachen Reinigung des Bodens und der Oberflächen, damit das Kontaminationsrisiko für die hergestellten Arzneimittel minimal ist. Bei mycare ist dies der Fall, so dass wir in unserem Labor individuelle Rezepturen für Sie herstellen.
Was wird im Apothekenlabor gemacht?
Neben der Herstellung von Arzneimitteln werden auch alle Ausgangsstoffe, die zur Herstellung verschiedener Rezepturen gebraucht werden, auf Identität geprüft. Dasselbe gilt für Chemikalien, die direkt an den Kunden abgegeben werden. Dabei werden die Vorgaben der aktuell geltenden Arzneibücher sowie alternativer Monographien beachtet1. Durch die Prüfung der Substanzen können unter anderem Verwechslungen beim Transport vermieden werden. Erst nach der Freigabe durch den verantwortlichen Apotheker dürfen die Stoffe abgegeben oder zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden. Um ein qualitativ hochwertiges Arzneimittel zu erhalten, erfolgt zunächst eine Plausibilitätsprüfung und Planung der Herstellung. Anschließend wird jeder Arbeitsschritt in einem Herstellungsprotokoll dokumentiert. Die Verantwortung und die Aufsicht über die Anfertigung liegen immer bei einem unserer qualifizierten Apotheker.
Was ist eine Plausibilitätsprüfung?
Vor der Herstellung des Rezepturarzneimittels ist von einem Apotheker eine Plausibilitätsprüfung durchzuführen und zu protokollieren. Diese orientiert sich an pharmazeutischen Gesichtspunkten, unter anderem
- Dosierung,
- Applikationsart,
- Art, Menge und Kompatibilität der Ausgangsstoffe,
- Gleichbleibende Qualität im fertigen Rezepturarzneimittel bis zum Ende des Haltbarkeitszeitraums,
- Haltbarkeit des individuellen Arzneimittels.
Sollte es bei dieser Prüfung Unstimmigkeiten geben, prüfen wir gemeinsam mit Ihnen und/oder Ihrem Arzt, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt.
Welche Vorteile bieten Rezepturarzneimittel?
Bei bestimmten Diagnosen kann es notwendig sein, Arzneimittel in Konzentrationen zu verwenden, die es nicht in Form von Fertigarzneimitteln gibt. Besonders bei Cremes und Salben ist dies häufig der Fall. Durch die individuelle Auswahl der verschiedenen Substanzen kann außerdem auf Unverträglichkeiten wie Kontaktallergien Rücksicht genommen werden. Zudem können bestimmte Hilfsstoffe eingearbeitet werden, welche die Wirkung des Arzneistoffes unterstützen können. Dazu werden alle Grundsubstanzen auf Identität geprüft und die Arzneimittel nach standardisierten Vorgaben angefertigt.
Enthalten Rezepturarzneimittel Konservierungsmittel?
Konservierungsmittel spielen in Abhängigkeit von der Art und Anwendung der Rezeptur eine wichtige Rolle. Gerade bei Cremes und Salben für eventuell schon vorgeschädigte Haut muss darauf geachtet werden, dass die Rezeptur nur ein sehr geringes Potenzial für eine mikrobielle Kontamination hat. Weiterhin ist eine Konservierung unumgänglich, wenn das Rezepturarzneimittel über einen längeren Zeitraum angewendet werden soll bzw. es in einem Behältnis zur Entnahme mehrerer Dosen verpackt wird.
Daher sind verschiedene Punkte zu beachten. Bakterien beispielsweise vermehren sich gern in wässriger Umgebung. Ist die Creme als Emulsion so aufgebaut, dass die Wasserphase die äußere Schicht bildet, ist eine Konservierung der Rezeptur essentiell. Im entgegengesetzten Fall, d.h. wenn das Wasser von Fett umgeben wird, kann unter Umständen auf Konservierungsmittel verzichtet werden. Außerdem gibt es Arzneistoffe, die generell schon über antimikrobielle Eigenschaften verfügen. Bei diesen kann mitunter auf Konservierungsmittel verzichtet werden. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass Konservierungsmittel Allergien auslösen, kann es sein, dass auch bei einer mikrobiell anfälligen Rezeptur keines von diesen Mitteln eingesetzt wird. Ist dies der Fall, vermerkt der Arzt dies auf dem entsprechenden Rezept. Die Verwendbarkeitsfrist unkonservierter Zubereitungen ist entsprechend stark reduziert.
Wie werden die Rezepturen verpackt?
Es gibt spezielle Verpackungen für Cremes und Salben, die extra angefertigt werden. Verpackungen, welche direkt mit den Rezepturarzneimitteln in Kontakt kommen, werden als Primärpackmittel bezeichnet und unterliegen genau wie die Ausgangsstoffe selbst bestimmten Vorgaben. Es gibt Hersteller und Lieferanten, welche sich auf den Vertrieb pharmazeutischer Packmittel spezialisiert haben und diese mit den notwendigen Nachweisen zur Qualität an uns aushändigen.
Um der Rezeptur eine möglichst lange Lagerungsdauer zu ermöglichen, sind neben dem mikrobiellen Schutz auch Lichtschutz und Luftundurchlässigkeit wichtig. Unter anderem werden Behältnisse angeboten, bei denen durch einen Drehmechanismus die Cremedosis herausgedreht wird. Es kann aber nicht jede Rezeptur in jede Verpackung gefüllt werden. Wir wählen das passende Behältnis für Ihr Rezepturarzneimittel aus, sodass Sie es einfach entnehmen und möglichst lange verwenden können.
Welche Rezepturen können Sie aus unserem Apothekenlabor erhalten?

Kapselherstellung
Es kann vorkommen, dass die Dosierung der Wirkstoffe in Arzneimitteln nicht der für den Patienten optimalen Dosierung entspricht. Dies ist zum Beispiel oft bei chronisch kranken Kindern der Fall, da die Medikamente meist auf Erwachsene abgestimmt sind. In unserem Apothekenlabor können wir Ihnen daher Kapseln mit der vom Arzt verordneten Wirkstoffstärke herstellen.
Homöopathische Rezeptur
Neben den klassischen Arzneimitteln und Rezepturen der Schulmedizin bieten wir auch Rezepturarzneimittel aus dem Bereich der alternativen Heilverfahren an. Hier geht es neben dem Ähnlichkeitsprinzip um Reiz- und Regulationsprinzipien, welche in einem ganzheitlichen System – dem Menschen – zum Tragen kommen. Die verabreichten Globuli sollen nach Gabe einen Reiz für eine darauffolgende Regulation auslösen.
HCG-Globuli
In unserer Apotheke werden auf Wunsch Globuli mit dem Wirkstoff HCG in einer C30 Potenz angefertigt. Als Grundlage dienen hier kleine Zuckerkügelchen, welche mit einer stark verdünnten Lösung des Wirkstoffes besprüht werden. Alle verwendeten Rohstoffe und Ausgangsmaterialien für die HCG-Globuli unterliegen der Prüfung nach rechtlich geltender Norm und erfüllen die Anforderungen eines Rezepturarzneimittels.

Individuelle Hautcremes
Verschiedene Hauterkrankungen, wie z.B. Akne, können dazu führen, dass die Haut empfindlich auf bestimmte Wirk- und Konservierungsstoffe reagiert. In einer individuell für Sie hergestellten Creme sind diese Inhaltsstoffe nicht enthalten, um Hautirritationen zu vermeiden. Die Creme wird nach einem Rezept Ihres Hautarztes in unserem Apothekenlabor sorgfältig gemischt.
Welche Erfahrungen mit Rezepturen aus dem Labor haben unsere Kunden?
Fall 1: Akne
- Patient: Felix, 24 Jahre alt
- Hautproblem: Akne seit der Pubertät; seit einem Jahr sehr schlimm
- Herstellung: Individuell hergestellte Creme ohne Konservierungsstoffe gegen Akne
Endlich eine wirksame Creme gegen meine Akne
Mein Name ist Felix und ich bin 24 Jahre alt. Seit der Pubertät habe ich mit Akne zu kämpfen. Dies wurde vergangenes Jahr sehr schlimm. Die verschiedenen Produkte gegen Akne schienen es teilweise noch schlimmer zu machen.
In meiner Verzweiflung bin ich zu einem Hautarzt gegangen, was die beste Entscheidung war: Nach einer ausführlichen Anamnese hat er mir eine Creme aufgeschrieben, die ich mir in einer Apotheke zubereiten lassen sollte. Diese Creme ist von den Wirkstoffen her genau auf mich und meine Haut abgestimmt. Unter anderem wird beispielsweise auf Konservierungsstoffe verzichtet, da diese meine Akne verschlimmern statt verbessern.
Im Labor von mycare.de wurde mir meine Rezeptur sorgfältig hergestellt und dann nach Hause geliefert. Seitdem ich diese individuell für mich erstellte Creme nutze, sieht meine Haut so viel besser aus!
Fall 2: Epilepsie
- Patient: Frieda, 3 Jahre alt
- Erkrankung: Epileptische Anfälle
- Herstellung: Ein Epilepsie-Medikament als pulvergefüllte Kapseln mit angepasster Wirkstoffstärke
Ohne Rezeptur keine Medikamente
Bei meiner Tochter (3) wurde eine Epilepsie diagnostiziert. Ohne Medikamente ist sie ein paar Mal am Tag abwesend für wenige Sekunden: Sie hat einen starren Blick, legt den Kopf nach hinten und ihre Haut wird ganz blass. Wenn ich sie anspreche, reagiert sie nicht. Nach ein paar Sekunden ist der Spuk vorbei.
Um diese Anfälle in den Griff zu bekommen, hat ihr Neurologe ihr Medikamente verschrieben. Diese gibt es allerdings vorgefertigt nur in Wirkstoffkonzentrationen für Erwachsene. Daher bekommt sie ein Rezept, auf welchem Kapseln mit der für sie individuellen Wirkstoffkonzentration verordnet werden. Dieses Rezept gebe ich in der Robert-Koch-Apotheke ab und in der Rezepturabteilung werden dann die pulvergefüllten Kapseln dieses Medikaments hergestellt, die genau die richtige Wirkstoffstärke haben.
Da meine Tochter noch keine Tabletten oder Kapseln schlucken kann, öffne ich die Kapseln vor der Gabe und verabreiche ihr das Pulver mit einem Schluck Wasser oder Tee. Da in der Apotheke darauf geachtet wird, dass die Medizin süßlich schmeckt, funktioniert das ohne Probleme. Ohne die Rezeptur und das Apothekenlabor wären wir aufgeschmissen, da es dann keine Medikamente für meine Tochter gäbe.
Fall 3: Hautalterung
- Patient: Heidi, 58 Jahre alt
- Hautproblem: Sichtbar alternde Haut mit Falten und Pigmentflecken
- Herstellung: Individuell auf Hautbedürfnisse angepasste Anti-Aging-Creme
Eine Creme für jünger aussehende Haut
Ich bin Heidi und 58 Jahre alt. Meine Haut hat leider angefangen, sichtbar zu altern mit Pigmentflecken und Falten. Da ich mich noch nicht so alt fühle, habe ich viele Anti-Aging-Produkte ausprobiert, von denen zwar alle irgendwie halfen, aber keines so richtig.
Meine Haut hat da leider bestimmte Ansprüche – ich habe mir daher Hilfe von einem Dermatologen gesucht und einen gefunden, der mir per Telemedizin geholfen hat. Neben einer ausführlichen Anamnese hat er sich auch Bilder von meiner Haut angeschaut und aufgrund dessen eine individuelle Rezeptur für eine Anti-Aging-Creme erstellt.
Das Rezept habe ich in der Online-Apotheke mycare eingelöst und bin begeistert: Meine Falten und Pigmentflecken haben sich sichtbar reduziert. Ich hole mir regelmäßig ein neues Rezept für meine individuell auf mich abgestimmte Anti-Aging-Creme.
Rezepturen für Kunden aus dem B2B-Bereich
Unsere Apotheke hat die Kapazitäten, um größere Menge der Rezepturen herzustellen. Daher sind wir nicht nur für den einzelnen Patienten, sondern auch für Kunden aus dem B2B-Bereich ein guter Partner. Wir arbeiten bereits mit pharmazeutischen Unternehmen zusammen und haben daher eine entsprechende Expertise. Selbstverständlich gelten auch für den B2B-Bereich unsere Ansprüche an eine hochwertige und auf den Endkunden angepasste Rezeptur, die in den Verpackungen unserer Partner portioniert wird.

Individuelle Rezeptur bestellen
Carolin Schulze | Apothekerin
Haben Sie noch Fragen zu den Rezepturarzneimitteln und deren Herstellung? Wir beantworten sie Ihnen gern und stellen Ihre Individuelle Rezeptur für Sie her - lösen Sie Ihr Rezept einfach online bei uns ein. Mehr erfahren
1 in unserem Labor stehen Geräte zur Durchführung moderner Messtechniken zur Verfügung, u.a. ein Nahinfrarotspektrometer, ein Lichtmikroskop, ein Refraktometer sowie ein Gerät zur Schmelzpunktbestimmung.
In der Rezepturherstellung kommt eine Vielzahl verschiedener Grundlagen zum Einsatz – wasserfreie Salben, wässrige und ölige Cremes, Gele und Lotionen. Darüber hinaus verfügen wir über einen großen Bestand fester und flüssiger Wirk- und Hilfsstoffe.
Diese beziehen wir bei namhaften, renommierten Herstellern, welche die Qualität der Rohstoffe in Form eines Zertifikates nachweisen. Bei Wirkstoffen ist sogar der Nachweis über die GMP-konforme Herstellung Voraussetzung. Hierunter versteht man die Produktion unter streng definierten Richtlinien zur Qualitätssicherung.
Zur Identitätsprüfung in der Apotheke führen wir neben den oben genannten Methoden oft eine Dünnschichtchromatographie durch.