
Hustenmittel
Wer kennt ihn nicht, den mitunter anstrengenden Reizhusten oder den nicht enden wollenden starken Husten. Welche Arten von Husten gibt es und was hilft wirklich? Mehr lesen










Welche Hustenarten gibt es?
Der Überbegriff Husten sagt wenig über Art und Verlauf der Erkrankung aus. Es gibt verschiedene Arten von Husten. Je nach Art gibt es weiterhin ganz unterschiedliche Ursachen. So kann auch ein Husten manchmal psychischer Natur sein. Man nennt ihn dann auch nervösen Husten, zu dem das typische zwanghafte Räuspern gehört.
Einige Hustenarten werden durch Allergene wie etwa Blüten und Pollen hervorgerufen. Wird ein Husten weder von Allergenen noch durch eine Erkältung hervorgerufen, muss weiter nach der Ursache geforscht werden – denn Husten kann als Nebensymptom einer organischen Erkrankung, wie des Herzens und der Lunge, auftreten. Ein Husten, der sich trotz Medikation länger als drei Monate fortsetzt, muss einem HNO-Arzt vorgestellt werden. Wichtig ist es herauszufinden, ob sich hinter dem evtl. chronischen Husten Raucherhusten, COPD oder Asthma verbergen.
Trockener Husten
Bei Reizungen der Luft- und Atemwege kann Trockener Husten entstehen. Der unproduktive Husten zeigt sich laut und verläuft ohne Auswurf. Schleim und Bakterien verbleiben in den oberen und unteren Atemwegen. Es kommt selten zum Abhusten von Sekreten, was manchmal einem Hustenanfall mit Beschwerden in der Brust zur Folge hat. Trockener Husten, auch akuter Husten genannt, tritt gerne nachts auf. Auslöser ist oft eine Erkältung. Außerdem kann passives oder aktives Rauchen zu einem trockenen Reizhusten führen. Patienten, bei denen bereits eine Lungenerkrankung vorliegt, können häufiger mit den Symptomen des trockenen Reizhustens zu tun haben.
Chronischer Husten
Ein Husten, der viel länger als vier Wochen besteht, wird gerne als chronischer Husten bezeichnet. Die Ursachen sind unterschiedlich und sollten daher vom Arzt abgeklärt werden. Ein häufiger Grund für chronischen Husten sind wiederkehrende Infektionen sowie übergangene Erkältungen. Weitere Ursachen für chronischen Husten: Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, Sinusitis, Erkrankungen der Lunge, Tuberkulose, Keuchhusten, sonstige Unverträglichkeit sowie Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre. Zudem kann eine behinderte Nasenatmung oder eine Lähmung der Stimmbänder einen chronischen Husten provozieren.
Akuter Husten
Akuter Husten wird durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Er dauert selten länger als drei bis vier Wochen. Häufig sind die oberen oder die unteren Atemwege in Mitleidenschaft gezogen. Auch Entzündungen der Atemwege (Bronchitis) können an einem akuten Husten beteiligt sein. Weitere Ursachen, die als Auslöser gelten, sind zum Beispiel Allergien, allergisches Asthma, akute Vergiftungen durch Schadstoffe, Luftansammlung in der Brusthöhle sowie Lungenembolie. Zudem können Verschlucken bzw. Einatmen eines Fremdkörpers einen akuten Husten auslösen.
Husten mit Schleimauswurf
Im Gegensatz zum trockenen Husten erleben Betroffene den produktiven Husten mit eindeutigem Auswurf. Der schleimige Auswurf wird während des Hustens aus den Bronchien in den Mundraum geschleudert. Die Farbe und auch die Konsistenz des Schleims können ganz unterschiedlich sein. Er gibt jedoch Auskunft über die Ursache der Erkrankung. Man unterscheidet in: weißen bzw. klaren, gelben, grünen, blutigen und in schwarzen Auswurf. Welche Bedeutung dieser Auswurf im Einzelfall hat, sollte mit einem Arzt besprochen werden.
Reizhusten
Die Schleimhaut von Hals und Bronchien ist trocken und gereizt. Zähflüssiger Schleim bzw. festsitzender Schleim schaffen kaum den Weg nach außen. Das ständige Rutschen des steifen Sekrets löst einen Hustenreflex aus, der jedoch unbefriedigt bleibt. Als Verursacher des Hustens, kommt zudem trockene Heizungsluft in Frage. Aber auch Infekte und Allergien leisten dem Reizhusten Vorschub. Ein Reizhusten muss, wie jede andere Hustenform auch, die richtige Behandlung finden, um sich nicht in einen chronischen Reizhusten zu verwandeln.
Welche Art von Husten habe ich?
Für den Laien ist es schwierig, den Husten richtig zu erkennen und einzuordnen. Jeder von uns hustet einmal. Gelegentliches Husten ist auch gesund und normal. So werden die Schleimhäute durch diesen Prozess gereinigt und gepflegt. Erst wenn der Husten häufiger kommt und uns mit Fieber sowie Heiserkeit begegnet, ist klar: Jetzt ist es Zeit zu handeln bzw. den Arzt aufzusuchen. Harmloser Reizhusten kann oft schnell und gut behandelt werden. Das A und O bei einer Erkältung ist immer reichliches Trinken von Flüssigkeit. Außerdem sollten Betroffene auch Spaziergänge an der frischen Luft in Betracht ziehen.
Reizhusten bzw. trockener Husten äußern sich durch anhaltenden Hustenreiz - vor allem nachts. Ohne direkten Bezug zu einer Erkältung sollte der Reizhusten von dem Hausarzt oder einem Spezialisten untersucht und analysiert werden.
Husten mit Schleimauswurf ist in erster Linie Merkmal eines Infekts. Wenn das Fieber ausbleibt, dürfen Betroffene die Erkältung ruhig abwarten. Erkältungs- und Bronchialtees sowie Hustentropfen, Hustensaft und Hustenstiller lindern den Hustenreiz, fördern die Heilung und erleichtern zudem das Abhusten.
Husten, wo sitzt der Schleim?
Nase, Rachen, Bronchien und Lunge sind mit einem schützenden Sekret ausgekleidet. In der Schleimschicht selbst befinden sich kleine Flimmerhärchen, die das Sekret in Richtung Rachen befördern. Auch der Schleim aus der Lunge findet seinen Weg über die Härchen zum Rachen und von dort aus in den Magen. Dies ist ein sinnvoller Prozess für unseren Körper, auch wenn er für Betroffene zunächst unangenehm ist. Der Körper versucht mit Hilfe der starken Schleimbildung Eindringlinge wegzuschwemmen bzw. zu vernichten. Und meist gelingt ihm das auch.
Hinweis: Bei anhaltendem Husten und starken Halsschmerzen sollten Sie auf sich Acht geben. Treten zu den üblichen Symptomen eines Hustens noch weitere ernste Beschwerden hinzu, sollte dringend ein Arzt konsultiert werden.
Wann spricht man von akuter Bronchitis?
Leiden Sie unter trockenem, schmerzhaftem Hustenreiz, der zusammen mit schleimigem Auswurf oder sogar Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl auftritt? Dann haben Sie sich wahrscheinlich eine akute Bronchitis eingefangen, die vor allem in der nasskalten Jahreszeit zu den häufigsten Erkrankungen der Atemwege zählt.
Auslöser sind in der Regel Viren, die sich über den Nasen-Rachen-Raum bis in die unteren Atemwege ausbreiten und hier eine Entzündung der empfindlichen Schleimhaut der Bronchien auslösen. Kommen dann noch Reizstoffe wie Zigarettenrauch, Gase oder Staub in die Bronchien, wird eine Entstehung begünstigt. Als Folge reagieren die Schleimhautzellen mit einer vermehrten Schleimbildung, die in den Atemwegen einen reinigenden Hustenreiz auslöst. Durch die Entzündung wird die Bronchialschleimhaut jedoch geschwächt und geschädigt, sodass es unter Umständen zu Sekundärinfektionen mit Bakterien kommt. Hinweis auf eine solche bakterielle Superinfektion kann dabei eine Veränderung des Hustensekrets von farblos bis zu einem gelben Auswurf oder gar grünlicher Farbe kommen.
Normalerweise heilt eine akute Bronchitis aber ohne Komplikationen innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Sollte der Husten allerdings über Wochen anhalten, stark gelblicher Auswurf auftreten oder weitere Symptome wie hohes Fieber, Husten von Blut, Brustschmerzen oder sogar Atembeschwerden hinzukommen, ist unbedingt ein Arztbesuch erforderlich.
Je nach Ursache und Schwere kann diese Hustenart zu einer chronischen Bronchitis oder gar einer Lungenerkrankung führen, wenn sie nicht vollständig auskuriert wird. Während bei bakteriellen Entzündungen Antibiotika helfen, können bei einer virusbedingten Bronchitis lediglich die körpereigenen Abwehrkräfte durch Ruhe und Schonung unterstützt und die Symptome gelindert werden.
Wie kann Hustenreiz gelindert werden?
Bei einem beginnenden Husten kann es durchaus sinnvoll sein, den Hustenreiz in den ersten 2 bis 3 Tagen zu lindern. Dazu eignen sich Wirkstoffe wie z. B. Pentoxyverin, da diese keinen müde machenden Effekt haben. Auch der Wirkstoff Dextromethorphan hat eine sehr gute hustenreizstillende Wirkung. Kinder unter 12 Jahren und Patienten, die an Asthma oder COPD leiden, sollten diesen allerdings nicht anwenden.
Auch pflanzliche Arzneimittel aus Isländisch Moos, Eibisch oder Malve lindern den Hustenreiz, da sie eine Schutzschicht auf den Schleimhäuten erzeugen. Sie können in Form von Pastillen bei Bedarf gelutscht werden.
Beachten Sie bitte: Trinken ist jederzeit sehr wichtig. Achten Sie deshalb bitte auf eine Flüssigkeitszufuhr von etwa zwei Liter pro Tag. Bei fast jeder Erkrankung, besonders bei grippalen Infekten, sollte sogar eine erhöhte Zufuhr erfolgen. Versuchen Sie bestenfalls Wasser oder Tee zu trinken. Stark zuckerhaltige Getränke sollten Sie möglichst vermeiden, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.
Wie wirkt Hustenlöser?
Ziel eines Hustenlösers ist es, das zähflüssige Sekret leichter abhusten zu können. Medikamente mit Wirkstoffen wie Ambroxol und Acetylcystein (ACC) sorgen dafür, dass der Schleim zum einen verflüssigt bzw. vermehrt dünnflüssiges Sekret gebildet wird. Damit wird der Abtransport des Schleims verbessert. Auch pflanzliche Präparate, aus Efeu und Thymian gewonnen, können dieses Ziel erreichen. Thymian wirkt zusätzlich leicht entspannend auf die Bronchien.
Welchen Hustensaft bei Reizhusten?
Es gibt eine große Auswahl an Hustensäften und Hustentropfen, die Entzündung hemmen und die Atemwege auf sanfte Art befreien. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Wirkstoffkombinationen aus Primel und Thymian. Die ätherischen Öle des Thymians wirken desinfizierend und auswurffördernd. Ziel ist es, die feinen Härchen auf Lunge und Bronchien zu schnellen Bewegungen anzuregen. Dieser Vorgang kann für einen produktiven Husten sorgen. Die Wirkstoffe der Primel können zudem die Oberflächenspannung der Flüssigkeit, die die Lungenbläschen umgibt, reduzieren. So kann der zähe Schleim gelöst und abgehustet werden.
Hustenstiller sollten nur im Ausnahmefall zur Nacht angewendet werden, da sie einen Sekretstau auslösen können. Dauert der Erkältungshusten länger als 3 Wochen an, treten Schmerzen beim Atmen auf oder dauert Fieber länger als 2 Tage an, sollten Sie den Arzt aufsuchen.
Welche Kräuter unterstützen bei Husten?
Bei Erkältungen können neben der ärztlich verordneten Medikation warme Bäder, Inhalationen mit ätherischen Ölen und wärmende Tees die Beschwerden senken. Tees benötigen Kräuter, die den Hustenreiz lindern, die Schleimlösung erleichtern und den Hals beruhigen. Bei Husten und Heiserkeit haben sich zum Beispiel Lindenblüten-, Salbei- und Holunder-Tee bewährt. Diese Tees erhöhen auf natürliche Weise die Temperatur des Körpers und bringen den Organismus ins Schwitzen. Dieser Prozess sorgt für den Abtransport von Viren und Bakterien. Sekretlösend, entzündungshemmend mit antiviraler Wirkung versehen ist ein altes Hausmittel namens Eisenkraut bzw. Ysop-Kraut. Dieses pflanzliche Mittel kann sowohl bei Reizhusten als auch bei chronischem und trockenem Husten Anwendung finden.
Was kann ich noch gegen Husten tun?
Inhalationen reinigen und befeuchten die Atemwege. Bei einer Bronchitis wird es häufig als wohltuend empfunden. Zusätzlich kann es helfen, die Raumluft zu befeuchten. Besonders im Winter während der Heizperiode. Auch heiße Kartoffelwickel auf Brust und Hals sowie Rotlichtbestrahlungen unterstützen den Körper beim Abtransport des zähen Schleims. Wenn dann noch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung geachtet wird, dann steht der baldigen Genesung nichts im Wege.
Husten in Zeiten von Corona?
Während des Sommers fiel eine Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) gegebenenfalls leichter aus. Krankheitszeichen wie Husten, Schnupfen und Fieber sind typische Anzeichen einer Corona-Infektion. Aber leider sind dies auch klassische Anzeichen bei anderen Infektionen und Erkältungen. Dennoch werden wir im Sommer tendenziell seltener krank und ziehen uns weniger häufig eine Erkältung zu, weshalb der Rückschluss auf den Verdacht einer Corona-Infektion einfacher war.
Der Herbst dürfte die Situation wieder erschweren. Denn mit ihm beginnt eine Zeit, in der wir häufig von grippalen Infekten geplagt werden. Aufgrund der ähnlichen Symptomen fürchten viele Menschen nun um Ihre Gesundheit und stellen sich schnell die Frage: Habe ich nur Husten oder doch Corona?
Ist Husten ein eindeutiges Corona-Symptom?
Bei einem Kratzen im Hals, stärkeren Reizhusten oder Halsschmerzen denken viele Menschen zurzeit an nur eine Ursache: das Coronavirus. Dabei müssen diese Symptome nicht zwingend Krankheitszeichen für Covid-19 sein. Husten kann verschiedene Ursachen haben und wird grob unterschieden in:
- Trockener Reizhusten
- verschleimter Husten
Beim Trockenen Husten wird, wie der Name schon sagt, kein Schleim beziehungsweise Auswurf erzeugt. Beim Reizhusten sind die Atemwege zum Beispiel infolge einer Entzündung der Bronchien gereizt und erzeugen dadurch den auch akut bis acht Wochen möglichen anhaltenden Husten.
Wenn dies in Kombination mit Kurzatmigkeit und Atemnot auftreten sollte, ist eine Erkrankung mit Covid-19 möglich. Trockener Husten kann aber auch bei anderen Erregern, wie der Influenza-Grippe als Symptom auftauchen.
Beim produktiven Husten wiederum gibt es einen Auswurf von zähem Schleim. Dieser kann typischerweise eher einer Grippe zugeordnet werden. Sollten Sie keinen Hustenreiz haben, sondern Halsschmerzen verspüren in Verbindung mit Schnupfen, handelt es sich vermutlich eher um einen grippalen Infekt.
Wie unterscheiden sich Anzeichen von Corona, Erkältung und Grippe?
Bei der gefürchteten echten Virusgrippe gibt es meist einen raschen Krankheitsbeginn. Unser Körper wird regelrecht überrumpelt. Wir bekommen Fieber und fangen an zu schwitzen. Die Körpertemperatur steigt auf bis zu 41°C an, manchmal sogar noch höher. Zusätzlich setzen starke Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit ein. Hinzukommen Schmerzen in den Armen und Beinen.
Im Gegensatz dazu sollen sowohl der grippale Infekt, als auch das Coronavirus einen langsameren Verlauf haben. Das tückische an SARS-CoV-2 ist jedoch, dass sich die Symptome stark mit denen einer Influenza sowie denen eines grippalen Infektes überschneiden. Theoretisch sind alle Kombinationen von Symptomen möglich. Bei Grippe und Covid-19 stehen sowohl hohes Fieber als auch trockener und starker Husten im Vordergrund. Typisch für eine Infektion mit dem Coronavirus sind zusätzlich diese Symptome:
- Schnupfen
- Störung des Geschmackssinns
- Störung des Geruchssinns
- Lungenentzündung (Pneumonie)
Eher selten treten Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen sowie Durchfall auf. Da die Unterschiede der Symptomatik zwischen Grippe, Erkältung und Covid-19 anfangs eher gering sind, empfiehlt das Robert-Koch-Institut im Zweifel unbedingt die ärztliche Abklärung.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unserem Coronavirus-Ratgeber.