
Was tun, wenn das Kind Husten hat?
Husten ist ein Schutzreflex des Körpers, wenn z.B. eingeatmete Partikel heraus transportiert werden müssen. Doch zusätzliche Symptome wie Halsschmerzen können erste Anzeichen eines Infektes sein. Mehr lesen
















Was ist die häufigste Ursache für Husten?
Für Husten kann es viele verschiedene Ursachen geben. Die klassische Erkältung steckt wohl am häufigsten dahinter. In der Anfangsphase kommt es typischerweise zu einem Reizhusten, dann folgt der Husten mit Schleim. Tritt bei Ihrem Kind ein plötzlicher Husten auf, sollten Sie unbedingt prüfen, ob es einen Fremdkörper verschluckt hat!
Was ist trockener Husten?
Trockener Husten wird auch Reizhusten genannt und ist ohne Schleimbildung. Er zeigt sich oft zu Beginn einer Erkältung. Reizhusten kann sehr unangenehm und anstrengend sein. Unter Umständen können die Atemwege stark belastet werden. Es kann dem kranken Kind häufig den Schlaf kosten. Zudem ist der trockene Husten oft mit Halsschmerzen verbunden.
Nicht immer ist der Auslöser eine Erkältung. Kommen die Atemwege plötzlich mit Gasen, Rauch oder Staub in Kontakt, kann ebenfalls der Husten auftreten. Der Husten ist auch häufig Teil einer allergischen Reaktion, wie beispielsweise beim Heuschnupfen.
Was hilft bei trockenem Husten?
Der trockene Husten sollte nicht ohne triftigen Grund medikamentös unterdrückt werden, da er ein Schutzmechanismus des Körpers ist. Nur wenn der trockene Reizhusten sehr quälend ist oder den Schlaf behindert, können nach Absprache mit dem Kinderarzt Medikamente, die den Husten unterdrücken (Hustenstiller oder -blocker) gegeben werden.
Inhaltsstoffe, wie Eibischwurzel oder Isländisch-Moos können Reizhusten lindern. Auch Honig ist als Hausmittel bekannt. Er legt sich sanft auf den betroffenen Halsbereich und ahmt die natürliche Schleimbildung nach. Tee trinken und gurgeln wird ebenfalls als angenehm und Schmerz lindernd empfunden.
Weitere Ursachen für Husten können sein:
- Fremdkörper, Staub in den Atemwegen
- Grippe (Influenza)
- Scharlach und Keuchhusten
- Lungenentzündung oder Bronchitis
- Asthma und Allergien
Was ist produktiver Husten?
In der Endphase eines grippalen Infektes entsteht produktiver Husten. Er unterscheidet sich vom trockenen Reizhusten durch intensive Schleimbildung. Der Schleim wird aus den Bronchien oder dem Rachenraum durch das Husten in den Mundraum gebracht und ermöglicht einen Auswurf. Dadurch werden Viren und Bakterien aus dem Körper transportiert. So wird die rasche Genesung unterstützt.
Welcher Hustensaft bei produktivem Husten?
Der behandelnde Kinderarzt kann schleimlösende Medikamente verordnen. Sie erleichtern dem Körper den Auswurf des Schleims aus den Bronchien. Hustensaft eignet sich besonders für Kinder, da die Einnahme einfacher ist, als Dragees oder Kapseln zu schlucken. Die Produktion von dünn flüssigem Schleim wird durch die Wirkstoffe Ambroxol oder Bromhexin angeregt. Prospan Hustensaft für Kinder löst zum Beispiel fest sitzenden Schleim und hilft beim Abhusten. Hustenbonbons und Lutschpastillen helfen, den Hustenreiz zu lindern. Der Hedelix Hustensaft ist pflanzlich und hilft beim Abhusten.
Es gibt verschiedene Darreichungsformen: Kapseln, Saft sowie Granulat und Brausetabletten zum Auflösen in Wasser. Bei den letzteren Varianten besteht der Vorteil, dass zusätzlich zum Wirkstoff auch gleich viel Flüssigkeit aufgenommen wird. Hustensaft sollte keinen Alkohol enthalten. Der ACC Kindersaft und der AmbroHEXAL Hustensaft für Kinder von Hexal lösen festsitzenden Schleim und helfen beim Abhusten.
Wie helfe ich meinem Kind bei Husten?
Bei einer Erkältung begleitet von Husten ist eine hohe Flüssigkeitsaufnahme wichtig. Viel trinken, am besten warmen Kräutertee, macht den Schleim in den Atemwegen flüssiger und erleichtert das Abhusten. Tee mit Salbei und Thymian sind besonders empfehlenswert. Auch Dampfbäder und Inhalationen helfen dabei, den Schleim zu lösen. Achten Sie auf die jeweilige Altersangabe in der Packungsbeilage und lassen Sie Kinder nicht unbeaufsichtigt beim Inhalieren.
Beachten Sie folgendes:
Medikamente mit Pfefferminzöl, Menthol, Kampfer und Eukalyptusöl, innerlich und äußerlich angewendet, können bei Kindern unter drei Jahren Atemwegsbeschwerden und sogar Erstickungsanfälle auslösen.
Ist fast die ganze Familie erkältet, wird das Familienleben auf den Kopf gestellt. Hilfe für Jugendliche und Erwachsene bei Erkältung finden Sie hier.
Wann sollte ich mit meinem hustenden Kind zum Arzt?
Sie sollten mit Ihrem Kind zum Arzt gehen, wenn es Luftnot hat oder lang anhaltenden oder anfallartigen Husten hat. Mit einem Säugling sollten Sie immer bei Husten einen Kinderarzt aufsuchen.
Da Husten auch durch Krankheiten wie Pseudokrupp, Keuchhusten oder Anfänge einer asthmatischen Erkrankung verursacht werden kann, sollte das Kind frühzeitig vom Kinderarzt untersucht und behandelt werden.
Bei plötzlich auftretendem Husten sollten Sie an die Möglichkeit denken, dass das Kind einen Fremdkörper verschluckt haben könnte. Es muss in so einem Fall sofort bei einem Arzt oder in einer Kinderklinik vorgestellt werden!
Welche Hausmittel helfen bei Husten?
Eins der ältesten Hausmittel: selbstgemachter Hustensaft aus Zwiebeln. Die ätherischen Öle, die schwefelhaltigen Verbindungen und Flavonoide der Zwiebel wirken keimabtötend und antientzündlich.
Hustensaft aus Zwiebeln:
- Eine Zwiebel klein schneiden.
- Zwiebelwürfel mit etwas Kandiszucker bei geringer Hitze aufkochen.
- Abkühlen lassen und durch ein Küchentuch pressen.
- Löffelweise über den Tag verteilt trinken.
Auch Zwiebelsirup löst den Schmleim:
- Eine Küchenzwiebel in Würfel schneiden.
- 1-2 Esslöffel Honig darüber verteilen.
- Ziehen lassen, am besten über Nacht.
- Den entstandenen Sirup abseihen.
- Über den Tag verteilt jeweils einen Löffel einnehmen.
Ein weiteres bewährtes Hausmittel bei produktivem Husten ist Quittensuppe mit Honig. Die Quitte mit samt ihren Kernen enthält viel pflanzlichen Schleim. Dieser stillt den Hustenreiz, indem er sich wie eine schützende Haut über die oberen Atemwege legt. Außerdem enthält die Quitte Vitamin C.
So kochen Sie eine Quittensuppe:
- Schneiden Sie 150 Gramm Quitten (ohne Schale) in kleine Würfel.
- Kochen Sie das Fruchtfleisch mit 250 ml Wasser in einem Topf weich.
- Streichen Sie die gekochten Quitten durch ein Sieb.
- Schmecken Sie die Suppe mit einem Esslöffel Honig und etwas geriebener Zitronenschale ab.
Können Kinder auch Medikamente für Erwachsene nehmen?
Nein, Kinder reagieren anders auf Erwachsenen-Medikamente. Deshalb sind nicht alle Medikamente auch für Kinder geeignet. Was einem Erwachsenen hilft, kann bei einem Kind empfindliche Reaktionen auslösen. Aus diesem Grund gibt es speziell für Kinder hergestellte Präparate.
Sie als Eltern sollten daher sorgfältig abwägen, ob eine medikamentöse Behandlung nötig ist. Im Zweifelsfall sollten Sie mit einem Kinderarzt Rücksprache halten.
Halsschmerzen bei Kindern
Was kann Halsschmerzen entstehen lassen?
Bei Infekten der oberen Atemwege, besonders bei Erkältungen, sind Halsschmerzen ein häufiges Symptom. Die Schleimhäute im Hals werden von Viren, Bakterien und anderen Keimen gereizt und geschädigt. Die Schleimhäute entzünden sich. Der Hals wird rot, schwillt an und tut weh.
Bei Halsschmerzen zeigen sich diese Symptome:
- Kratzen im Hals
- Heiserkeit
- Schluckbeschwerden
- Fieber (bei Infektionen)
Sind die Mandeln geschwollen, gerötet oder sogar vereitert, kann das auf eine Angina (Mandelentzündung) hindeuten. Ebenso können die Lymphknoten am Unterkiefer und Hals anschwellen.
Was lindert Halsschmerzen?
Zur Selbstbehandlung können Sie bei akuten Halsschmerzen erst einmal auf Lutschtabletten, Gurgellösungen oder Sprays aus der Apotheke zurückgreifen. Diese Mittel wirken wohltuend und schmerzlindernd. Jedoch verkürzen sie nicht die Dauer der Halsschmerzen.
Mit bewährten Hausmitteln lassen sich Halsschmerzen behandeln:
Viel trinken
Um die Schleimhäute feucht zu halten, sollte Ihr Kind täglich mindestens zwei Liter trinken. Am besten eignet sich warmer Tee. Kräuter-Tees, wie Salbei-, Thymian- oder Bronchial-Tee sind wohltuend und schmerzlindernd.
Gurgeln
Lassen Sie das kranke Kind mit lauwarmem Salzwasser, Salbei- oder Kamillentee gurgeln.
Halswickel
Kalte und warme Halswickel können ebenfalls Linderung verschaffen.
Welche Kinderkrankheiten lösen Halsschmerzen aus?
Pfeiffersches Drüsenfieber
Das pfeiffersche Drüsenfieber wird durch das Epstein-Barr-Virus verursacht. Es kann durch Küssen beziehungsweise durch Speichel übertragen werden. Vor allem Jugendliche ab 15 Jahren und junge Erwachsene erkranken daran. Im Grunde macht fast jeder eine Infektion damit durch. Jedoch entwickelt nur etwa jeder zweite nach der Infektion auch Krankheitssymptome.
Bei Kindern bleibt eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus häufig unbemerkt. Besonders bei Kleinkindern unter fünf Jahren verläuft sie stumm, ohne Beschwerden. Zeigen sich doch Symptome, ähneln diese eher einer Erkältung. Mögliche Symptome können sein:
- Halsschmerzen und Husten
- Müdigkeit und Übelkeit
- leichtes Fieber oder
- leicht geschwollene Lymphknoten
Das pfeiffersche Drüsenfieber klingt bei Jugendlichen und Erwachsenen meist nach zwei bis drei Wochen ab. Bei Kleinkindern verbessert sich der Zustand oft rascher und nimmt allgemein einen milden Verlauf.
Wie werden kalte und warme Halswickel gemacht?
Halswickel sind ein günstiges und wirksames Hausmittel gegen Halsschmerzen.
Kühle Halswickel sollen Entzündungen lindern und gegen Schluckbeschwerden und Halsschmerzen helfen.
Dagegen regen warme Wickel die Durchblutung an und wirken entspannend. Durch Ausprobieren können Sie herausfinden, was Ihrem Kind am besten hilft und als angenehm empfunden wird.
Wichtig: Warme Wickel sollten nicht mit heißem kochendem Wasser gemacht werden. Genauso sollten kalte Wickel kühl und nicht eiskalt sein.
Tücher und Umschläge aus Baumwolle oder Leinen eignen sich für Halswickel am besten. Synthetische Stoffe sind nicht luftdurchlässig und nehmen kaum Feuchtigkeit auf. Ideal sind beispielsweise saubere Geschirrtücher.
Kalte Wickel mit Quark: Zuerst wird Quark auf ein Tuch gestrichen und dieses wird einmal umgeschlagen. Zwischen Quark und Haut liegt eine Stoffschicht. Der Wickel wird nun mit einem Schal um den Hals befestigt.
Warmer Halswickel mit...
...warmem Wasser: Befeuchten Sie hierfür ein Tuch mit warmen Wasser. Legen Sie das Tuch um den Hals Ihres Kindes. Damit der warme Wickel nicht so schnell auskühlt, umwickeln Sie ihn am besten mit einem zweiten Tuch oder einem Schal.
...Kartoffeln: Auch Kartoffelwickel eignen sich gut als Hausmittel gegen Halsschmerzen. Sie speichern sogar länger Wärme als Wasser. Schlagen Sie dafür heiße, gekochte Kartoffeln in ein Tuch und zerdrücken Sie sie leicht. Befestigen Sie diesen Wickel mit einem zweiten Tuch am Hals.
Eitrige Mandelentzündung
Eine Entzündung der Mandeln kann in jedem Alter auftreten. Jedoch sind Kinder und junge Erwachsene am häufigsten betroffen. Typische Symptome einer akuten Mandelentzündung sind:
- Heiserkeit
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Schmerzen im oberen Halsbereich
- Geschwollene Lymphknoten am Hals
- Mandeln sind mit weiß-gelben Pünktchen bedeckt
- Evtl. Fieber
Bei einer chronischen Mandelentzündung entstehen selten akute Symptome.