Natur- & Pflanzenheilkunde
Alternative Heilverfahren sind heute ausgesprochen beliebt: Immer mehr Menschen setzen auf entsprechende Therapieformen und nutzen diese - teilweise begleitend - zur konventionellen Medizin. Mehr lesen
















Was ist Naturheilkunde?
Im Rahmen des alljährlich am zweiten Samstag im Oktober stattfindenden Tages der Naturheilkunde informiert der Deutsche Naturheilbund mit wechselnden Schwerpunktthemen über die Behandlungsmöglichkeiten.
Während die Naturheilkunde in früheren Zeiten als Volksmedizin praktiziert wurde, geriet sie im Rahmen des medizinischen Fortschritts und entsprechenden Errungenschaften immer mehr in Vergessenheit. Moderne diagnostische Verfahren, Genforschung und die Hightech-Medizin mit ihren erfolgsversprechenden Therapieformen traten an ihre Stelle. Doch der Wunsch vieler Menschen nach ganzheitlich pflanzlicher, homöopathischer oder anthroposophischer Medizinrückte die sogenannte sanfte Medizin wieder in den Fokus des Interesses. So hat sich aus den einst als Hokuspokus verschrienen Therapieformen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte eine ernst zu nehmende Alternative beziehungsweise Ergänzung entwickelt: Selbst unter konservativ arbeitenden Ärzten und in Kliniken hat die Naturheilkunde Einzug gehalten. Immer mehr Krankenhäuser verfügen über entsprechende Abteilungen und setzen die diversen Methoden begleitend zur konventionellen Therapie ein.
Naturheilkunde: Therapieformen mit ganzheitlichem Ansatz
Ursprünglich wurden unter dem Begriff Naturheilkunde lediglich solche Verfahren zusammengefasst, bei denen man sich Sonne, Licht und Luft, Bewegung und Ruhe, Wasser, Erde, Kälte/Wärme, Nahrung, Atmung, Willensvorgänge sowie Gedanken und Gefühle zunutze machte, um zu heilen. Später kamen auch Arzneimittel natürlichen Ursprungs - wie etwa auf unterschiedliche Weise aufbereitete Heilpflanzen - hinzu. Verfahren der klassischen Naturheilkunde sind demnach die Phytotherapie (Pflanzenwirkstoffe), Hydro- und Balneotherapie (Wasseranwendungen), Wärme- und Kältetherapie, Bewegungstherapie, Aromatherapie sowie der Bereich der Diätetik. Homöopathie, traditionelle chinesische Medizin, Heilfasten und andere zählen zwar streng genommen nicht zur Naturheilkunde, werden jedoch heute häufig hinzugezählt. Allen Methoden gemein ist der Anspruch, die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung anzuregen, und so die durch Krankheit gestörte Harmonie des Organismus wiederherzustellen. Nicht nur der Körper, sondern auch die Seele des kranken Menschen wird behandelt, um eine ganzheitliche Heilung zu erzielen.
Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen der Naturheilkunde
Ein wesentlicher Teil der Naturheilkunde ist der Bereich der Prävention: Mithilfe einer entsprechenden Lebensweise (Bewegung, Schlaf, Ernährung etc.) lässt sich zahlreichen körperlichen Beschwerden vorbeugen. Bei den häufig verbreiteten Spannungskopfschmerzen zum Beispiel kann ein Minzöl auf die Schläfen aufgetragen, manche Schmerztablette ersetzen. Leichte Harnwegsinfekte begegnet man mit Bärentraubenblättern und Goldrutenkraut in Arzneiform wirksam. Bei Magen-Darm-Verstimmungen haben sich pflanzliche Arzneimitteln gegenüber chemischen Präparaten längst durchgesetzt und werden häufig bevorzugt eingesetzt. Auch bei Erkältungskrankheiten und vielen anderen Störungen können Naturheilverfahren Linderung verschaffen oder sogar heilen - leichtere Beschwerden können selbst behandelt werden. Wer unter einer schwerwiegenden beziehungsweise lebensbedrohlichen Erkrankung leidet, sollte sich jedoch keinesfalls auf alternative Heilmethoden verlassen; allerdings kommen entsprechende Methoden begleitend zur schulmedizinischen Therapie erfolgreich zum Einsatz. Am Tag der Naturheilkunde können sich Interessierte über Aktionen in verschiedenen deutschen Städten zu den unterschiedlichen Behandlungsformen informieren. Auch Bereiche wie Gesundheitssystem und Kosten sowie Alter und Armut werden thematisiert. Der diesjährige Aktionstag steht unter dem Motto: "Der Natur und dem Leben vertrauen!"