
Mittel gegen Sodbrennen
Völlegefühl sowie Magendruck stellen sich nach dem Essen ein, und brennende Magensäure ist eine der unangenehmen Beschwerden. Lesen sie hier was bei Sodbrennen helfen kann. Mehr lesen








Wie entsteht Sodbrennen?
Sodbrennen ist ein Problem des Magens. Oft liegt eine Funktionsstörung des unteren Ösophagussphinkters vor, der die Speiseröhre vom Magen trennt. Ist dieser Verschlussmechanismus beeinträchtigt, kann der saure Mageninhalt in die Speiseröhre aufsteigen. Hierbei wird die empfindliche Schleimhaut angegriffen, was zu den typischen Symptomen führen kann. Mitunter werden Sie hier von saurem Aufstoßen, Übelkeit sowie Brennen und Schmerzen hinter dem Brustbein geplagt. Das fühlbare Brennen ist die aufsteigende Magensäure, die in die Speiseröhre und schlimmstenfalls bis in den Mund gelangt.
Im Gegensatz zum gesunden Magen ist die Speiseröhre aber nicht gegen die Säure geschützt. Das führt zu Reizungen der empfindlichen Häute. Um den Magenrückfluss zu vermeiden, ist es daher nicht nur wichtig die Symptome mit Medikamenten zu neutralisieren. Vor allem sollten Sie langfristig Auslöser und Situationen vermeiden, in denen der brennende Schmerz häufig auftritt.
Gut zu wissen: Nicht immer ist das Brennen harmlos, es kann auch eine Erkrankung wie die Refluxkrankheit dahinterstecken. Hier ist der Speiseröhren-Schließmuskel in seiner Funktion gestört.
Generell gilt daher, dass bei häufigem Sodbrennen ein Arzt aufgesucht werden sollte. Besonders, wenn der Reflux nach spätestens zwei Wochen nicht wieder von selbst verschwindet. Auch andere Erkrankungen, wie eine Magenschleimhautentzündung oder ein Reizmagen, können das Brennen verursachen. Häufiges saures Aufstoßen kann zudem die Speiseröhre entzünden und zu weiteren Beschwerden führen. Ihr Arzt weiß, welche Behandlung Ihre Beschwerden lindern kann.
Wie lässt sich Sodbrennen vermeiden?
Es sollten zur Vorbeugung vor allem die Auslöser des sauren Aufstoßens gemieden werden. So lässt sich unangenehmes nächtliches Brennen in der Brustbeingegend meist bereits durch Schlafen mit erhöhtem Oberkörper vermeiden. Weitere Tipps:
- Auf enge Kleidung verzichten, um den Schließmuskel des Magens nicht zusätzlich zu belasten.
- Auf sportliche Aktivitäten genauso wie den Mittagsschlaf im Liegen direkt nach einer Mahlzeit verzichten.
- Stress abbauen.
- Statt üppiger und großer Mahlzeiten lieber auf mehrere kleine Mahlzeiten ausweichen.
- Richtige Ernährung: Verzicht auf säurebildende Lebensmittel und Fett. Kohlenhydrate reduzieren.
- Auf bekannte Auslöser wie Nikotin, Alkohol, übermäßigen Kaffeegenuss, schwarzen Tee und andere koffeinhaltige Getränke verzichten.
- Übergewicht reduzieren, denn jedes überflüssige Kilo belastet Gesundheitsstudien zufolge auch den Magenschließmuskel.
- Mit einem Arzt über dauerhaft einzunehmende Medikamente sprechen, da diese ebenfalls Auslöser des Magenrückflusses sein können.
- Bei einigen kann eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln die schmerzhaften Symptome auslösen. Dazu können Tomaten, Pfefferminze oder frisches Brot gehören.
- Kohlensäurehaltige Getränke meiden.
Welche Mittel helfen gegen Sodbrennen?
Hausmittel
Neben den vorbeugenden Maßnahmen gibt es einfache Hausmittel gegen das unangenehme Brennen in der Brustbeingegend und den säurebedingten Magenbeschwerden. Es lohnt sich in jedem Fall die verschiedenen Maßnahmen zu testen:
Rohe oder gekochte Kartoffel essen: Die Stärke in den Kartoffeln bindet die überschüssige Magensäure und führt zur Linderung der Beschwerden. Rohe Kartoffeln pressen Sie am besten aus oder zerkleinern sie mit einer Reibe und vermischen sie mit Wasser. Keinesfalls sollten Sie aber große Mengen davon essen oder trinken, weil rohe Kartoffeln giftiges Solanin enthalten. Als Faustregel dieses Hausmittels gilt: Drei Wochen lang zweimal täglich ein halbes Rotweinglas Kartoffelsaft. Alternativ können Sie auch gekochte Kartoffeln oder Süßkartoffeln essen.
Ein Glas Wasser trinken: Durch das Trinken wird die Magensäure aus der Speiseröhre wieder in den Magen befördert und außerdem verdünnt. Lauwarmes, stilles Wasser oder ein säurearmer Tee wirken am besten.
Spaziergang nach dem Essen: Generell mehr Bewegung ist ein guter Schutz vor Magen-Darm-Problemen.
Kaugummi kauen: Durch das Kauen wird die Speichelbildung angeregt. Speichel ist basisch und kann daher kleine Mengen Magensäure neutralisieren. Statt Kaugummi funktionieren auch Bonbons oder Pastillen. Um die Zähne zu schonen, sollten Sie möglichst auf zuckerfreie Produkte achten.
Milch: Hier unterscheiden sich die Erfahrungen. Bei einigen Betroffenen ist Milch das beste Hausmittel bei gelegentlichem, leichtem Sodbrennen, bei anderen wird es dadurch verstärkt, da Milch zu einem gewissen Teil sauer ist.
Medikamente
Lässt sich das Sodbrennen nicht durch einfach Maßnahmen oder eine Änderung der Lebensweise behandeln, kann es erforderlich sein, Säurebinder einzunehmen. Dabei ist zu bedenken, dass das Brennen in der Speiseröhre nicht immer durch ein Übermaß an Säure verursacht wird. Säurebinder bei normaler Magensäureproduktion können die Verdauung nachteilig beeinflussen. Das gilt ganz besonders für die Langzeiteinnahme der Medikamente.
Antazida: Dies sind Salze, die die Magensäure binden und daher einen puffernden Effekt haben. Die Mittel wirken schnell, bereits nach ungefähr 15-30 Minuten. Daher eignen sich diese Medikamente sehr gut für eine Anwendung nach Bedarf. Ihre Wirkung findet lokal im Magen statt, einige der Medikamente sind auch für Schwangere geeignet. Sie sind rezeptfrei erhältlich.
Protonenpumpenhemmer: Diese Medikamente haben ihren Namen aufgrund ihrer Wirkungsweise: Die Pumpe ist an der Bildung von Magensäure beteiligt. Durch die Einnahme von Protonenpumpenhemmern wird deren Bildung unterdrückt. Die Beschwerden werden nicht sofort gelindert, der Effekt kann dafür aber zwei bis drei Tage anhalten. Diese Medikamente eignen sich daher besonders für Menschen, die häufiger mit starkem Sodbrennen zu tun haben. Vom dauerhaften Gebrauch wird abgeraten, da durch das Mittel die Aufnahme von Vitamin B12 und Kalzium beeinflusst werden kann. Einige der Protonenpumpenhemmer sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, eigenverantwortlich sollten sie nicht länger als 14 Tage zur Behandlung eingesetzt werden.
H2-Blocker: Diese Medikamente hemmen die Freisetzung von Magensäure. Wer regelmäßig, also mindestens zweimal in der Woche, unter Reflux leidet, kann diese Präparate ausprobieren. Die H2-Blocker blockieren bestimmte Hormon-Bindestellen in den magensäureproduzierenden Zellen. Dadurch gelangt weniger Magensäure in den Magen, der Mageninhalt wird weniger sauer. Einige der Arzneistoffe sind rezeptfrei erhältlich, eigenverantwortlich sollten sie aber nur einige Tage eingenommen werden. Ein Arzt kann eine Anwendung über einen längeren Zeitraum und gegebenenfalls höhere Dosierungen verordnen.
Woher kommt Sodbrennen in der Schwangerschaft?
Einen Sonderfall von Sodbrennen bilden die Monate rund um die Schwangerschaft. Sodbrennen ist eine der häufigsten Beschwerden bei Schwangeren. Nach der Geburt verschwindet es meist wieder. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen wird die Muskulatur im Körper der werdenden Mutter durch bestimmte Hormone in der Schwangerschaft flexibler. Dadurch erschlafft bei Schwangeren der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Der Rückfluss von Mageninhalt wird so in der Schwangerschaft erleichtert. Zum anderen wird die wachsende Gebärmutter im Verlauf der Schwangerschaft immer größer und drückt vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel immer mehr auf den Magen. Dieser wird dadurch regelrecht gequetscht und der Inhalt zurück in die Speiseröhre gedrückt. Schwangeren Frauen wird oft geraten, bestimmte Lebensmittel zu essen, die die Magensäure binden können. Dazu gehören unter anderem Mandeln, Haferflocken, Bananen und Zwieback. Neben diesem Hausmittel können auch gesunde Ernährung in der Schwangerschaft und kleine Mahlzeiten die Beschwerden lindern. Auch auf zu enge Kleidung sollten Sie in der Schwangerschaft verzichten. Umstandsmode ist mittlerweile sehr modern, sodass auch Schwangere sich modisch, aber bequem für den wachsenden Bauch kleiden können. Aber auch die anderen Hausmittel, die generell gegen den Magenrückfluss lindern, können den Frauen in der Schwangerschaft gegen den sauren Magenrückfluss helfen. Bevor Sie allerdings in der Schwangerschaft Medikamente gegen das häufige oder gelegentliche Sodbrennen einnehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Dieser weiß, welche Mittel unschädlich für die Mutter und ihr ungeborenes Baby sind.