Kalte Hände & Füße: Das Raynaud Syndrom erkennen

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 2 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 13.10.2023

Eine Frau, welche durch die Kälte Handschuhe trägt.

Das Raynaud-Syndrom ist eine Störung des Blutkreislaufs, die vorübergehende Verengungen der Blutgefäße in Fingern, Zehen, Ohren oder Nase verursacht. Es gibt zwei Haupttypen: das primäre, das eigenständig auftritt, und das sekundäre, das mit anderen Grunderkrankungen verbunden ist. Symptome umfassen blass werden, Kältegefühl, Verfärbungen und Taubheit während eines Anfalls, wobei mögliche Komplikationen durch Gewebeschäden auftreten können. Die Behandlung umfasst warme Kleidung, Stressmanagement, Bewegung und gegebenenfalls Medikamente.

Was ist das Raynaud-Syndrom?

Das Raynaud-Syndrom ist eine Störung des Blutkreislaufs, die zu vorübergehenden Verengungen der Blutgefäße in den Fingern, Zehen, Ohren oder Nase führt. Dies führt zu einer verminderten Durchblutung und kann zu Farbveränderungen und Kältegefühl in den betroffenen Bereichen führen.

Das primäre Raynaud-Syndrom kann nicht geheilt werden, aber die Symptome können durch den Umgang mit Auslösern und einer angemessenen Behandlung gelindert werden. Beim sekundären Raynaud-Syndrom liegt die Heilung in der Behandlung der zugrunde liegenden Grunderkrankung.

Infografik Raynaud-Syndrom: Symptome Srimaer, Sekundaer & Behandlung

Was sind die Ursachen des Raynaud Syndroms?

Das Raynaud-Syndrom wird durch sehr starke und plötzliche Verengungen der Gefäße in den Fingern und Händen verursacht. Diese Anfälle treten besonders bei kalten Temperaturen und unter Stress auf. Ursache für dieses Phänomen ist ein Ungleichgewicht von gefäßerweiternden und gefäßverengenden Faktoren. Die genauen Zusammenhänge sind jedoch noch unbekannt.

Was bedeutet primäres und sekundäres Raynaud-Syndrom?

Das primäre Raynaud-Syndrom tritt eigenständig auf und ist nicht mit einer zugrunde liegenden Grunderkrankung verbunden. Es wird oft durch Kälte oder Stress ausgelöst.

Das sekundäre Raynaud-Syndrom hingegen ist mit anderen Grunderkrankungen verbunden und tritt als Begleiterscheinung dieser auf. Dies sind unter anderem rheumatologische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, insbesondere Bindegewebserkrankungen wie Sklerodermie oder Lupus erythematodes, Erkrankungen der Nerven (beispielsweise Multiple Sklerose), Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose oder das Karpaltunnelsyndrom (eingeklemmte Nervenbahnen im Handgelenk). Nikotin trägt häufig zum sekundären Raynaud-Syndrom bei, wird aber oft übersehen.

Welche Symptome sind typisch für die verschiedenen Arten des Syndroms?

Es kommt zu plötzlichen Anfällen, bei denen die betroffenen Extremitäten (Finger, Zehen, Ohren, Nase) blass werden, sich kalt anfühlen und oft taub werden. Nach einer Weile können sie sich blau verfärben, bevor die Durchblutung wieder einsetzt.

Wie wird das Raynaud Syndrom diagnostiziert?

Die Diagnose des Raynaud-Syndroms erfolgt in der Regel anhand der typischen Symptome. Der Arzt kann auch verschiedene Tests durchführen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen und festzustellen, ob es sich um das primäre oder sekundäre Raynaud-Syndrom handelt:

  • Mit der Faustschlussprobe lässt sich der Bluteinstrom in die Finger im Seitenvergleich prüfen. Dazu umschließt der Arzt das Handgelenk des Patienten und lässt ihn die Faust mehrere Male schließen und wieder öffnen. Liegt ein Raynaud-Syndrom vor, werden die Finger bei diesem Experiment blass.
  • Der Allen-Test dient der Untersuchung der Arterien, die Blut in die Hand leiten. Der Arzt drückt nacheinander eine der beiden Arterien ab und überprüft, ob die jeweils offene Arterie die Hand ausreichend mit Blut versorgt.

Das Raynaud-Syndrom ist in der Regel nicht lebensbedrohlich, aber es kann zu erheblichem Unbehagen und Beeinträchtigungen im Alltag führen, insbesondere wenn es unbehandelt bleibt oder schwerwiegende Komplikationen auftreten.

Wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten aus?

Die Behandlung des Raynaud-Syndroms konzentriert sich darauf, Anfälle zu verhindern oder zu lindern und die Durchblutung zu verbessern. Dies kann durch Maßnahmen wie das Tragen warmer Kleidung, den Verzicht auf Rauchen, Stressmanagement und regelmäßige Bewegung erreicht werden. In einigen Fällen können auch Medikamente verschrieben werden, um die Blutgefäße zu erweitern.

 Tipp: Für warme Hände können Sie sich eine Wärme-Kompresse bei kaltem Wetter in die Jackentasche stecken. Gegen kalte Füße helfen die Thermopad Zehenwärmer.

Können Komplikationen beim Raynaud Syndrom auftreten?

Wiederholte und langanhaltende Anfälle können zu Gewebeschäden führen. Dies ist jedoch eher typisch für das sekundäre Raynaud-Syndrom, das mit anderen Grunderkrankungen verbunden ist.

Tipps für den Umgang mit Raynaud im Alltag

Durch verschiedene Maßnahmen im Alltag können Sie das Risiko eines Auftretens des Raynaud-Syndroms verringern:

  • Unterlassen Sie das Rauchen, da sich das Rauchen negativ auf die Blutzirkulation auswirkt.
  • Tragen Sie warme Kleidung und achten Sie besonders auf Handschuhe und warme Socken.
  • Vermeiden Sie Kälte und schützen Sie Ihre Hände und Füße bei kaltem Wetter oder in klimatisierten Räumen.
  • Betreiben Sie regelmäßig Bewegung, um die Durchblutung zu fördern.
  • Vermeiden Sie Stress.

Alle Infos zum Raynaud-Syndrom kurz zusammengefasst

  • Das Raynaud-Syndrom führt zu vorübergehenden Verengungen der Blutgefäße in Fingern, Zehen, Ohren oder Nase.
  • Das primäre Raynaud-Syndrom tritt eigenständig auf, das sekundäre Raynaud-Syndrom ist eine Begleiterscheinung anderer Grunderkrankungen.
  • Anfälle können reduziert oder vermieden werden durch die Vermeidung von Kälte, das Tragen warmer Kleidung, Stressmanagement, Bewegung und Rauchstopp.
  • Bei schweren Fällen können Gewebeschäden auftreten, insbesondere bei sekundärem Raynaud-Syndrom.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern. Mehr über L. Dolder

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Janet, Apothekerin bei mycare.de
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