Durchblutungsstörungen? Achten Sie auf diese Symptome

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 2 Minuten

Von Dr. Birgit Witte, PTA bei mycare.de
Aktualisiert: 30.05.2022

Frau hält sich ihr schmerzendes Handgelenk

Wenn das Blut nicht mehr ungehindert durch die Gefäße, also Arterien oder Venen, fließen kann, liegt eine Durchblutungsstörung vor. Mediziner bezeichnen dies im Einzelfall auch als Gefäßverschluss. Es gibt akute sowie chronische Durchblutungsstörungen. Je nachdem, wie diese auftreten, sind unterschiedliche Symptome möglich.

Was ist eine Durchblutungsstörung?

Durch die Gefäße muss eine bestimmte Blutmenge transportiert werden, damit die Organe und Gewebe mit notwendigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden können. Sind die Gefäße nicht mehr ausreichend durchlässig, können ein Blutstau und damit eine Mangelversorgung der betroffenen Organe, Gewebe oder Gliedmaßen entstehen. Zu Beginn ist die schlechte Durchblutung oft unbemerkt, bei anhaltender Unterversorgung stellen sich aber deutliche Symptome ein. Unter anderem kann es zu Funktionseinschränkungen von Organen und Muskeln kommen, im schlimmsten Fall stirbt das vom Blutfluss abgeschnittene Gewebe ab.

Infografik Durchblutungsstörungen: Symptome & Risikofaktoren

Welche Symptome deuten auf eine Durchblutungsstörung hin?

Beispiele für Symptome in den Extremitäten:

  • Kalte Hände/Füße
  • Schmerzen
  • Taubheitsgefühle
  • Blasse Haut
  • Schlechte Wundheilung
  • Fehlender Puls bei den betroffenen Gliedmaßen bei einem vollständigen arteriellen Gefäßverschluss

Beispiele für Symptome bei betroffenen Organen:

  • Darm: Darminfarkt und Darmlähmung
  • Herz: Herzschmerzen bis Herzinfarkt
  • Gehirn: Schlaganfall

Gibt es verschiedene Arten der Gefäßverschlüsse?

Je nachdem, ob eine Arterie oder eine Vene betroffen ist, definiert man unterschiedliche Diagnosen:

Arterielle Durchblutungsstörungen

Eine arterielle Durchblutungsstörung kann einen akuten oder chronischen Verlauf nehmen. Je nachdem unterscheiden sich die Folgen für den Erkrankten.

Akuter Arterienschluss: Die Ursache dieser akuten Durchblutungsstörung ist meist eine Embolie. Eine Embolie kann ein Blutpfropf, ein Gewebestück, in die Blutbahn übertretenes Fruchtwasser oder auch eine Luftblase sein. Die Folgen hängen vom Ort ab, an dem der Verschluss auftritt – ist eine Hirnarterie betroffen, tritt oft ein Schlaganfall auf, im Darm kann ein Darminfarkt die Folge sein. Falls in einem Arm oder Bein eine Arterie verschlossen ist, können Schmerzen sowie kalte Hände oder Füße auftreten, meist im Zusammenhang mit Taubheitsgefühlen. Unbehandelt können ernste Folgen auftreten.

Chronischer Arterienverschluss: Die Ursache dieser Art des Gefäßverschlusses ist meist eine Arterienverkalkung. Er kann an verschiedenen Stellen im Körper auftreten. Als Folgen kann eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) diagnostiziert werden, oder das Raynaud-Syndrom oder eine koronare Herzkrankheit. Die pAVK wird allgemein auch als Schaufensterkrankheit oder Raucherbein bezeichnet. Beim Raynaud-Syndrom treten die Durchblutungsstörungen anfallartig auf, oft ausgelöst durch Stress oder Kälte. Finger und Zehen werden erst weiß und dann bläulich – diese Art des Arterienverschlusses ist in den meisten Fällen harmlos. Die koronare Herzkrankheit bezeichnet eine chronische Durchblutungsstörung des Herzmuskels, die zu einem Herzinfarkt fühlen kann. Auch andere innere Organe sowie das Gehirn können von einem chronischen Arterienverschluss betroffen sein.

Venöse Durchblutungsstörungen

Der Grund für einen venösen Gefäßverschluss ist meist ein Blutpfropf. Oft sind die Venen in den Beinen betroffen – diese schwellen an und werden druckempfindlich. Die Haut kann sich zudem röten und erwärmen. Falls Schmerzen auftreten, werden diese meist durch das Hochlagern der Beine besser. Im Gegensatz zu einem arteriellen Gefäßverschluss ist bei einem venösen der Puls in den betroffenen Gliedmaßen noch fühlbar.

Welche Risikofaktoren können eine schlechte Durchblutung auslösen?

Verschiedene Risikofaktoren im Lebensstil können die Durchblutungsstörungen begünstigen. Dazu zählen unter anderem Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Auch Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen kann das Risiko, einen Gefäßverschluss zu erleiden, erhöhen.

Wie wird die Durchblutungsstörung behandelt?

Ein akuter Gefäßverschluss kann in den meisten Fällen nur durch eine Operation behandelt werden. Verschiedene Verfahren können dabei zum Einsatz kommen, wie die Embolektomie, bei der der störende Blutpfropf entfernt wird, oder die Gefäßdilatation, bei der das betroffene Gefäß erweitert wird. Falls eine operative Behandlung nicht mehr hilft, kann es auch notwendig werden, den betroffenen Körperteil zu amputieren.

 Tipp: Zur symptomatischen Behandlung der Schmerzen, die bei Durchblutungsstörungen auftreten können, eignen sich unter anderem Schmerzmittel wie Ibuprofen. Die Ursache löst sich dadurch aber nicht und ein Gefäßverschluss gehört unbedingt immer in ärztliche Behandlung.

Medikamentöse Behandlungen sind meist darauf ausgerichtet, das Blut besser fließen zu lassen. Die Ursache der schlechten Durchblutung beheben sie aber nicht. Ein weiterer Behandlungsansatz ist die Physiotherapie. Die Bewegung, auch wenn es nur eine leichte sportliche Tätigkeit ist, verbessert zu dem die Sauerstoffversorgung im gesamten Körper.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin PTA Dr. Birgit Witte

Über unsere Autorin:

Dr. Birgit Witte | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Als Pharmazeutisch-technische Assistentin mit über 20 jähriger Berufserfahrung interessiere ich mich nicht nur für die Geschichte der Pharmazie - vor allem liegt mein Fokus auch auf modernem Wissen und aktuellen Themen, um in allen Gebieten rund um die Gesundheit umfassend zu beraten. Mehr über B. Witte

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