Der komplette Leitfaden zur Behandlung von Halsschmerzen

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Von Marcus Schulze, Apotheker bei mycare.de
Aktualisiert: 25.09.2025

Halsschmerzen, oft durch Viren oder Bakterien verursacht, können auch durch nicht-infektiöse Faktoren wie Allergien oder trockene Luft entstehen. Typische Symptome sind Schmerzen, Kratzen und Schluckbeschwerden. Zur Linderung eignen sich Hausmittel wie warmer Tee mit Honig, Ingwer oder Salzwasser zum Gurgeln, außerdem ist es wichtig, viel zu trinken und den Hals warm zu halten. Die beste Vorbeugung ist eine gute Hygiene und die Stärkung des Immunsystems. Bei starkem Fieber, Atembeschwerden oder wenn die Schmerzen länger als eine Woche anhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Welche Ursache können Halsschmerzen haben?

Erwachsene leiden im Durchschnitt zwei- bis dreimal im Jahr an erkältungsbedingten Halsschmerzen. Diese entstehen durch eine Entzündung, die auf eine Reizung oder Schädigung der Zellen im Gewebe zurückzuführen ist. Um mögliche Erreger schneller abzutransportieren, werden die Schleimhäute im Hals stärker durchblutet. Dies führt zu Rötung und Erwärmung. Das Gewebe schwillt an, wodurch Druck auf bestimmte Nervenenden ausgeübt wird. Über Nervenbahnen werden diese Signale an das Gehirn weitergeleitet, wodurch wir die Entzündung als „Halsschmerz“ wahrnehmen.

Erkältungen, meist verursacht durch Viren oder Bakterien, sind die häufigste Ursache für akute Halsschmerzen. Ein geschwächtes Immunsystem kann das Auftreten einer Erkältung begünstigen. Darüber hinaus können Halsschmerzen auch als Symptom anderer Erkrankungen auftreten.

• Sodbrennen
• Nasennebenhöhlenentzündung
• Allergien und Unverträglichkeiten
• Mandelentzündungen
• Scharlach
• Mumps, Masern, Röteln
• Pfeiffersches Drüsenfieber

Eine Diagnose, um welche Erkrankung es sich im Detail handelt, kann Ihnen jedoch nur ein Arzt geben

Können Komplikationen bei Halsschmerzen auftreten?

Werden Halsschmerzen durch Bakterien wie Streptokokken verursacht und nicht behandelt, können sie sich auf andere Körperbereiche ausbreiten. In solchen Fällen kann der Arzt nach genauer Diagnose Antibiotika verschreiben. Ohne Behandlung kann aus einer Entzündung der Gaumenmandeln ein Mandelabszess entstehen, der auf umliegendes Gewebe übergreifen kann. Mögliche Komplikationen sind außerdem eine Sinusitis, Ohrenentzündung, rheumatisches Fieber oder eine akute Nierenentzündung. Daher sollte bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Halsschmerzen ein Arzt aufgesucht werden.

Wann ist ein Arztbesuch bei Halsschmerzen sinnvoll?

In den meisten Fällen sind Halsschmerzen durch Viren verursacht und klingen innerhalb von fünf Tagen ohne Komplikationen wieder ab, sodass keine spezielle ärztliche Behandlung notwendig ist. Dennoch gilt die Faustregel: Lieber einmal zu viel zum Arzt als zu wenig. Ein Arztbesuch ist besonders dann erforderlich, wenn folgende Symptome auftreten:

• Atemnot
• Atembeschwerden
• Halsschmerzen hauptsächlich auf einer Seite des Halses
• Stark geschwollenen Lymphknoten
• Fieber über 39 Grad Celsius
• Halsschmerz in Verbindung mit Hautausschlag an Gesicht oder Körper
• Himbeerroter Verfärbung der Zunge
• Eitrigen Belegen

Treten Halsschmerzen zusammen mit starken Schluckbeschwerden, plötzlicher Heiserkeit und hohem Fieber auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, da dies auf eine Infektion der Atemwege hindeuten kann. Halten die Beschwerden länger als sieben Tage an, könnte eine chronische Erkrankung vorliegen, die ärztlich abgeklärt werden sollte.

Sollten sich die Schmerzen nach einem Arztbesuch verschlimmern oder länger als fünf Tage anhalten, ist ein erneuter Arztbesuch ratsam. Häufige Halsschmerzen (bei Erwachsenen mehr als viermal pro Jahr), die nicht auf Hausmittel ansprechen, sollten von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt untersucht werden.

Welche Mittel bei Halsschmerzen gibt es?

Einige Behandlungsmethoden und Medikamente sind für Kinder und Schwangere nicht geeignet. In diesen Fällen sollten bevorzugt Mittel mit einer geringeren Wirkstoff-Konzentration verwendet werden. Grundsätzlich sollte die Therapie individuell und in Absprache mit dem Arzt erfolgen, um eine sichere und bedarfsgerechte Behandlung zu gewährleisten.

Bei akuten Halsschmerzen gibt es eine Vielzahl an Behandlungsmethoden. Eine schnelle Linderung kann durch Lutschtabletten erzielt werden. Denn Lutschtabletten, wie die Dobendan direkt Lutschtabletten, regen den Speichelfluss an. Die entzündete Rachenschleimhaut wird so befeuchtet. Oberflächenaktive Wirkstoffe bekämpfen die Erreger und lindern so den Schmerz. Mit desinfizierenden und entzündungshemmenden Gurgellösungen sowie Halssprays können auch tieferliegende Rachenabschnitte effektiv erreicht werden.

Spezielle Halswohltees enthalten meist Salbei, Fenchel, Anis, Kamille, Süßholz, Ingwer, Eibisch oder Königskerze, beispielsweise der Sidroga Hals- und Rachen-Beruhigungstee. Einzeln oder im Gemisch wirken die Inhaltsstoffe der Tees desinfizierend und beruhigend auf den entzündeten Rachen und die beanspruchte Stimme.

Beste Hausmittel bei Halsschmerzen

Neben schulmedizinischen Behandlungen können auch Hausmittel zur Linderung von Halsschmerzen beitragen. Empfehlenswert sind beispielsweise Halswickel: Hierbei wird ein Baumwolltuch in lauwarmem Wasser getränkt, ausgewrungen und um den Hals gelegt. Darüber kommt ein trockenes Tuch oder ein Wollschal, der Wickel sollte 30–45 Minuten einwirken. Heiße Fußbäder können zudem die Durchblutung der Atemwegs- und Rachenschleimhaut fördern. Weitere bewährte Hausmittel sind:

• Kalte Wickel (z.B. mit Quark).
• Ausreichend Ruhe und Entspannung.
• Inhalieren mit ätherischen Ölen (z.B. Eukalyptusöl).

Gurgeln mit Salzwasser kann bei Halsschmerzen effektiv Linderung verschaffen. Dazu wird ein Teelöffel Salz in 1/4 Liter warmem Wasser aufgelöst. Alternativ eignen sich auch Aufgüsse mit Kamille und/oder Salbei zum Gurgeln. Salbei wirkt desinfizierend und keimmindernd, während Kamille durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften die Wirkung ideal ergänzt.

Ist Sport bei Halsschmerzen zu empfehlen?

Bei leichten Halsschmerzen kann körperliches Training in der Regel fortgeführt werden. Sogar bei einer leichten Erkältung kann Sport das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Allerdings sollte bei starken Halsschmerzen, bei Bewegung in kalter oder feuchter Umgebung sowie bei allgemeinem Krankheitsgefühl oder zusätzlichen Symptomen wie Fieber auf Sport verzichtet werden, damit der Körper seine Energie auf die Genesung konzentrieren kann.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

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