Ein Leitfaden zum Thema Magengeschwür

✓ Mediznisch geprüft - Lesezeit: 4 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjounalistin
Aktualisiert: 15.03.2024

Mann sitzt seinem Arzt gegenüber und hält sich den Bauch vor Schmerzen.

Ein Magengeschwür ist ein häufiges medizinisches Problem, bei dem schmerzhafte Geschwüre in der Schleimhaut des Magens oder des Zwölffingerdarms auftreten. Es gibt verschiedene Ursachen für Magengeschwüre, darunter eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori und die langfristige Einnahme von nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs) wie Ibuprofen. Zusätzlich zu diesen Ursachen gibt es auch einige Risikofaktoren wie Rauchen, chronischer Stress und anderes. Es ist wichtig, bei Verdacht auf ein Magengeschwür einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung zu erhalten.

Was ist ein Magengeschwür?

Ein Magengeschwür ist eine schmerzhafte Wunde, die sich in der Schleimhaut des Magens oder des Zwölffingerdarms bildet. Es handelt sich um eine weit verbreitete Erkrankung, die durch eine Störung im Gleichgewicht zwischen der schützenden Schleimschicht und den aggressiven Magensäuren ausgelöst wird. Normalerweise schützt die Schleimschicht die Magenwand vor den Säuren und Verdauungsenzymen, die bei der Verdauung von Nahrung benötigt werden.

Infografik Magengeschwür: Ursachen, Symptome & Behandlung

Welche Ursachen können ein Magengeschwür auslösen?

Die Hauptursache für ein Magengeschwür ist eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Diese Bakterien können die Schleimschicht angreifen und die Magenwand schädigen, was zu einem Geschwür führen kann. Eine weitere häufige Ursache sind NSAIDs wie Ibuprofen oder Aspirin. Sie können die Schutzschicht des Magens beeinträchtigen und zu einem Geschwür führen.

Gibt es Risikofaktoren für ein Magengeschwür?

Ob die Ernährungsweise, Rauchen oder anhaltender Stress zur Entstehung eines Geschwürs beitragen können, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.

Es ist hilfreich, darauf zu achten, ob zum Beispiel fettige oder scharfe Speisen Magenbeschwerden auslösen oder ob es in Stressphasen immer wieder zu Magenproblemen kommt. Es kann einen Versuch wert sein, die Ernährung und Gewohnheiten umzustellen: Dies gilt zum Beispiel für Alkohol oder Zigaretten. Auch den Umgang mit Stress sollte man überdenken und für mehr Entspannung und Ausgleich im Alltag sorgen. Wer längere Zeit entzündungshemmende Schmerzmittel wie NSAIDs, Aspirin, Diclofenac und Naproxen einnimmt, bespricht am besten mit seiner Ärztin oder seinem Arzt, ob zusätzlich säurehemmende Medikamente sinnvoll sind.

Welche Symptome löst ein Magengeschwür aus?

Die Symptome eines Magengeschwürs können variieren. Folgende Symptome sind typisch:

  • Schmerzen im oberen Bauchbereich, die häufig auf nüchternen Magen auftreten oder nach dem Essen auftreten können,
  • Sodbrennen oder saures Aufstoßen,
  • Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust,
  • Übelkeit oder Erbrechen.

Wenn Sie unter schwarzem oder blutigem Stuhlgang leiden, kann dies ein Zeichen einer Magen- oder Darmblutung sein und bedarf einer umgehenden und dringlichen ärztlichen Abklärung.

Wie unterscheidet sich ein Magengeschwür von anderen Magen-Darm-Erkrankungen?

Ein Magengeschwür kann ähnliche Symptome wie andere Magen-Darm-Erkrankungen wie Gastritis oder Refluxkrankheit (GERD) verursachen. Eine eingehende Untersuchung und Diagnose durch einen Arzt sind daher erforderlich. Bei einem Magengeschwür weisen jedoch einige spezifische Merkmale darauf hin: Die Schmerzen treten häufig auf nüchternen Magen auf oder verschlimmern sich nach dem Essen. Der Schmerz kann durch die Einnahme von Antazida abklingen.

 Wichtig: Andere Symptome wie Gewichtsverlust oder Anämie können auf eine Blutung im Magen-Darm-Trakt hinweisen.

Sind Komplikationen oder Langzeitfolgen möglich?

Ja, unbehandelte Magengeschwüre können zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Ein Magengeschwür kann zu Blutungen führen, die zu dunklen, teerartigen Stühlen oder Erbrechen von Blut führen können. Unter Teerstuhl versteht man das Absetzen von schwarzem oder dunkelblutigem Stuhlgang. Es ist ein Zeichen einer Magen- oder Darmblutung und bedarf einer umgehenden und dringlichen ärztlichen Abklärung.

Wenn ein Magengeschwür durch die Magenwand bricht, kann dies zu einer Peritonitis (Entzündung des Bauchfells) führen, die sofortige ärztliche Hilfe erfordert. Ein Magengeschwür kann zudem zu einer Narbenbildung führen, die den Magenausgang blockieren und zu einer Verengung führen kann.

Kann ein Magengeschwür von alleine abheilen?

Ein Magengeschwür kann auf verschiedene Weisen behandelt werden und in vielen Fällen heilt es mit der richtigen Therapie vollständig ab. Die Behandlung zielt in erster Linie darauf ab, die Ursache des Geschwürs zu behandeln und die Schutzmechanismen der Magenschleimhaut wiederherzustellen. Unbehandelt und von alleine abheilen kann es in der Regel nicht.

Wie wird ein Magengeschwür behandelt?

Die Behandlung eines Magengeschwürs ist abhängig von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Es können Medikamente zur Reduzierung der Magensäureproduktion eingesetzt werden, beispielsweise Protonenpumpenhemmer. Ferner kommen Präparate mit dem Wirkstoff Almasilat zum Einsatz. In Fällen, in denen die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori festgestellt wird, wird eine Kombination von Antibiotika eingesetzt, um das Bakterium zu beseitigen.

Die konkrete Therapie richtet sich nach der Schwere des Geschwürs, der Ursache und den individuellen Umständen des Patienten. Es ist wichtig, die ärztlichen Anweisungen genau zu befolgen und die Medikamente regelmäßig einzunehmen, auch wenn die Symptome abklingen oder verschwinden. Es kann einige Wochen dauern, bis ein Magengeschwür vollständig abheilt.

In den meisten Fällen heilt ein Magengeschwür erfolgreich ab und hat keine Langzeitfolgen oder Komplikationen. Es ist jedoch wichtig, regelmäßige Nachuntersuchungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass das Geschwür abgeheilt ist und keine weiteren Probleme auftreten.

Sollte ich meine Ernährung umstellen?

Es wird empfohlen, bestimmte Nahrungsmittel zu vermeiden, die die Magensäureproduktion stimulieren können, wie scharfe Lebensmittel, Alkohol, Koffein und fettreiche Speisen. Es kann auch hilfreich sein, regelmäßige Mahlzeiten einzunehmen und kleinere Portionen zu essen, um den Magen nicht zu überlasten.

Gibt es Hausmittel?

Teemischungen aus Schafgarbe und Kamille können die Beschwerden lindern. Bitterstoffe, die im Enzian oder in Artischockenextrakten vorkommen, regen den Gallenfluss an und verbessern so die Fettverdauung. Die ätherischen Öle in Kümmel und Pfefferminze wirken krampflösend.

Stressabbau ist nicht direkt ein Hausmittel, sollte dennoch umgesetzt werden. Durch Stress wird die Säureproduktion im Magen angeregt.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Hausmittel allein nicht ausreichen, um ein Magengeschwür zu behandeln. Eine ärztliche Untersuchung und angemessene medikamentöse Behandlung sind in der Regel erforderlich.

Wann muss das Magengeschwür operativ entfernt werden?

In den meisten Fällen kann ein Magengeschwür konservativ behandelt werden und erfordert keine Operation. In einigen seltenen Fällen kann jedoch eine Operation erforderlich sein, wenn das Geschwür schwerwiegend ist, Blutungen nicht gestoppt werden können oder Komplikationen wie eine Perforation vorliegen. Eine chirurgische Behandlung kann auch in Betracht gezogen werden, wenn sich ein Geschwür nach einer angemessenen medikamentösen Behandlung nicht bessert.

Wie kann ich einem Magengeschwür vorbeugen?

  • Vermeiden Sie den übermäßigen Gebrauch von nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs) wie Ibuprofen oder Aspirin.
  • Reduzieren Sie den Konsum von Alkohol und Koffein.
  • Verzichten Sie auf das Rauchen.
  • Darüber hinaus kann die Behandlung einer Helicobacter-pylori-Infektion dazu beitragen, das Risiko eines Magengeschwürs zu verringern.

Die wichtigsten Infos zum Magengeschwür kurz zusammengefasst

  • Ein Magengeschwür ist eine schmerzhafte Wunde in der Schleimhaut des Magens oder Zwölffingerdarms.
  • Häufigste Ursachen sind eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori und die Einnahme nichtsteroidaler entzündungshemmender Medikamente (NSAIDs).
  • Risikofaktoren sind Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, chronischer Stress und familiäre Veranlagung.
  • Symptome umfassen Schmerzen im oberen Bauchbereich, Sodbrennen, Übelkeit und Gewichtsverlust.
  • Zur Behandlung werden Medikamente eingesetzt, um die Magensäureproduktion zu reduzieren und die Schutzschicht der Magenschleimhaut zu stärken.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern. Mehr über L. Dolder

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Janet, Apothekerin bei mycare.de
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