Diabetes mellitus: 17 brennende Fragen beantwortet

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 9 Minuten

Von Janet Baron, Apothekerin bei mycare.de
Aktualisiert: 07.11.2022

Hände vor einem Tisch mit Haferflocken und Obst, die einen Glukosetoleranztests am linken Ringfinger durchführen

Diabetes ist ein globales Thema. Alljährlich findet dazu am 14. November der Weltdiabetestag statt. Ins Leben gerufen wurde er 1991 von der Internationalen Diabetes-Föderation und der Weltgesundheitsorganisation. Der 14. November wurde gewählt, weil an diesem Tag Frederick G. Banting geboren wurde, einer der Entdecker des Insulins. Seit 2007 ist der Weltdiabetestag auch offizieller Tag der Vereinten Nationen. Denn Diabetes ist ein weltweites Problem:

  • ca. 350 Millionen Menschen sind an Diabetes erkrankt,
  • alle zehn Sekunden kommen zwei weitere Erkrankte dazu und
  • alle zehn Sekunden stirbt ein Mensch an Diabetes mellitus.

Etwa 500.000 Kinder sind von Typ-I Diabetes betroffen. Allein in Deutschland gibt es ungefähr 8 Millionen Erkrankte, von denen sich 1,56 Millionen täglich Insulin spritzen müssen. Die Prognosen sehen düster aus: Bis 2035 könnten weltweit fast 600 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein.

Wie wird Diabetes mellitus festgestellt?

Mehr als 6 Millionen Menschen in Deutschland haben einen dauerhaft zu hohen Blutzuckerwert – ein Kennzeichen für Diabetes mellitus. Umgangssprachlich ist Diabetes mellitus auch als Zuckerkrankheit oder einfach nur als "Zucker" bekannt. Dieser Begriff ist darauf zurück zu führen, dass unbehandelte Diabetiker mit ihrem Urin Zucker ausscheiden und dieser dadurch süßlich schmeckt. In der Antike wurde deshalb die Diagnose sogar durch eine Geschmacksprobe des Urins gestellt. Diabetes mellitus ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen.

Um Diabetes mellitus festzustellen, misst man den Zuckergehalt im Blut vor der ersten Nahrungsaufnahme und während des Tages. Der HbA1c-Wert zeigt, ob der Blutzuckerspiegel in den letzten 2 bis 3 Monaten zu hoch war.

Infografik Diabetes: Symptome, Behandlung, Vorbeugung

Welche Diabetesformen gibt es?

Im Wesentlichen werden zwischen zwei Formen von Diabetes mellitus unterschieden: Diabetes Typ-1 und Diabetes Typ-2. Des Weiteren gibt es noch andere seltenere Diabetes-Sonderformen und den sog. Schwangerschaftsdiabetes.

Was ist Typ-1-Diabetes?

Bei Diabetes mellitus Typ-1 besteht ein absoluter Insulinmangel. Bestimmte Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon Insulin herstellen, sind hier zerstört. Insulin ist jedoch notwendig, damit Zucker, der über die Nahrung ins Blut gelangt, von den Zellen aufgenommen und verarbeitet werden kann. Ist zu wenig Insulin im Körper vorhanden, so verbleibt der Zucker im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt. Typ-1-Diabetes tritt meist bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Er ist nicht heilbar, mit einer entsprechenden Behandlung kann aber ein normaler Alltag möglich sein.

Symptome von Typ-1-Diabetes

Typische Anzeichen von Typ-1-Diabetes sind u. a.:

  • häufiges Wasserlassen
  • starker Durst
  • Müdigkeit
  • schlecht heilende Wunden
  • Plötzlicher Gewichtsverlust

Ursachen für Typ-1-Diabetes

Die Ursachen der Erkrankung sind bis heute noch nicht vollständig geklärt. Die Autoimmunreaktion entsteht möglicherweise durch bestimmte Umwelteinflüsse oder ist erblich bedingt. Zudem beobachten Fachärzte, dass einige Typ-1-Diabetiker zuvor an einer harmlosen Infektionskrankheit gelitten haben. Ein populäres Beispiel dafür ist der Gewichtheber Matthias Steiner, der im Alter von 18 Jahren nach einer Mandelentzündung plötzlich an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankte.

Behandlung bei Typ-1-Diabetes

Typ 1 ist nicht heilbar. Die Diabetes-Therapie, auch Insulintherapie genannt, erfolgt ein Leben lang. Das fehlende Insulin wird dem Körper mittels Spritzen oder Tabletten zugeführt. Außerdem muss der Blutzuckerspiegel im Auge behalten werden, damit dieser wenn möglich dauerhaft im normalen Bereich bleibt. Die meisten Patienten führen ein Diabetes-Tagebuch, in dem alle Messwerte und andere wichtige Daten eingetragen werden, um den Verlauf der Erkrankung zu verfolgen.

Was ist Typ-2-Diabetes?

Der Diabetes Typ-2 wurde früher auch Altersdiabetes genannt, da er vorwiegend ältere Menschen betraf. Da jedoch zunehmend auch immer mehr jüngere Menschen und sogar Kinder von dieser Erkrankung betroffen sind, wird dieser Begriff heute nicht mehr verwendet. Anders als beim Diabetes Typ-1 wird beim Typ-2-Diabetes zwar zunächst noch Insulin produziert, doch die Körperzellen reagieren nur noch vermindert auf das Insulin. Es kommt zu einer sogenannten Insulinresistenz, also einer Unempfindlichkeit. Um die Glukose aus dem Blut zu verarbeiten, wird zunächst vom Körper mehr Insulin freigesetzt. Auf lange Sicht erschöpfen die Beta-Zellen allerdings, der Stoffwechsel entgleist und die Blutzuckerwerte steigen an.

Ursachen von Typ-2-Diabetes

Ungesunde Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel zählen zu den Verursachern des Typ-2-Diabetes. Es wird davon ausgegangen, dass 80 bis 90 Prozent aller Typ-2-Diabetiker übergewichtig sind. Die Zuckerkrankheit wird oft nur zufällig entdeckt, da sich die Erkrankung zu Beginn schleichend zeigt und die Symptome erst sehr spät bemerkt werden.

Symptome von Typ-2-Diabetes

Bei Typ-2-Diabetes sind die Symptome meist unspezifischer und weniger klar ausgeprägt. Unter anderem können folgende Beschwerden auftreten:

  • Müdigkeit, Leistungsschwäche
  • Depressive Verstimmungen
  • Krankhaft gesteigerter Appetit
  • Juckreiz

Früherkennung von Typ-2-Diabetes

In fast allen Fällen kann ein Typ-2-Diabetes verhindert werden. Aus diesem Grund konzentrieren sich Ärzte weltweit auf Vorbeugung und Früherkennung. Frühzeitig erkannt, können Folgeerscheinungen, wie

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Schlaganfall),
  • Nervenschäden an Füßen (z.B. Diabetischer Fuß) oder
  • Netzhautschäden

vermieden werden. Forscher raten daher Risikopatienten unbedingt, sich regelmäßig untersuchen zu lassen.

Behandlung bei Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetiker sollten Ihrer Gesundheit zuliebe ihren Lebensstil ändern. Im Fokus sollte eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung stehen. Ist dies nicht erfolgreich können Betroffene auf eine medikamentöse Therapie oder Insulintherapie zurückgreifen. Bei der medikamentösen Therapie wird unter anderem Ozempic mit dem Wirkstoff Semaglutid eingesetzt.

Kann Diabetes vorgebeugt werden?

Während man Typ-1-Diabetes nicht vorbeugen oder heilen kann, kann ein gesunder Lebensstil bis zu 70 Prozent aller Typ-2 Diabetes Fälle verhindern. Auf dem Speiseplan sollten

  • Blattgemüse,
  • frische Früchte,
  • Vollkornlebensmittel,
  • mageres Fleisch,
  • ungesüßte Joghurts und Nüsse

stehen. Gemieden werden müssen rotes und verarbeitetes Fleisch, Fruchtsäfte und süße Getränke sowie Kartoffeln und Reis. Auch Fast Food und exzessiver Alkoholkonsum sind tabu. Wer die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung berücksichtigt und auf frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und mäßigen Fleischkonsum setzt, der minimiert sein Risiko, an Diabetes zu erkranken.

Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Etwa 4 Prozent der Schwangeren sind von einem Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt, betroffen. Meistens verschwindet dieser unmittelbar nach der Geburt von selbst wieder. Das Tückische am Schwangerschaftsdiabetes ist, dass er sich nicht durch Beschwerden bemerkbar macht. Der Arzt stellt die Diagnose, wenn es beim Zuckerbelastungstest zwischen der 24. und 28. Woche der Schwangerschaft erstmals zu erhöhten Blutzuckerwerten kommt.

Wie entsteht ein Schwangerschaftsdiabetes?

In der Schwangerschaft verändert sich der Stoffwechsel, sodass Zucker langsamer in die Zellen aufgenommen wird. Dadurch sind leicht erhöhte Blutzuckerwerte bei Schwangeren im Bereich des Normalen. Vom Gestationsdiabetes betroffene Schwangere haben oft auch schon vor der Schwangerschaft eine chronisch verringerte Insulinsensivität, die Zellen sprechen also weniger auf das Insulin an als normalerweise. Dies wird durch die Schwangerschaft und den sich ändernden Stoffwechsel verstärkt. Vor allem in der 2. Hälfte der Schwangerschaft wird eine größere Menge Insulin benötigt, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren, und wenn ungenügend davon produziert wird, steigt der Blutzucker. Nach der Geburt sinkt der Insulinbedarf im Normalfall wieder und der Blutzuckerspiegel normalisiert sich.

Wie wird Gestationsdiabetes behandelt?

Eine Erkennung und Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes ist sehr wichtig, da ein nicht unwesentlicher Teil der betroffenen Mütter im späteren Leben an einer bleibenden Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) leidet. Das Risiko kann deutlich gesenkt werden, wenn Sie Ihren Lebensstil der Erkrankung anpassen.

Schwangerschaftsdiabetes wird meistens in Form einer Ernährungsumstellung behandelt. Im Vordergrund stehen dabei vor allem die Reduktion der aufgenommenen Kalorien sowie die Begrenzung von Kohlenhydraten. Auch körperliche Aktivität kann bei der Behandlung helfen. In seltenen Fällen ist eine Insulintherapie notwendig. Zudem sollten Schwangere mit Gestationsdiabetes regelmäßig ihren Blutzuckerspiegel überprüfen, um ggf. die Behandlung in Absprache mit dem Diabetologen anzupassen.

Welche Risikofaktoren sprechen für den Schwangerschaftsdiabetes?

Ein höheres Risiko an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken, haben vor allem übergewichtige Frauen mit mangelnder Bewegung und/oder ungesunder Ernährung. Als weitere Risikofaktoren gelten familiäre Vorbelastung, Spätgebärende (über 35 Jahre), wenn man ein Kind mit hohem Geburtsgewicht zur Welt gebracht hat (über 4 kg) oder an bestimmten Erkrankungen, wie dem polyzystischen Ovarsyndrom, leidet.

 Info: Das polizistische Ovarsyndom ist eine Erkrankung, die bei Frauen verschiedene Symptome verursacht – von Zyklusstörungen über einen männlichen Behaarungstyp bis hin zur Unfruchtbarkeit.

Welche Risiken entstehen für die Mutter und das ungeborene Baby durch den Schwangerschaftsdiabetes?

Durch einen Gestationsdiabetes können verschiedene Komplikationen auftreten. Normalerweise ist das Risiko davon aber sehr gering, sofern die Schwangere gut auf den Diabetes eingestellt ist. Zu den Risikofaktoren gehört unter anderem Bluthochdruck während der Schwangerschaft. Kommen dazu noch Eiweißausscheidungen im Urin sowie Wassereinlagerungen im Gewebe hinzu, kann es auf eine Präeklampsie hinweisen. Dies ist eine Vorstufe zu den sehr gefährlichen Krankheitsbildern der Eklampsie und des HELLP-Syndroms. Neurologische Störungen wie Kopfschmerzen oder Flimmersehen gehören zur Eklampsie. Das HELLP-Syndrom zeigt sich durch erhöhte Leberwerte, den Zerfall von Blutplättchen und einer niedrigen Blutplättchenzahl. Sowohl die Eklampsie als auch das HELLP-Syndrom treten bei von Schwangerschaftsdiabetes betroffenen öfter auf als bei gesunden Schwangeren. Eine engmaschige ärztliche Betreuung ist daher angeraten.

Neben diesen ersten Komplikationen kann es noch weitere Risiken für Mutter und Kind durch den Gestationsdiabetes geben. Unter anderem ist das Risiko für Früh- und Fehlgeburten höher. Auch das Wachstum des ungeborenen Babys kann beeinträchtigt sein. Die sogenannte Makrosomie bezeichnet das übermäßige Wachstum des Babys im Bauch – meist wiegen diese Kinder mehr als 4.000 Gramm zur Geburt. Aufgrund der Größe kann es zudem zu Komplikationen unter der Geburt kommen.

Wie kann ich Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen?

Achten Sie darauf, Weißmehlprodukte und Zucker zu meiden. Denken Sie daran, dass auch viele Obstsorten jede Menge Zucker enthalten und kombinieren Sie Früchte daher mit fettarmen Milchprodukten. Ergänzen Sie Ihren Speiseplan mit ausreichend rohem und gekochtem Gemüse. Essen Sie lieber mehrere, aber überschaubare Portionen am Tag und verteilen Sie die Kohlenhydrate gleichmäßig. Eine Mahlzeit sollte aus 50 % Kohlenhydraten, 20 % Eiweiß und 30 % gesunden Fetten bestehen. Eine gezielte Nahrungsergänzung mit Mikronährstoffen sichert die Versorgung von Mutter und Kind.

Welche Sonderformen von Diabetes gibt es?

Unter Diabetes Typ 3 werden die seltenen Sonderformen der Zuckerkrankheit zusammengefasst. Der Unterschied zu Typ1 und Typ 2 liegt in der Ursache. Ein Typ-3-Diabetes kann folgende Ursachen haben:

  • Typ 3a: Gendefekte in insulinproduzierenden Zellen; auch MODY genannt
  • Typ 3b: Gendefekte der Insulinwirkung
  • Typ 3c: Pankreopriver Diabetes, die Ursache liegt in Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  • Typ 3d: Erkrankungen oder Störungen des Hormonsystems
  • Typ 3e: Chemikalien oder Medikamente
  • Typ 3f: Viren
  • Typ 3g: Autoimmunerkrankungen
  • Typ 3h: Genetische Syndrome

Wie sieht die Prognose bei Diabetes mellitus Typ 3 aus?

Die verschiedenen Ausprägungen und Ursachen des Typ-3-Diabetes machen es schwer, eine generelle Prognose zum Krankheitsverlauf zu stellen. Liegt die Ursache in den Genen oder anderen Erkrankungen, sind es meist die Begleiterkrankungen, die den Verlauf der Diabeteserkrankung vorgeben.

Wie messe ich den Blutzucker?

Für jeden Diabetiker ist es wichtig seine Blutzuckerwerte im Auge zu behalten. Eine genaue Selbstmessung des Blutzuckers erfolgt durch Blutzuckermessgeräte. Mit den Teststreifen bestimmen Sie den Zucker im Urin.

Worauf sollte ich bei Diabetes im Alltag achten?

Die Diagnose Diabetes mellitus schockiert bzw. verunsichert zunächst. Neben Fragen zu Therapieansätzen, zur Überwachung und zu möglichen Komplikationen müssen Betroffene lernen mit der Zuckerkrankheit umzugehen und Diabetes in den Alltag zu integrieren. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Ernährung, Sport, Schwangerschaft und Reisen.

Diabetiker können ein fast normales Leben führen. Der Umgang mit der Krankheit erfordert jedoch einiges an Sorgfalt, Disziplin und Selbstmanagement.

Eine gesunde Lebensweise dient dabei nicht nur der Prävention; auch Diabetiker profitieren von mehr Bewegung und einer Ernährungsumstellung. Denn körperliche Aktivität und eine Gewichtsreduktion sorgen dafür, dass die Insulinempfindlichkeit der Zellen verbessert wird

Bewegung muss dabei kein Leistungssport sein. Schon mit den berühmten 10.000 Schritten am Tag integrieren Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag. Ein Schrittzähler kann hier eine wichtige Motivationshilfe sein. Langfristig sollten Sie regelmäßig mehr Sport treiben: Ideal ist eine Kombination von Ausdauersportarten wie Walken oder Schwimmen mit Krafttraining.

Wie hilft Zimt bei Diabetes?

Zimt ist seit einiger Zeit beim Kampf gegen Diabetes im Gespräch. Dabei gibt es zwei Arten von Zimt, den echten Ceylon-Zimt und den Kassiazimt, auch chinesischer Zimt genannt. Die Wirkstoffe des Zimts stecken in seiner Rinde. Diese enthält 0,5 bis vier Prozent ätherisches Öl. Das Öl besteht zum Großteil aus Zimtaldehyd und Eugenol. Das als natürliche Duft- und Aromastoff bekannte und kritisch bewertete Cumarin kommt im Ceylon-Zimt nur in niedriger Konzentration vor, der chinesische Zimt soll im Vergleich eine höhere Konzentration Cumarin enthalten. Zimt regt die Verdauung an und fördert den Appetit. Er wird darüber hinaus als Waffe beim Abnehmen gepriesen und soll außerdem den Blutzuckerspiegel beeinflussen.

Laborversuche haben ergeben, dass Zimt die Freisetzung von Insulin erhöht. Pharmakologische Untersuchungen kommen zum Ergebnis, dass die Inhaltsstoffe im Zimt die Glukoseaufnahme in peripheren Geweben erhöhen. Diese Effekte sind vergleichbar mit denen der in der Diabetes-Therapie eingesetzten Antidiabetika. Eine Kombination aus Zimtrinde und den Mikronährstoffen Niacin (Vitamin B3) und Chrom in ausgewogener Dosierung kann die Insulinsensibilität der Zellen unterstützen, den Insulinbedarf senken und dadurch den Langzeitzuckerwert positiv beeinflussen.

Zimt zur Senkung des Blutzuckerspiegels

Erste Humanstudien haben gezeigt, dass Zimt durchaus zu einer Senkung des Blutglukosespiegels bei Typ-2-Diabetikern beitragen kann. Bei noch nicht manifestem Diabetes Typ 2 ohne medikamentöse Vorbehandlung kann Zimt gegebenenfalls mit Erfolg eine erste Therapieoption sein. Die maximale Dosierungsempfehlung der Hersteller sollte hier nicht überschritten und der Blutzuckerspiegel kontrolliert werden.

 Tipp: Zum Diätmanagement bei Diabetes-Typ-2 gibt es verschiedene Zimtpräparate als Kapsel, beispielsweise Alsdiabet Zimt-Catechine.

Werden bereits vom Arzt verordnete Arzneimittel zur Senkung des Blutzuckerspiegels eingesetzt, könnte die zusätzliche Einnahme von Zimt in ungünstiger Fallkonstellation eine Unterzuckerung zur Folge haben. Deshalb wird empfohlen, den Blutzuckerwert regelmäßig zu kontrollieren. Halten Sie bitte unbedingt mit Ihrem Arzt Rücksprache, bevor Sie zusätzlich Zimt als diätetische Nahrungsergänzung einnehmen.

Wie gefährlich ist Corona für Diabetiker?

Eine israelische Studie hat herausgefunden, dass besonders Menschen mit Typ-2-Diabetes gefährdet sind, einen schweren Covid-19-Verlauf zu haben. Durch zu hohe Blutzuckerwerte und eine herabgesetzte Insulinempfindlichkeit könne sich das Virus schneller in den Zellen ausbreiten. Jede weitere Komponente zum Diabetes, wie Übergewicht oder hoher Blutdruck, erhöhen das Risiko für einen schweren Verlauf. Bei Vergleich von Datensätzen aus unter anderem England, Schottland oder Schweden zeigt sich, dass das Risiko einer intensivmedizinischen Behandlung mit eventueller Todesfolge wegen Corona bei Diabetes Typ 1 etwa zwei- bis viermal so hoch ist wie bei Patienten ohne Diabetes. Bei Diabetes Typ 2 soll das Risiko sogar zwei- bis fünfmal so hoch sein. Wie für alle Menschen gilt auch für Diabetiker, dass eine Impfung die wichtigste Schutzmaßnahme ist. Außerdem kann ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und Bewegung dabei helfen, das Risiko eines schweren Verlaufs zu senken. Falls trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Infektion Symptome auftreten, die auf Corona hinweisen, sollten Sie sich telefonischen Rat bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin holen. Ein PCR-Test zum Abklären der Infektion wird wahrscheinlich angeraten. Bei akuter Luftnot und anderen lebensbedrohlichen Umständen sollten Sie den Notruf informieren und auf die Corona-Infektion hinweisen.

Quelle: https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/infektionskrankheiten/coronavirus/diabetes-und-das-coronavirus-wann-kommt-es-zu-schweren-verlaeufen-816827.html

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Apothekerin Janet Baron

Über unsere Autorin:

Janet Baron | Stellvertretende Leitung Heimversorgung
Seit 2013 bin ich Apothekerin und startete 2014 bei mycare in der Heimversorgung. Mit der Fachweiterbildung „Pharmazie in der Geriatrie“ erlangte ich die Voraussetzung für ein qualifiziertes Medikationsmanagement für unsere geriatrischen Patienten sowie die tägliche praktische Anwendung in der Heimversorgung. Zudem führe ich Schulungen zu aktuellen Themen für Laien und Fachpersonal durch. Mehr über J. Baron

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