Fieber: Alle wichtigen Infos zur Abwehrreaktion des Körpers

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Grit Ritter, Pharmazieökonomin
Aktualisiert: 11.12.2023

Ein weißes Fieberthermometer, welches 39,2 Grad Celsius anzeigt und im Hintergrund ein dunkelhaariger Junge, der mit einem weißen Tuch auf der Stirn im Bett liegt

Fieber ist eine Reaktion des Körpers auf eine Infektion mit krankmachenden Keimen. Besonders Kleinkinder sind hiervon häufig betroffen, da ihr Immunsystem erst noch lernen muss, mit den verschiedenen Krankheitserregern umzugehen. Fieber ist eine natürliche Immunantwort des Körpers auf Infektionen, die durch eine Erhöhung der Körpertemperatur gekennzeichnet ist. Extrem hohes Fieber birgt Risiken wie Dehydration, Fieberkrämpfe, Verschlechterung von bestehenden Gesundheitszuständen sowie Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag.

Was ist Fieber?

Fieber ist eine körperliche Reaktion auf verschiedene Ursachen, die häufig mit einer Erhöhung der Körpertemperatur einhergeht. Es ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers gegen Infektionen, Entzündungen oder andere Krankheiten. Die Erhöhung der Körpertemperatur ist Teil des Immunsystems, dessen Aufgabe es ist, Krankheitserreger zu bekämpfen und die Heilung zu fördern.

Grundsätzlich ist Fieber eine sinnvolle Reaktion des Körpers zur Krankheitsabwehr. Einige Abwehrreaktionen des Immunsystems verlaufen bei höheren Temperaturen schneller – fiebert der Körper, arbeitet die Abwehr daher auf Hochtouren.

So sinnvoll Fieber sein kann, so gefährlich kann es auch werden: Eine Hyperthermie über 40° C kann lebensgefährlich sein und sollte umgehend medizinisch behandelt werden. Hohe Temperatur kündigt sich meist mit Kopf- und Gliederschmerzen an, auch Appetitlosigkeit kann ein Anzeichen sein. Wenn unser Körper mit erhöhter Temperatur beziehungsweise mit Schmerzen reagiert, sollten wir diese Symptome ernst nehmen und uns schonen.

Übrigens: Als Fieber unklarer Genese, kurz FUO (Fever of Unknown Origin), bezeichnet man in der Medizin eine Körpertemperatur von mehr als 38,3 °C bei mindestens zwei Messungen, das über 3 Wochen anhält, ohne dass bei mehrfacher ärztlicher Diagnostik eine Ursache gefunden werden kann. Es kommt eine Vielzahl an möglichen Grunderkrankungen in Betracht, wobei oft Autoimmunerkrankungen als Ursache vorkommen.

Ab welcher Temperatur spricht man von Fieber?

Allgemein wird eine Körpertemperatur von über 38 Grad Celsius als Fieber betrachtet. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die normale Körpertemperatur individuell leicht variieren kann. Die rektale Messung ist zumindest bei kleinen Kindern am besten, für größere Kinder und Erwachsene funktionieren aber auch die anderen Methoden zum Fiebermessen, beispielsweise im Mund, an der Stirn oder im Ohr.

Welche Ursachen kann Fieber haben?

Fieber kann durch verschiedene Faktoren wie Infektionen, Entzündungen, Immunreaktionen, Tumore oder Medikamentenreaktionen ausgelöst werden. Es dient als Indikator dafür, dass der Körper eine Krankheit bekämpft. Es gibt verschiedene Gründe, warum die Körpertemperatur zusätzlich zum Fieber ansteigen kann. Körperliche Aktivität ist eine häufige Ursache, da Muskelaktivität Wärme erzeugt. Dies erklärt auch, warum Sport, Bewegung oder auch starker Stress zu einer vorübergehenden Erhöhung der Körpertemperatur führen können. Eine weitere Ursache kann hormoneller Natur sein, zum Beispiel während des Menstruationszyklus bei Frauen, wenn der Östrogenspiegel ansteigt. Auch Erkrankungen der Schilddrüse , insbesondere eine Schilddrüsenüberfunktion, können zu einer erhöhten Körpertemperatur führen.

Infografik Fieber: Ursachen, Fieber senken und Komplikationen

Wie kann ich das Fieber senken?

Die Senkung von Fieber kann durch verschiedene Maßnahmen erfolgen. Dazu gehören die Einnahme von fiebersenkenden Medikamenten wie Paracetamol, Metamizol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure. Letztere sollte allerdings nicht bei Kindern angewandt werden. Achten Sie bei der Einnahme unbedingt auf die empfohlene Dosierung. Sinkt das Fieber nicht durch die Medikamente, sollten Sie einen Arzt aufsuchen

Gibt es Hausmittel gegen Fieber?

Ja, es gibt einige Hausmittel, die zur Linderung von Fieber beitragen können. Dazu gehören das Trinken von Tee, insbesondere Kräutertees, Ruhe, kühlende Umschläge auf der Stirn und das Vermeiden von Überanstrengung. Auch Wadenwickel oder Essigsocken können gute Dienste gegen zu hohe Temperaturen leisten.

 Hinweis: Für Wadenwickel tränken Sie Baumwolltücher in kühles Wasser – die Temperatur sollte allerdings nur circa 5 Grad Celsius unter der Körpertemperatur des Patienten liegen – und wickeln jeweils ein Tuch um die Waden. Um diese Wickel wird ein Frotteetuch gelegt. Bei kalten Füßen und Händen ist von dieser Methode abzusehen.

Was sollte ich bei Fieber beachten?

Bei Fieber ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören, ausreichend zu ruhen und genug Flüssigkeiten zu sich zu nehmen. Bei anhaltendem Fieber oder schweren Symptomen sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden. Fieber an sich ist in der Regel eine normale und schützende Reaktion des Körpers auf Infektionen oder andere Krankheiten. Es fördert die Aktivität des Immunsystems, indem es die Vermehrung von Krankheitserregern verlangsamt und die Abwehrmechanismen des Körpers stärkt. Da die erhöhte Temperatur schnell zu erheblichem Flüssigkeitsverlust führt, gilt bei Fieber stets der Rat: viel und in ausreichenden Mengen trinken. Getränke wie etwa Mineralwasser, Tee und verdünnte Fruchtsäfte gleichen den Flüssigkeitsverlust aus, kühlen und stillen den Durst.

Fieber kann gefährlich werden, wenn es extrem hoch ist oder über einen längeren Zeitraum besteht. Hier sind einige Gründe, warum Fieber potenziell gefährlich sein kann:

  • Fieber kann zu vermehrtem Schwitzen führen, was zu Flüssigkeitsverlusten führt. Bei unzureichender Flüssigkeitsaufnahme besteht das Risiko der Dehydratation, insbesondere bei Kindern und älteren Menschen. Der menschliche Körper hat normalerweise eine Körpertemperatur von 36 bis 37 Grad. In der Medizin herrscht die Faustregel: Pro erhöhtes Grad Körpertemperatur muss man einen Liter Flüssigkeit mehr am Tag trinken. Wer das nicht schafft, sollte das Fieber lieber senken.
  • Bei manchen Menschen, insbesondere Kindern, kann sehr hohes Fieber zu Fieberkrämpfen führen. Diese sind in der Regel zwar nicht lebensbedrohlich, können jedoch beängstigend sein.
  • Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Atemwegsproblemen, können durch Fieber eine Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes erfahren.
  • Extrem hohes Fieber, insbesondere in Kombination mit äußerer Hitze oder unzureichender Flüssigkeitsaufnahme, kann zu Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag führen, beides potenziell lebensbedrohliche Zustände.
  • Sehr hohes Fieber kann auch das Nervensystem beeinträchtigen und zu Verwirrung, Halluzinationen oder anderen neurologischen Problemen führen.

Es ist wichtig zu betonen, dass Fieber in den meisten Fällen gut behandelt werden kann und nicht zwangsläufig gefährlich ist. Bei anhaltendem oder sehr hohem Fieber ist es ratsam, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Ursache zu klären und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.

Was ist ein Fieberkrampf?

Ein Fieberkrampf ist ein epileptischer Anfall, der durch einen schnellen Anstieg der Körpertemperatur, in der Regel im Rahmen von Fieber, ausgelöst wird. Ers ist häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen. Wer zum ersten Mal einen Fieberkrampf eines fiebernden Babys miterlebt, wird sehr erschrocken und besorgt sein. Besonders Eltern reagieren ängstlich und panisch, denn sie sind oft ratlos und völlig überfordert. Sie wissen nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Denn ein vom Fieberkrampf geplagtes Kind kann mit verdrehten Augen in Bewusstlosigkeit fallen. Dabei werden oft Arme und Beine steif und beginnen wie bei epileptischen Anfällen zu zucken. Trotz des großen Schreckens, den Eltern beim ersten Auftreten eines solchen Fieberkrampfes bei ihrem Kind bekommen, ist Ruhe und Besonnenheit gefragt. Besonders wichtig ist es in diesen Momenten darauf zu achten, dass sich das Kind während des Fieberkrampfes nicht verletzten kann.

An welchen Symptomen erkenne ich einen Fieberkrampf?

Ein Fieberkrampf kann mit Zuckungen, Bewusstseinsverlust, unkontrollierten Bewegungen und einem glasigen Blick einhergehen. Es ist wichtig zu beachten, dass Fieberkrämpfe in der Regel kurz sind und von selbst aufhören.Die Unterscheidung zwischen einem Fieberkrampf bei einem Kleinkind und einer sonstigen ernsthaften Erkrankung erfordert Aufmerksamkeit auf verschiedene Aspekte:

  • Fieberkrämpfe sind in der Regel kurz und dauern normalerweise weniger als fünf Minuten. Wenn der Krampf länger dauert, könnte dies auf eine andere ernsthafte Erkrankung hinweisen.
  • Ein einzelner Fieberkrampf ist in der Regel nicht besorgniserregend, besonders wenn er weniger als fünf Minuten dauert. Es ist dennoch wichtig, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die zugrunde liegende Ursache des Fiebers zu ermitteln.
  • Fieberkrämpfe gehen oft mit einem vorübergehenden Bewusstseinsverlust einher. Wenn Ihr Kind nach einem Krampf nicht schnell wieder zu Bewusstsein kommt, könnte dies auf andere Probleme hindeuten.
  • Wenn Ihr Kind vor dem Fieberkrampf bereits krank war und Fieber hatte, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Krampf mit dem Fieber in Verbindung steht. Wenn der Krampf jedoch plötzlich ohne vorheriges Fieber oder andere Krankheitssymptome auftritt, könnte dies auf andere Ursachen hinweisen.
  • Die ärztliche Behandlung ist auch für die Eltern wichtig. Denn Fieberkrämpfe können sehr bedrohlich aussehen, sind aber nur in wenigen Fällen gefährlich.

In welchem Alter kann ein Fieberkrampf auftreten?

Fieberkrämpfe treten häufig im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren auf. Sie sind seltener bei älteren Kindern und Erwachsenen.

Wie gefährlich ist der Krampf für Babys und Kleinkinder?

Obwohl Fieberkrämpfe beängstigend aussehen können, sind sie in der Regel harmlos und haben keine langfristigen Auswirkungen. Es ist dennoch wichtig, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die zugrunde liegende Ursache des Fiebers zu ermitteln.

Wie wird ein Fieberkrampf behandelt?

In den meisten Fällen hören Fieberkrämpfe von selbst auf. Es ist wichtig, das Kind während des Krampfes zu schützen, indem man es auf eine weiche Oberfläche legt und es vor Verletzungen bewahrt. Nach einem Fieberkrampf sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache des Fiebers zu klären und weitere Maßnahmen zu besprechen. Bei einer frühen ärztlichen Betreuung besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder die Fieberkrämpfe ohne Folgeschäden überstehen. Die ärztliche Behandlung ist auch für die Eltern wichtig. Denn Fieberkrämpfe können sehr bedrohlich aussehen, sind aber nur in wenigen Fällen gefährlich. In der Klinik werden die Eltern umfassend aufgeklärt und bekommen so Sicherheit für den Umgang mit dem Fieberkrampf. Von diesem Wissen profitiert auch das Kind.

Alle wichtigen Infos zu Fieber kurz zusammengefasst

  • Fieber ist eine natürliche Immunantwort des Körpers auf Infektionen oder Krankheiten, die die Körpertemperatur erhöht.
  • Neben Infektionen kann körperliche Aktivität, hormonelle Veränderungen, Umwelteinflüsse und Medikamente die Körpertemperatur beeinflussen.
  • Extrem hohes Fieber kann zu Dehydration, Fieberkrämpfen, Verschlechterung bestehender Gesundheitszustände, Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag führen.
  • Bei anhaltendem oder extrem hohem Fieber ist es wichtig, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Ursache zu klären und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
  • - Der menschliche Körper hat normalerweise eine Körpertemperatur von 36 bis 37 Grad. In der Medizin herrscht die Faustregel: Pro erhöhtes Grad Körpertemperatur muss man einen Liter Flüssigkeit mehr am Tag trinken. Wer das nicht schafft, sollte das Fieber lieber senken.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Pharmazieökonomin Grit Ritter

Über unsere Autorin:

Grit Ritter | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Seit über 20 Jahren bin ich im Pharmateam des Unternehmens verwurzelt. Grundlegend dafür ist die Leidenschaft für Gesundheitsthemen incl. Prävention. Regelmäßige Fortbildungen sind da essenziell. Neben Kundenberatung sind Betriebl. Gesundheitsmanagement, Haus- und Reiseapothekenchecks und pharmazeutisches Marketing Schwerpunkte meiner Tätigkeit bei mycare.de. Mehr über G. Ritter

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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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