10 Fragen und Antworten zum Thema: Was hilft gegen Kopfschmerzen?

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Kristin Schöfisch, Apothekerin bei mycare.de
Aktualisiert: 25.09.2025

Eine Frau reibt über ihre schmerzende Stirn.

Kopfschmerzen, meist Spannungskopfschmerzen, können durch Stress, Dehydrierung, falsche Haltung oder Lifestyle-Faktoren verursacht werden. Sie äußern sich oft als dumpfer Druck auf beiden Kopfseiten und zur Linderung helfen rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol. Aber auch Hausmittel wie Pfefferminzöl, Massagen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Yoga und die Stärkung der Nackenmuskulatur können die Beschwerden mindern. Bei chronischen oder sehr starken Kopfschmerzen, vor allem mit Begleiterscheinungen wie Fieber oder Sehstörungen, sollte zur Abklärung immer ein Arzt aufgesucht werden.

Wie entstehen Kopfschmerzen?

Nahezu jeder dritte Deutsche leidet regelmäßig unter Kopfschmerzen, wobei Frauen deutlich häufiger von den Schmerzattacken betroffen sind als Männer. Mediziner unterscheiden je nach Ursache inzwischen über 250 verschiedene Formen. Diese können sich beispielsweise als dumpfer Druck bemerkbar machen, einseitig pulsierend auftreten oder durch plötzlich einsetzende, stechende Schmerzen charakterisiert sein. Die Schmerzen werden mitunter von weiteren Symptomen wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, Unruhe sowie neurologischen oder visuellen Ausfällen begleitet.

Zur Klassifizierung von Kopfschmerzen dienen neben der Schmerzart (dumpf, stechend oder pulsierend) auch der genaue Ort des Schmerzes und etwaige Begleitsymptome. Diese Begleitsymptome können bereits erste Hinweise auf die Ursache liefern. So sind Kopfschmerzen beispielsweise ein typisches Begleitsymptom bei grippalen Infekten. Doch auch andere Grunderkrankungen wie Erkältungen, Stoffwechselstörungen, Augenerkrankungen, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen oder eine Hirnhautentzündung können hinter den Schmerzen stecken. Tritt der Kopfschmerz als Begleitsymptom einer anderen Krankheit auf, wird er als sekundäre Form bezeichnet. In den meisten Fällen lassen sich jedoch keine konkreten organischen Auslöser und keine eindeutige Ursache finden. Diese Form bezeichnen Mediziner als primäre Kopfschmerzen, bei denen der Schmerz selbst die Erkrankung darstellt. Zu dieser Gruppe gehören die am häufigsten vorkommenden Spannungskopfschmerzen, aber auch die Migräne und die Cluster Kopfschmerzen.

Infografik: Kopfschmerzen - Ursachen, Symptome, Behandlung

Wie erkenne ich einen Spannungskopfschmerz?

Der Spannungskopfschmerz unterscheidet sich von der Migräne dadurch, dass er charakteristischerweise beidseitig auftritt. Die Ursachen für diese dumpfe Missempfindung, die oft wie ein Schraubstock um den Kopf beschrieben wird, sind noch nicht abschließend geklärt. Das schmerzhafte Spannungsgefühl ist die häufigste Kopfschmerzform überhaupt: Ein sehr großer Teil der Weltbevölkerung erlebt mindestens einmal im Leben diese dumpfen, drückenden oder ziehenden Schmerzen, die den gesamten Kopf beidseitig betreffen und scheinbar im Inneren des Schädels lokalisiert sind. Zu den typischen Symptomen, über die Betroffene häufig berichten, gehören:

  • Zeitweise Dauerkopfschmerzen im gesamten Kopf oder verstärkt im Hinterkopf.
  • Schmerzepisoden, die von einer halben Stunde bis zu einer ganzen Woche andauern können, wobei die Schmerzintensität relativ gering bleibt, jedoch die Lebensqualität mit der Zeit einschränkt.
  • Körperliche Aktivität verschlimmert die Schmerzen in der Regel nicht, sodass der Alltag weiterhin bewältigt werden kann.
  • Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen sowie Lärm und Lichtscheu treten eher selten auf.
  • Es kommt nicht zu Ausfällen wie Sehstörungen.
  • Es kommt nicht zu Ausfällen wie Sehstörungen.

Spannungskopfschmerzen treten meist erstmals zwischen dem dritten und vierten Lebensjahrzehnt auf und betreffen Frauen häufiger als Männer.

Kann Stress ein Auslöser von Spannungskopfschmerz sein?

Die Ursachen akuter Spannungskopfschmerzen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Es besteht jedoch der Verdacht, dass Störungen der Muskelfunktion im Bereich des Gesichts, des Kopfes und des Nackens die Beschwerden auslösen. Es ist bekannt, dass der Körper auf psychische Belastungen im privaten und beruflichen Umfeld oft mit einer übermäßigen Muskelanspannung reagiert. Bei Betroffenen von Spannungskopfschmerzen ist die Entspannung dieser Muskulatur nach Stresssituationen verzögert, und manche Patienten verlieren die Fähigkeit, die eigene Muskelanspannung bewusst wahrzunehmen.

Welche Auswirkungen kann die Lebensweise auf den Spannungskopfschmerz haben?

Ein Überschuss an Nikotin, Koffein, Glutamat, Konservierungsstoffen oder auch der Konsum von Rotwein am Vorabend können allesamt Spannungskopfschmerzen auslösen. Eine gesunde Lebensweise ist daher in jedem Fall förderlich, um diesen Spannungsschmerzen im Kopf schnell entgegenzuwirken und ihnen vorzubeugen. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann helfen. Insbesondere während heißer Perioden kann Kopfweh durch eine leichte Dehydrierung verursacht werden. Sobald der Wasserhaushalt wieder ausgeglichen ist, verschwinden die Schmerzsymptome meist von selbst.

Eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit ist ebenso essentiell bei Kopfschmerzen, die durch den Konsum alkoholischer Getränke ausgelöst wurden. Alkohol wirkt dehydrierend. Wird zusätzlich ausgelassen getanzt und dabei geschwitzt, verstärkt sich der Flüssigkeitsmangel. Vergessen Sie deshalb nicht, während des Feierns auch Wasser zu trinken.

Unter Umständen kann eine Aspirin Tablette vor dem Schlafengehen empfehlenswert sein. Vom sogenannten „Reparaturbier“ am Tag danach ist jedoch abzuraten, da der Körper nun Entgiftung benötigt. Sorgen Sie für reichlich Frischluft in Ihren Räumen; auch ein kurzer Spaziergang kann helfen. Ist die Einnahme einer Schmerztablette unumgänglich, sollte möglichst kein Paracetamol verwendet werden. Dieser Wirkstoff kann in Verbindung mit Alkohol die Leber zusätzlich belasten. Organisches Magnesiumcitrat wirkt entspannend und fördert das Wohlbefinden. Eine Tasse Kaffee und ein gehaltvolles, vitaminreiches Frühstück verhelfen dem Körper anschließend, wieder zu Kräften zu kommen.

Kann eine falsche Körperhaltung Kopfschmerzen auslösen?

Neben Stress, der zu einer Verspannung der Nackenmuskulatur führen kann, kann auch eine fehlerhafte Körperhaltung Kopfschmerzen auslösen. Dies ist oft die Folge eines schlecht eingerichteten Arbeitsplatzes, beispielsweise wenn man zu gebeugt am Schreibtisch sitzt oder die Lichtverhältnisse ungünstig sind, was zu einer Überanstrengung der Augen führt. Sind die Augen ursächlich für die Spannungskopfschmerzen, kann auch eine nicht mehr korrekte Brillenstärke die Ursache sein. Dies sollte durch einen Optiker oder Augenarzt überprüft werden.

Wie können Spannungskopfschmerzen behandelt werden?

Sofern keine medizinischen Gründe oder Vorerkrankungen dagegen sprechen, kann gelegentlich ein rezeptfreies Schmerzmittel eingenommen werden. Laut der Deutschen Migräne und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) haben sich Kombinationspräparate mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein ebenso bewährt wie die Anwendung der Monosubstanzen Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol in Form einer Kopfschmerztablette.

 Tipp: Wer keine Tabletten schlucken kann oder eine schnelle Schmerzlinderung für unterwegs braucht, kann auf ein Granulat wie Aspirin Effect ausweichen.

Es ist entscheidend, Schmerzmittel zeitnah und in der korrekten Dosierung einzunehmen. Achten Sie darauf, die Kopfschmerztabletten an maximal drei aufeinanderfolgenden Tagen zu verwenden. Insgesamt sollten Schmerzmittel pro Monat nicht an mehr als zehn Tagen angewendet werden. Besonders bei der Selbstmedikation ist es ratsam, sich vor der Einnahme pharmazeutisch beraten zu lassen, den Beipackzettel zu lesen und auf jeden Fall die Maximaldosierung zu beachten. Bei chronischen Spannungskopfschmerzen oder häufig auftretenden episodischen Schmerzattacken sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

Der Gebrauch von Kopfschmerztabletten muss stets gezielt und bewusst erfolgen, da bei längerfristigem oder exzessivem Gebrauch die Gefahr von Leber und Nierenschäden besteht. Eine Dauermedikation kann zudem zu einem sogenannten schmerzmittelbedingten Kopfschmerz führen. Zu guter Letzt darf nicht vergessen werden, dass auch Kopfschmerztabletten ein gewisses Interaktionspotential aufweisen und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln berücksichtigt werden müssen.

Welche Hausmittel helfen bei Spannungskopfschmerzen?

Neben der medikamentösen Therapie mit Arzneimitteln wie Kopfschmerztabletten können zur Behandlung mäßiger Schmerzen auch Hausmittel eingesetzt werden. Grundsätzlich können Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen oder Yoga langfristig dazu beitragen, Verspannungen zu lösen und somit die Häufigkeit der Schmerzepisoden zu senken. Da Muskelverspannungen oft die Ursache für die Kopfschmerzen sind, können auch Massagen und gezielte Bewegungsübungen hilfreich sein. Manchmal verschafft schon Bewegung an der frischen Luft Linderung. Auch ein regelmäßiger Schlafrhythmus und das Einlegen kleiner Ruhepausen sollten beachtet werden. Darüber hinaus bietet die Pflanzenkunde einige sanfte Mittel:

  • Bei manchen Betroffenen wirkt das Einmassieren einiger Tropfen Pfefferminzöl auf Stirn und Schläfen lindernd.
  • Ein Magnesiummangel kann bei einigen Personen die Erregbarkeit von Muskel und Nervenfasern erhöhen. Dies begünstigt Verspannungen im Schulter und Nackenbereich, die oft in Spannungskopfschmerzen münden. Magnesium in organischer Form kann vom Körper schnell aufgenommen werden. Zum Beispiel Dragees wie Magnesium Verla (PZN 04911945).
  • Ergänzend hat sich aus der Biochemie die sogenannte „ „Die Heiße 7““ bewährt, die längst kein Geheimtipp mehr ist. Diese Lösung sollte so heiß wie möglich in kleinen Schlucken getrunken werden.
  • Homöopathisch können Schmerzen mit Einzelmitteln oder alternativ homöopathischen Fertigarzneimitteln behandelt werden, die basierend auf den homöopathischen Arzneimittelbildern sinnvoll zusammengestellt und zur Behandlung zugelassen sind.

Was sind Cluster-Kopfschmerzen?

Cluster Kopfschmerzen stellen eine besonders schmerzhafte Form der Kopfschmerzen dar. Im Gegensatz zu Migräne oder Spannungskopfschmerzen treten sie selten auf. Bei dieser Schmerzart sitzt der Schmerz bohrend, stechend oder brennend hinter einem Auge. Auch die angrenzende Stirnpartie und die Schläfe können betroffen sein. Der Schmerz ist meist auf einer Seite. Eine Attacke kann zwischen 15 Minuten und 3 Stunden dauern und befällt in der Regel immer dieselbe Kopfseite. Cluster Kopfschmerzen haben ihren Namen von ihrem Auftreten in Clustern oder Episoden. Während einer solchen Episode treten die Kopfschmerzen gehäuft auf. Diese Cluster können von wenigen Tagen bis hin zu Wochen andauern, gefolgt von einer längeren beschwerdefreien Zeit, die sich teilweise über mehrere Jahre erstrecken kann. Die Behandlung ist individuell: Einige Patienten sprechen gut auf eine medikamentöse Therapie mit Migränemitteln an, sofern diese als Nasenspray oder Injektion verabreicht werden. Bei anderen ist eine Sauerstofftherapie das Mittel der Wahl.

Hilft Yoga bei Kopfschmerzen?

Hinter dem aus dem altindischen stammenden Begriff Yoga, der so viel wie „Einheit“ bedeutet, verbirgt sich nicht nur ein Entspannungskonzept für den Körper. Ziel ist es vielmehr Körper und Geist in Einklang zu bringen, um die eigenen Kräfte besser ausschöpfen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, werden beim Yoga verschiedene Elemente kombiniert. Dazu gehören sowohl Bewegungsübungen als auch Atemtechniken und Meditation, die zusammen für körperliche und geistige Entspannung und damit für ein gesundes Körpergefühl sorgen sollen.

Yoga sorgt aber nicht nur für körperlichen und geistigen Einklang, sondern kann auch zur Linderung von einigen körperlichen Beschwerden eingesetzt werden. So lässt sich Yoga gezielt gegen Spannungskopfschmerzen, Schlafprobleme, Müdigkeit, Regelbeschwerden und Verspannungen einsetzen. Dabei ist Yoga nicht an ein bestimmtes Alter oder eine bestimmte körperliche Fitness gebunden, sondern kann von jedem und überall ausgeführt werden. Um Verletzungen zu vermeiden, sollten Ungeübte aber stets auf ihren Körper hören und bei Schmerzen sofort aufhören.

Wann sollte ich zum Arzt?

Ein Kopfschmerz, der durch eine andere Grunderkrankung verursacht wird, wird als sekundärer Kopfschmerz bezeichnet. Obwohl dies nur etwa fünf Prozent aller Fälle betrifft, sollten Sie stets auf bestimmte Warnzeichen achten und im Zweifel immer ärztlichen Rat einholen. Treten die Beschwerden wiederkehrend und lang anhaltend auf, oder handelt es sich um starke, anfallartige Schmerzen, ist in jedem Fall ein Arzt zu konsultieren. Auch ungewöhnliche Begleiterscheinungen wie Fieber, Erbrechen, Schwindel oder Seh und Sprachstörungen müssen umgehend abgeklärt werden. Selbst wenn Sie generell häufig unter Kopfschmerzen oder Migräneattacken leiden, sollten Sie aufmerksam sein. Sobald ein Anfall von Ihrem typischen Schmerzmuster abweicht, sollte dies ärztlich untersucht werden, um eine andere Erkrankung als Ursache auszuschließen. Beispielsweise kann auch ein Schädel Hirn Trauma dumpf drückende Schmerzen im Kopf verursachen. Um den sekundären Kopfschmerz als solchen zu identifizieren und andere Ursachen auszuschließen, können unter Umständen bildgebende Verfahren sowie neurologische Untersuchungen erforderlich sein.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin PTA Kristin Schöfisch

Über unsere Autorin:

Kristin Schöfisch | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Mein Beruf als Pharmazeutisch-technische Assistentin beinhaltet die qualifizierte Beratung zu allen Fragen rund um Gesundheitsthemen, Arzneimittel, Medizinprodukte und Nahrungsergänzungsmittel. Durch meine Weiterbildung zur Fach-PTA für Homöopathie und Naturheilverfahren verfüge ich über eine besondere Spezialisierung in der Beratung zu pflanzlichen Arzneimitteln und komplementären Behandlungsmethoden. Um stets fachlich auf dem Laufenden zu sein und Ihnen die beste Beratung zu bieten, ist die regelmäßige Fortbildung unerlässlich. Mehr über Kristin Schöfisch

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