Hilft Urea bei trockener Haut?

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
Aktualisiert: 30.06.2021

Eine Frau mit kurzen grauen Haaren hat Urea Creme in ihrer Hand

Unter Urea versteht man ein Endprodukt des Harnstoffzyklus. Der Wirkstoff lässt sich in pflanzlichen sowie tierischen Organismen nachweisen. Auch beim Menschen wird während des Stoffwechselprozesses Harnstoff über die Nieren ausgeschieden. Zudem reichert er sich in dem Derma des Menschen an. Wie er dort hingelangt, ist einfach erklärt: Über den Schweiß. Dort macht der Stoff etwa sieben Prozent der natürlichen Feuchthaltefaktoren der Hornhaut aus. Harnstoff kann sehr gut Feuchtigkeit binden. Aufgrund dessen werden die Hautschichten durchweg gut befeuchtet. Fehlt der Harnstoff, droht die Haut mit der Zeit auszutrocknen.

Wie wirkt Urea bei der Hautpflege?

Zeichen für einen Harnstoffmangel sind feine Risse auf der Haut sowie Juckreiz. Auch weitere Erkrankungen des Dermas wie etwa Neurodermitis und Allergien zeugen von einer krankhaften Trockenheit des Dermas. Erste Symptome sollten von den Betroffenen ernst genommen werden. Ein Gang zum Arzt zeigt, woher die Trockenheit rührt und wie viel Prozent des Stoffes in der Hornhaut enthalten ist. Wird ein zu geringer Wert festgestellt, ist eine schnell wirkende Hautpflege wichtig.

Gerade hier haben sich Urea-Produkte bewährt. Sie helfen gegen ein trockenes Hautgefühl. Auch sind sie in der Lage, ihr eine gewisse Zartheit zurückzuschenken. Die gute Wirkung von Lotionen mit dem Wirkstoff wurde in klinischen Tests bewiesen. In der Kosmetik aber auch in der Medizin kommt Urea als gut verträglicher Feuchthaltefaktor zur Anwendung. Er verbessert nachweislich das Wasserbindevermögen. Zudem kann er eine komplette Durchfeuchtung des Dermas bewirken. Dies ist besonders bei der Behandlung von Psoriasis sowie Neurodermitis von hoher Wichtigkeit. Eingesetzt wird der Wirkstoff meist mit fünf bis zehn prozentiger Konzentration.

Wie schnell wirkt Urea?

Harnstoff zieht mit einer Grundlage, wie etwa weißes Vaselin, schnell in die obere Schicht ein. Beim Kauf eines Produkts mit diesem Wirkstoff ist demnach die jeweilige Textur entscheidend. Zudem sollte Ihre Haut vor jeder Anwendung gesäubert und sanft getrocknet werden. Je nach Beschaffenheit der Hautoberfläche hilft ein mildes Peeling bei der Reinigung kleine Hornschuppen zu lösen. Der Wirkstoff kann danach schnell und nachhaltig in und auf der trockenen Haut wirken.

Wie hilft Urea?

Urea wird aus Gründen der Reinheit in Verbindung mit Druck und hohen Temperaturen aus Ammoniak und Kohlendioxid hergestellt. In ihrer Eigenschaft als regulierender Stoff gleicht sie einen hohen Verlust von Feuchtigkeit sicher aus. Dabei wird die innere Befeuchtung durch den Harnstoff angestoßen. Er unterstützt die Zellen dabei, sich untereinander zu verknüpfen. So können trockene Hautpartien effektiv von innen mit Feuchtigkeitspartikeln ausgestattet werden. Die Wirkung erfolgt in der Regel zeitnah. Besonders interessant ist die Tatsache, dass sie in höherer Konzentration juckreizlindernde sowie antimikrobielle Eigenschaften aufweist. Eine Urea-Konzentration um die 40 Prozent wird beispielsweise bei Nagelpilz eingesetzt. Hier zerstört der Harnstoff die Zellen der kranken Hornhaut. Harnstoff-Produkte werden zur dauerhaften Hautpflege empfohlen, da die Wirkung, nachdem man die Creme absetzt, nachlässt und die Haut wieder trocken werden kann.

Wie wird Urea hergestellt?

Früher wurde der Harnstoff aus dem Urin von Pferden gewonnen. Mittlerweile wird der Wirkstoff aber synthetisch hergestellt. Dazu bedarf es großer Anlagen, welche aus Luft, Wasser und Erdgas erst Ammoniak und schließlich Harnstoff produzieren. Im Labormaßstab kann der Harnstoff durch Reaktion von Phosgen und Ammoniak sowie Kohlensäureestern hergestellt werden. Auch bei der Auflösung von Cyanamid entsteht Harnstoff. Urea wird industriell in sehr großen Mengen hergestellt. Um beispielsweise eine Tonne zu erzeugen, braucht es 0,58 Tonnen Ammoniak sowie 0,76 Tonnen Kohlenstoffdioxid.

Wofür Pflege mit Urea?

Urea hilft trockener Haut dank seiner feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffe. Es kann somit beruhigend auf kranke Areale wirken. Mit einer wirksamen Lotion mit dem Wirkstoff erhalten Sie alsbald ein geschmeidiges Hautgefühl zurück. Verwenden Sie die Urea Creme täglich. Tragen Sie dabei das Produkt auf das gereinigte Derma auf und massieren Sie sie ein. Wiederholen Sie diese Pflege in kleinen Abständen. Sie erfahren bereits nach kurzer Zeit den wohltuenden Effekt der Pflege. Die obere Hautschicht fühlt sich einfach gesund und kräftig an.

Welche Harnstoffkonzentration für welchen Hauttyp?

Jede Haut braucht eine andere Konzentration des Wirkstoffes. Urea findet alleine Verwendung oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen. Es geht darum, Arzneistoffe sinnvoll zu kombinieren. Der normale Feuchtigkeitsfaktor der Derma besitzt eine hohe Wasserbindungskapazität. Insbesondere kommen Harnstoffrezepturen bei trockenen bis entzündlichen Hauterkrankungen zum Tragen. Die Harnstoff-Konzentration bei solchen Irritationen liegt gewöhnlich zwischen fünf und zehn Prozent.

Wie schnell der Harnstoff in die Hautschichten eindringt, hängt von der Grundlage ab. Je trockener und rissiger sich das Hautbild zeigt, desto höher kann der Urea-Gehalt der Hautpflege sein. Den genauen Gehalt legt der behandelnde Hautarzt gemeinsam mit dem Betroffenen fest. Meist dauert es, bis die richtige Dosierung gefunden ist. Deshalb sollte man etwas Geduld mitbringen. Übrigens kann der Wirkstoff gut als Zusatzmedikation zu stärkeren Medikamenten genutzt werden.

Als Kombination wird der Harnstoff zusammen mit fettlöslicher oder wasserhaltiger Salbe oder Vaseline angeboten. Sie unterscheiden sich jeweils in ihrer Konsistenz. Diese Kombinationen sind, wie alle medizinischen Produkte, nach Rat des Arztes aufzutragen und über einen festgelegten Zeitraum anzuwenden.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Apothekerin Lisa Stenschke

Über unsere Autorin:

Lisa Stenschke | Apothekerin in der Robert-Koch-Apotheke
Seit 6 Jahren bin ich Apothekerin und von Anfang an mit Herzblut hauptsächlich in den Vor-Ort-Apotheken von myCare e.K. im Einsatz. Eine kompetente, umfassende und vertrauensvolle Beratung der Patienten ist mir sehr wichtig. Auch bei Instagram und Facebook freue ich mich bei "Frag Lisa" auf das Interesse an unseren Produkten. Mehr über L. Stenschke

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