Schnupfen? 10 Tipps zur schnellen Hilfe

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 4 Minuten

Von Christine Buse, Apothekerin bei mycare.de
Aktualisiert: 20.11.2024

Eine dunkelhaarige Frau putzt sich genervt von ihrem Schnupfen, die Nase.

Jeder Erwachsene leidet durchschnittlich drei- bis viermal im Jahr an Schnupfen. Die Krankheit wird durch Viren verursacht, die zunächst die Nasenschleimhaut befallen. Die Folge ist eine virale Besiedelung der Nasenschleimhaut, sie schwillt an, rötet sich und die Schleimdrüsen produzieren verstärkt Sekret: Die Rhinitis ist ausgebrochen. Ein banaler Schnupfen heilt meistens innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder aus.

Welche Arten von Schnupfen gibt es?

Generell unterschieden wird zwischen akutem und chronischem Schnupfen. Es gibt zudem noch Sonderformen wie den allergischen Schnupfen, oft auch als Heuschnupfen betitelt, oder die medikamentöse Rhinitis. Zu dieser kommt es, wenn beispielsweise abschwellende Nasensprays langfristig und häufig angewendet werden.

Infografik Schnupfen: Symptome und Tipps

Was ist ein akuter Schnupfen?

Akuter Schnupfen zeigt sich durch plötzliches, häufiges Niesen, gefolgt von einer verstopften oder laufenden Nase. Dahinter steckt meist eine durch Viren ausgelöste Erkältung – bricht diese richtig aus, sind neben dem Schnupfen noch andere Symptome möglich. Der akute Schnupfen mündet des Öfteren in einer Nasennebenhöhlenentzündung, der sogenannten Sinusitis. Ein Schnupfen in Verbindung mit einer Nasennebenhöhlenentzündung wird Rhinosinusitis genannt. Normalerweise heilt der banale Schnupfen innerhalb von ein bis zwei Wochen vollständig aus. Ungünstigerweise kann man mehrmals im Jahr davon betroffen sein.

Was ist ein chronischer Schnupfen?

Der chronische Schnupfen ist langanhaltend und schwierig zu behandeln. Meist kommt es auch hier zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen. Die Ursachen sind vielfältig – von verschiedenen Immundefekten über Fehlfunktionen der Flimmerhärchen in den Atemwegen bis hin zu Nasenscheidewandverkrümmungen oder Nasenpolypen. Der chronische Schnupfen muss demnach kein Symptom einer Erkältung sein. Um schwerwiegende Ursachen auszuschließen und eine sinnvolle Behandlung zu finden, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Welche Medikamente helfen gegen Schnupfen?

Ein Schnupfen durchläuft mehrere Phasen, beginnend mit dem Niesreiz. Im Anschluss wird viel wässriges Sekret gebildet. In dieser Zeit können schleimhautabschwellende Nasensprays oder -tropfen die Nasenatmung merklich erleichtern.

 Info: Abschwellende Nasensprays können die Wirkstoffe Xylometazolin oder Oxymetazolin enthalten, wie zum Beispiel das Ratiopharm Nasenduo Nasenspray, das außerdem noch Dexpanthenol zur Pflege der Schleimhaut beinhaltet.

Zum Ende des Schnupfens bilden die Schleimhäute dickes Sekret, teilweise mit Borken an den Ausgängen der Nase. Jetzt können ätherische Öle die Atmung erleichtern und Salben mit dem Wirkstoff Dexpanthenol, wie die Bepanthen Augen- und Nasensalbe, die Regeneration der Nasenschleimhaut unterstützen.

Wie lange kann ich Nasensprays anwenden?

Die Anwendungsdauer von schleimhautabschwellenden Nasensprays oder -tropfen sollte 5 bis 7 Tage nicht überschreiten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Nasenschleimhaut ohne Wirkstoffzufuhr nicht mehr auf Normalniveau abschwillt. Greift die Entzündung auf die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen über, wird das Sekret am Abfluss gehindert. Der angestaute Schleim verursacht Druck und Schmerzen, weiterhin bietet er Bakterien einen idealen Nährboden. Es besteht die Gefahr einer bakteriellen Zweitinfektion. Sollte sich der Schnupfen nach einer Woche nicht gebessert haben, oder Fieber über 39° C länger als an 3 Tagen bestehen, ist der Arztbesuch dringend angeraten. Treten Schmerzen hinter der Stirn oder den Wangenknochen auf oder bestehen stechende, pulsierende Gesichtsschmerzen, sollte der Arzt sofort aufgesucht werden.

Tipps gegen Schnupfen kurz zusammengefasst

Neben abschwellenden Nasensprays (Tipp 1) gibt es noch weitere Tipps gegen Schnupfen:

  • Tipp 2: Für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen, um gereizte Schleimhäute zu beruhigen.
  • Tipp 3: Kreislauf in Schwung bringen, beispielsweise mit Bewegung an der frischen Luft.
  • Tipp 4: Viel trinken, unter anderem Tee mit zum Beispiel Eisenkraut, Ingwer, Holunder oder Kamille.
  • Tipp 5: Schlafen mit erhöhtem Kopf kann das Atmen bei verstopfter Nase erleichtern.
  • Tipp 6: Rotlicht-Lampen können bei Schnupfen angenehm sein.
  • Tipp 7: Inhalieren, eventuell mit ätherischen Ölen.
  • Tipp 8: Verschiedene Kompressen und Wickel – Brustwickel können Schleim in den Atemwegen lösen.
  • Tipp 9: Warme Fußbäder – zu Anfang ca. 37,5°C, nach einigen Minuten vorsichtig heißes Wasser nachkippen bis zu 40°C. Fußbad nach 10 bis 15 Minuten beenden, abtrocknen, Wollsocken anziehen, zugedeckt für eine Stunde ruhen.
  • Tipp 10: Verschiedene Lebensmittel helfen bei verstopfter Nase, beispielsweise heiße Hühnerbrühe, Knoblauch. Zwiebel oder Rettich.

Worauf sollte ich bei Kindern mit Schnupfen achten?

Bei der Behandlung der Symptome gibt es Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern. Schnupfenmittel, die für Erwachsene geeignet sind, sollten nicht unbedingt für Kinder verwendet werden. Denn einige Präparate enthalten starke ätherische Öle (z.B. Menthol, Eukalyptus oder Kampfer). Diese Mittel können bei Kindern Hautreizungen oder Atemnot hervorrufen. Auch Nasensprays für Erwachsene haben meist eine zu starke Wirkstoffdosierung für Kinder. Für Babys und kleine Kinder eignen sich daher:

  • Salben mit Thymian.
  • Homöopathische Mittel.
  • Nasensprays und -tropfen mit niedriger Wirkstoff-Konzentration.

Gut verträglich sind zudem salzhaltige Nasensprays. Es sollte jedoch auf eine kindgerechte Dosierung geachtet werden. Auch Schwangere sollten bei der Einnahme von Medikamenten vorsichtig sein. Grundsätzlich ist es sinnvoll, mit einem Arzt abzuklären, welches Erkältungsmittel für Sie und Ihr Kind in Frage kommt.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Apothekerin Christine Buse

Über unsere Autorin:

Christine Buse | Apothekerin
Nach meinem Abitur ging ich an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und studierte Pharmazie. Besonders fokussierte ich mich auf die Fachrichtung Arzneimittelversorgung. Dank harter Arbeit und viel Wissen wurde ich Apothekerin mit Approbation und Diplom Pharmazeutin. Mit meinem Mann gründete ich zusammen in Lutherstadt Wittenberg die Robert-Koch-Apotheke. Mehr über Christine Buse

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