Wie gefährlich ist es, seine Ohren selbst zu reinigen?

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Birgit Wickner, Pharmazieingeneurin bei mycare.de
Aktualisiert: 06.03.2023

Hals-Nasen-Ohren-Ärztin in einem blauen Ärztekittel untersucht Patient/in am Ohr

Die Ohren sind ein wichtiges Organ: Sind sie gesund, sorgen sie dafür, dass das Gehör funktioniert und tragen außerdem zum Gleichgewichtssinn bei. Das bedeutet aber auch, dass das Ohr in seinem Inneren sehr empfindlich ist. Gerade die Reinigung des Ohrs von Ohrenschmalz sollte daher vorsichtig und am besten nur in der Ohrmuschel durchgeführt werden.

Welche Funktion hat das Ohrenschmalz?

Viele Menschen halten das Ohrenschmalz für Schmutz – dem widersprechen Hals-Nasen-Ohren-Ärzte aber vehement: Das Ohrenschmalz erfüllt wichtige Funktionen für das Ohr. Zum einen hält es den Gehörgang feucht und geschmeidig. Außerdem sorgt es für den wichtigen Säureschutzmantel, der das Eindringen von Krankheitserregern erschweren soll. Ein Ohr ohne Ohrenschmalz läuft damit Gefahr, auszutrocknen und Krankheitserregern freie Bahn zu bieten. Außerdem hat das Ohr selbst eine sehr gute Reinigungsfunktion.

Infografik Ohrenreinigung: Funktion, Infos, Tipps

Wie reinigt sich das Ohr selbst und kann ich es dabei unterstützen?

Im Gehörgang sitzen kleinste Flimmerhärchen, die das Ohrenschmalz in Richtung Ohrmuschel transportieren. Wenn Gegenstände in den Gehörgang eingeführt werden, kann die Arbeit der Flimmerhärchen behindert werden, sodass sich ein Pfropf vor dem Trommelfell bilden kann. Dieser kann das Hören erschweren und auch für Druck oder Schmerz im Ohr sorgen. Am besten ist es daher, das Ohr seine Arbeit machen zu lassen und nur das Ohrenschmalz vorn an der Ohrmuschel mit warmem Wasser und einem Wattepad oder weichem Tuch zu entfernen. Die Haut hinter den Ohren sollte in diesem Zuge ebenfalls gereinigt werden. Für die Extrapflege der Ohrmuschel können Sie zusätzlich ein Ohrenöl wie das Cerustop Ohrenöl-Spray, verwenden.

Wenn verschiedene Faktoren zutreffen, kann es sein, dass die Selbstreinigung beeinträchtigt ist. Zum Beispiel kann dies nach Operationen, wie einer Mittelohroperation, der Fall sein. Auch bei Schwimmern oder älteren Menschen kann sich unverhältnismäßig viel Ohrenschmalz ansammeln. Dadurch kann sich auch ohne unsachgemäße Reinigung der Ohren ein schmerzhafter Pfropf bilden, der am besten von einem HNO-Arzt entfernt werden sollte.

Wie sollte ich mein Ohr nicht reinigen?

Generell gilt, dass Gegenstände wie Wattestäbchen, wenn sie genutzt werden, nur so weit in den Gehörgang eingeführt werden sollen, wie der kleine Finger hinein reicht. Ganz ablassen sollten Sie von spitzen oder harten Gegenständen. Aufgebogene Büroklammern, Haarnadeln oder Streichhölzer richten im Ohr mehr Schaden als Nutzen an. Sie können die empfindliche Haut im Gehörgang verletzen sowie im schlimmsten Fall auch das Trommelfell schädigen, das wichtig für unser Gehör ist. Außerdem können Wattestäbchen das Ohrenschmalz nur noch fester vor das Trommelfell schieben, sodass dort ein Pfropf entsteht, der das Gehör beeinträchtigt. Falls kleine Wattereste im Gehörgang zurückbleiben, kann um diese auch eine Entzündung entstehen.

Wie kann ich mein Ohr reinigen?

Um Ihr Ohr ohne Verletzungen oder Schäden am Trommelfell zu säubern, sollten Sie zum HNO-Arzt gehen. Dieser kann einen eventuellen Pfropf sowie überschüssiges Ohrenschmalz mit feinen Instrumenten herausholen oder mit Wasser ausspülen. Personen, die übermäßig viel Ohrenschmalz produzieren, lassen am besten etwa alle drei Monate Ihr Ohr professionell vom HNO-Arzt reinigen. Für die Selbstreinigung der Ohren empfielt sich vor allem ein Ohrenspray. Es ist die schonenste Möglichkeit die Ohren zu reinigen. Dafür eignet sich beispielsweise das Audispray Adult:

Wie sollte ich die Ohren meines Babys reinigen?

Wie auch bei Erwachsenen gilt bei Babys, dass die Ohren im Normalfall nicht von Ohrenschmalz befreit werden müssen. Ganz besondere Vorsicht ist hier aber angeraten, da der Gehörgang noch so klein ist und ein Wattestäbchen schnell an das Trommelfell stoßen kann. Am besten reinigen Sie daher nur die Ohrmuschel sowie die Haut hinter den Ohren – hier können sonst durch Milch- und Speichelreste wunde Stellen entstehen. Falls Sie zum Reinigen der Ohrmuschel ein Wattestäbchen brauchen, sollten Sie sogenannte Baby-Wattestäbchen benutzen. Der Wattebausch an dem Stäbchen ist so groß, dass es nicht in den Gehörgang hineinpasst.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Pharmazieingenieurin Birgit Wickner

Über unsere Autorin:

Birgit Wickner | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Als Pharmazieingenieurin liegt mir die Gesundheit unserer Kunden am Herzen. Um dahingehend optimal beraten zu können, bilde ich mich regelmäßig fort. Mehr über B. Wickner

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