Pfeiffersches Drüsenfieber – Alle Fakten zur Kusskrankheit

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 01.08.2023

Ein Mann mit braunen Haaren und eine Frau mit blonden Haaren deuten einen Kuss an.

Beim Pfeifferischen Drüsenfieber handelt es sich um eine akute Virusinfektion mit dem Epstein-Barr Virus (EBV), einem Herpesvirus. Die Krankheit kann symptomlos verlaufen, oder aber geschwollene Lymphknoten, schmerzhaft geschwollene Mandeln, Erschöpfung und Fieber verursachen. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich mit dem EBV infizieren, kommt es üblicherweise zu einer sogenannten infektiösen Mononukleose, da die Infektion eine hohe Anzahl an weißen Blutkörperchen (mononukleäre Zellen) im Blutkreislauf verursacht.

Beim Pfeifferischen Drüsenfieber ist das lymphatische System, also die Lymphknoten, die Milz und die Leber betroffen. Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird im Volksmund auch Kusskrankheit genannt. Meistens erkranken Kinder und junge Menschen bis 20 Jahren daran. Etwa 95% der Menschen infizieren sich mit dem Virus bis zum 30. Lebensjahr. Einmal durchgemacht, hinterlässt die Krankheit eine lebenslange Immunität.

Komplikationen treten eher selten auf. Gefährlich werden kann das Pfeifferisches Drüsenfieber jedoch bei Patienten mit einem Immundefekt (z.B. bei HIV). Bei ihnen kann die Erkrankung Lymphknoten-Wucherungen bis hin zu bösartigen Tumoren verursachen.

Was ist das Pfeiffersche Drüsenfieber?

Das Pfeifferische Drüsenfieber ist eine virale Infektionskrankheit. Sie ist weit verbreitet, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Auslöser des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist das Epstein-Barr-Virus (EBV), welches nach den beiden Entdeckern des Virus benannt ist. Es zählt zu den Herpesviren. Mindestens neun von zehn Erwachsenen tragen das Virus in sich. Kinder und Erwachsene stecken sich mit dem Epstein-Barr-Virus über infizierte Speicheltröpfchen an, vor allem beim Küssen.

Die Viren vermehren sich zunächst in der Schleimhaut im Rachen, in den sogenannten B-Lymphozyten. Von dort verteilen sich die Viren über die Lymph- und Blutbahnen im ganzen Körper. Sie erreichen so Organe wie Milz und Leber. Meist verläuft die Infektion harmlos und ist nach etwa drei Wochen überstanden.

Infografik Pfeiffersches Drüsenfieber: Symptome, Behandlung & Verlauf

Warum wird es auch Kusskrankheit genannt?

Das Virus wird über Tröpchen der Schleimhäute (vor allem Speichel) übertragen. Vor allem bei Jugendlichen ist Knutschen eine klassische Übertragungsweise, wodurch sich die Bezeichnung als Kusskrankheit erklärt.

Welche Symptome treten beim Pfeifferschen Drüsenfieber auf?

Die Krankheit verläuft für die meisten Menschen harmlos und ist nach drei Wochen vorbei; manche Menschen sind allerdings noch Monate später erschöpft. Kinder haben meist keine oder kaum Krankheitssymptome. Wenn Symptome auftreten, fühlen sich Betroffene unwohl und krank, haben Kopf-, Glieder- und Halsschmerzen. Die Symptome ähneln denen einer Grippe. Es kommt zu Fieber, geschwollenen Mandeln mit Rachenentzündung und zu geschwollenen Lymphknoten. Die geschwollenen Mandeln sind belegt und gehen mit starkem Mundgeruch und teilweise mit Schluckbeschwerden und Heiserkeit einher. Ferner schwillt die Milz an, 10% der Patienten haben eine geschwollene Leber.

Wie wird das Pfeiffersche Drüsenfieber behandelt?

Es gibt keine Medikamente, welche die Viren direkt bekämpfen. Entzündungshemmer wie Ibuprofen oder Diclofenac lindern Schmerzen, Paracetamol senken das Fieber. Bettruhe sollte eingehalten werden. Damit eine geschwollene Milz nicht reißt, sollte man für etwa acht Wochen keinen Sport treiben.

 Tipp: Gegen die Symptome im Hals können Lutschtabletten wie Lemocin oder Sprays wie das Dobendan Direkt Flurbiprofen Spray helfen.

Acetylsalicylsäure (Aspirin) darf nicht verwendet werden, das Medikament kann zu Blutungen führen.

Antibiotika wirken nicht gegen Viren wie das Epstein-Barr-Virus. Sie kommen nur infrage, wenn sich zu der Viruserkrankung noch eine bakterielle Infektion gesellt hat, beispielsweise eine Streptokokken-Infektion. Patienten sollten keine Ampi- oder Amoxicillin-Antibiotika nehmen, da sie häufig zu einem Hautausschlag führen, dieser kann in sehr seltenen Fällen lebensgefährlich werden.

Welche Ursache hat das Pfeiffersche Drüsenfieber?

Ursache der Infektion ist das Epstein-Barr-Virus, ein Virus der Herpesfamilie. Das Virus wird vorwiegend über den Speichel, zum Beispiel durch Küssen, oder durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) weitergegeben.

Die Diagnose der Erkrankung stützt sich oft auf die typischen Symptome Milzschwellung, belegte Mandeln und Lymphknotenschwellungen. In uneindeutigen Fällen werden Laboruntersuchungen gemacht: Eine Blutuntersuchung mit einem Mikroskop, in der speziell große mononukleäre Zellen und durch die Infektion aktivierte T-Lymphozyten auffallen. Oder aber Bluttests, in denen Antikörpern gesucht werden. Das Vorhandensein unterschiedlicher Antikörperklassen sagt dem Arzt etwas über den Zeitpunkt der Infektion aus.

Die wichtigsten Infos zum Pfeifferschen Drüsenfieber

  • Die Ursache der Infektion ist das Epstein-Barr-Virus, ein Virus der Herpesfamilie.
  • Das Virus wird vorwiegend über den Speichel, zum Beispiel durch Küssen, oder durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) weitergegeben.
  • Die typischen Symptome sind Kopf-, Glieder- und Halsschmerzen.
  • Damit eine geschwollene Milz nicht reißt, sollte man für etwa acht Wochen keinen Sport treiben.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern. Mehr über L. Dolder

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Janet, Apothekerin bei mycare.de
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