Was darf ich in der Schwangerschaft?

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 4 Minuten

Von Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
Aktualisiert: 22.11.2022

Kind streichelt Babybauch

Wenn sich Nachwuchs ankündigt, ist die Freude groß und schnell beginnt die Zukunftsplanung. Ein Babybauch bedeutet aber nicht nur Freude, sondern auch Fragezeichen. Die werdenden Eltern wollen kein Risiko eingehen und sind häufig verunsichert. Schnell stellt sich dann die Frage, was Sie für die Gesundheit des Ungeborenen Kindes tun können. Durch richtige Ernährung, Sport und Pflege lassen sich die Gesundheit und das Wohlbefinden positiv beeinflussen. Wir haben für Sie einige Antworten zu häufig gestellten Fragen rund um die Schwangerschaft zusammengestellt.

Was darf ich in der Schwangerschaft essen?

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft kann dazu beitragen, dass es Ihnen und dem Baby gutgeht. Auch zur normalen und gesunden Entwicklung, kann eine gute Ernährung beitragen. Doch was genau ist „eine gesunde Ernährung“? Diese Tipps können vielleicht helfen:

  • Frisch auf den Tisch: Verwenden Sie am besten frische Zutaten beim Kochen.
  • Heiß, Heiß, Baby: Manche Lebensmittel könnten Keime oder Erreger beinhalten. Deshalb sollten bedenkliche Lebensmittel stark erhitzt werden, um diese zu töten.
  • Alles zu seiner Zeit: Essen und Getränke sollten am besten direkt vor dem Verzehr zubereitet werden. Lebensmittel die „lange liegen“ sollten von Schwangeren nicht konsumiert werden.
  • Cool bleiben: Lebensmittel, besonders frische, sollten bei einer Temperatur von etwa 4 Grad Celsius aufbewahrt werden.
  • Schön sauber bleiben: Achten Sie vor allem auf eine gute Hygiene. Dazu gehört unter anderem das regelmäßige Händewaschen, eine saubere Küche.

Um die bestmögliche Gesundheit Ihres Kindes zu sichern, sollten sie auf folgende Lebens- und Genussmittel in Ihrer Schwangerschaft verzichten:

  • koffeinhaltige Getränke
  • Rohmilchprodukte
  • Rohe Eier
  • Rohen Fisch und Meeresfrüchte
  • Rohes Fleisch, Wurst und Innereien
  • Alkohol und Tabak

Bei Unsicherheiten konsultieren Sie bitte Ihren Arzt und erkundigen Sie sich bei ihm, welche Lebensmittel während der Schwangerschaft ohne Risiko verzehrt werden können. Sollten Sie einer veganen Ernährung folgen, so sprechen Sie dies auf alle Fälle bei Ihrem Arzt an. Unter Umständen könnte die Zufuhr von wichtigen Nährstoffen hierbei schwieriger sein.

Wie schwer darf ich heben?

Es gibt keine wissenschaftlich bewiesene Grenze, wie schwer Schwangere heben dürfen. Im Arbeitsschutzgesetz ist verankert, dass werdende Mütter nicht regelmäßig mehr als fünf Kilogramm oder gelegentlich mehr als 10 Kilogramm heben dürfen. Diese gesetzliche Regelung gibt es, um Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu schützen.

Experten raten: Wenn sich Schwangere gut fühlen, dürfen Sie auch Lasten heben. Fühlen Sie sich schlecht, dann lassen Sie es lieber. Wichtig ist auch, dass Sie sich beim Heben nicht nach vorne beugen, sondern in die Knie gehen. Das schont den Rücken. Die zusätzliche Belastung durch schweres Heben kann auch den Beckenboden schwächen. So kann das Risiko einer Inkontinenz entstehen.

Ist Geschlechtsverkehr in der Schwangerschaft erlaubt?

Auf körperliche Nähe müssen Paare nicht unbedingt verzichten, denn Geschlechtsverkehr ist bei einer normalen Schwangerschaft für das Baby ungefährlich. Gibt es Komplikationen oder besondere Umstände, sollte auf Sex verzichtet werden. Bei beispielsweise Mehrlingsschwangerschaften, Scheideninfektionen oder einer vorhergegangenen Fehlgeburt sollten Sie erst mal Vorsicht walten lassen. Ansonsten gilt: Erlaubt ist, was Spaß macht. Achten Sie bei diversen Sex-Stellungen darauf, dass kein Druck auf den Bauch ausgeübt wird.

Sind Renovierungsarbeiten ok?

Das Kinderzimmer ist frisch gestrichen und liebevoll eingerichtet. Doch dann macht sich ein merkwürdiger Geruch breit? Ausdünstungen der Wandfarbe oder der neuen Möbel sind in der Luft und sorgen für schlechtes Raumklima.

Besonders Schwangere, Babys und Kleinkinder sind durch Ausdünstungen im Wohnbereich gefährdet. Das zeigen Studien aus der Vergangenheit. Forscher geben an, dass Renovierungen und das Verlegen von Fußböden für Ungeborene gefährlich sein können. Das Risiko für Atemwegsbeschwerden stieg bei den Kindern im ersten Lebensjahr deutlich an. Die leicht flüchtigen Verbindungen aus den Böden und Klebern werden dafür verantwortlich gemacht. Deshalb empfehlen Wissenschaftler, während der Schwangerschaft und kurz danach nicht zu renovieren.

Neue Möbel sollten mindestens acht Wochen vor der Geburt gekauft und in einem gut gelüfteten Raum ausdünsten. So beugt man langfristige Gesundheitsschäden wie beispielsweise Allergien vor. Bei Wandfarben sollte auf den Blauen Engel geachtet werden. Diese Farben sind emissionsarm.

Wie viel Gewichtszunahme ist normal?

Eine genaue Empfehlung, wie viel Schwangere zunehmen dürfen, gibt es nicht. Die Gewichtszunahme lässt sich ohne hin nicht steuern. Nicht nur die Ernährung spielt eine Rolle, auch die schwangerschaftsbedingten Veränderungen im Körper bestimmen das Gewicht. Das Schwangere für zwei essen sollen, ist übrigens eine Fehleinschätzung. Der Kalorienbedarf steigt erst nach und nach ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel.

Normal gewichtige Frauen nehmen in der Schwangerschaft ca. 10 bis 16 Kilogramm zu. Bei Übergewicht kann das Risiko für Diabetes und Bluthochdruck steigen. Außerdem drohen durch Fettleibigkeit und Übergewicht mehr Komplikationen bei der Geburt. Dagegen kann Untergewicht zu einem Nährstoffmangel, zu einer Frühgeburt oder zu einem niedrigen Geburtsgewicht führen. Ein bereits bestehender Nährstoffmangel könnte durch diverse Nahrungsergänzungsmittel wie Femibion 2 Schwangerschaft entgegengewirkt werden.

Ist Sport in der Schwangerschaft erlaubt?

Früher war Sport in der Schwangerschaft vor allem eines: tabu. Doch das Blatt hat sich gewendet. Heute wird die gemeinsame Bewegung für Mutter und Kind von Sportwissenschaftlern und Medizinern grundsätzlich empfohlen. Denn der Sport hält werdende Mütter fit, reduziert Müdigkeit und hilft, Beschwerden vorzubeugen, wie etwa Rückenschmerzen. Außerdem hilft die regelmäßige Bewegung gegen Symptome wie Depressionen, Schwangerschaftsdiabetes und Wassereinlagerungen. Auch die Geburt soll einfacher und komplikationsfreier verlaufen, wenn die werdende Mutter Sport getrieben hat.

Wichtig ist, dass Sie beim Training auf Ihren Körper hören – dann können Sie an sieben Tagen für jeweils eine Stunde trainieren. Sie sollten jedoch moderaten Sport bevorzugen. Zu meiden sind alle Arten von Sport, die mit großer Wucht verbunden sind oder bei denen Sie stürzen könnten. Joggen ist in dieser Zeit nur etwas für wirklich trainierte Frauen. Auf jeden Fall sollten Sie die geplanten sportlichen Aktivitäten mit Ihrem Arzt besprechen. Ganz grundsätzlich dürfen Sie es beim Sport in der Schwangerschaft nicht übertreiben und müssen auf Ihren Körper achten. Neben der Herzfrequenzkontrolle ist Ihr subjektives Gefühl beim Sporttreiben wichtig.

Welche Sportarten sind empfehlenswert?

Wenn Sie Einsteigerin sind, sollten Sie vor allem sanfte Sportarten ausprobieren: Aquajogging, Pilates, Walken, Gymnastik oder Aquaspinning sind ein ideales Training. Auch Bauch, Rücken und Beckenboden können von werdenden Müttern trainiert werden. Ab der zwanzigsten Schwangerschaftswoche sollten Sie allerdings die Bauchmuskulatur nicht mehr isoliert trainieren.

Schwimmen und Aquafitness sind ideal für Schwangere, die sich fit halten wollen. Der Babybauch drückt im Wasser nicht so nach unten, das schont die Gelenke. Außerdem werden alle Muskelgruppen trainiert und Schmerzen im Rücken werden gelindert. Gerade in den letzten Schwangerschaftswochen ist Sport im Wasser sehr angenehm.

Fahrrad fahren ist auch ein guter Sport für werdende Mütter. Das Gewicht wird vom Fahrrad getragen und die Wirbelsäule wird entlastet.

Yoga und Pilates in der Schwangerschaft

Pilates und Yoga werden häufig empfohlen und eignen sich auch für bislang unsportliche Frauen. Der Beckenboden wird trainiert und Schmerzen im Rücken werden gelindert. Es erleichtert auch die Geburt und unterstützt die Rückbildung. Viele Schwangere empfinden jedoch die Positionen in Rückenlage oder Umkehrhaltungen ab dem zweiten Drittel als unangenehm. Dann sollte darauf auch verzichtet werden. Wichtig ist auch, gerade die Bauchmuskeln nicht zu trainieren!

Wintersport mit Babybauch?

Hat der betreuende Arzt keine Bedenken, ist ein Winterurlaub grundsätzlich eine gute Idee. Anstrengende Ausflüge sollten jedoch unterbleiben. Was genau anstrengend ist, liegt an der Belastbarkeit der Schwangeren. Sportliche Frauen haben kaum Probleme mit ausgedehnten Wanderungen oder leichten Klettertouren. Vorsicht geboten ist aber bei Ausflügen über 1800 Meter, denn hier sinkt der Sauerstoffanteil der Luft. Das belastet die Schwangere und ist ungesund fürs Kind. Die Temperaturen hingegen sind fürs Kind kaum problematisch. Der Organismus der werdenden Mutter sorgt mit einer verstärkten Durchblutung dafür, dass das Baby keinen Schaden nimmt. Stark frieren oder schwitzen sollte die Schwangere allerdings nicht.

Darf ich eine Wärmflasche benutzen?

Es spricht nichts dagegen, eine Wärmflasche in der Schwangerschaft zu benutzen. Sie sollte allerdings nicht zu heiß sein. Das Ungeborene kann seine Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren. Dadurch könnte ihm bei einer längerfristigen Wärmezufuhr zu warm werden. In den ersten Schwangerschaftswochen ist die Gebärmutter mit dem Embryo hinter der Bauchdecke und evtl. auch noch hinter der Blase versteckt und gut geschützt. Gegen Ende der Schwangerschaft liegt die Gebärmutter direkt hinter der Bauchdecke und die Hitze geht ohne viel Verlust auf das Baby über. Gynäkologen empfehlen eine Temperatur von maximal 40 Grad und die Wärmflasche nicht länger als zehn Minuten auf den Bauch zu legen.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Apothekerin Lisa Stenschke

Über unsere Autorin:

Lisa Stenschke | Apothekerin in der Robert-Koch-Apotheke
Seit 6 Jahren bin ich Apothekerin und von Anfang an mit Herzblut hauptsächlich in den Vor-Ort-Apotheken von myCare e.K. im Einsatz. Eine kompetente, umfassende und vertrauensvolle Beratung der Patienten ist mir sehr wichtig. Auch bei Instagram und Facebook freue ich mich bei "Frag Lisa" auf das Interesse an unseren Produkten. Mehr über L. Stenschke

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