Der Leitfaden zu Muskel- und Wadenkrämpfen

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 2 Minuten

Autorin Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 24.09.2025

Eine Frau greift sich vor Schmerzen an die Wade.

Muskel- und Wadenkrämpfe sind schmerzhafte, unwillkürliche Kontraktionen der Muskulatur, die oft nur wenige Minuten andauern. Die häufigsten Ursachen sind ein Mangel an Mineralstoffen wie Magnesium, starkes Schwitzen, Flüssigkeitsmangel oder eine ungewohnte körperliche Überlastung. In einigen Fällen können sie auch ein Symptom für Grunderkrankungen wie Diabetes oder Nierenprobleme sein. Akut hilft es, den betroffenen Muskel zu dehnen, zu massieren oder Wärme anzuwenden. Zur Vorbeugung sind eine ausgewogene, magnesiumreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, regelmäßige Bewegung und Dehnübungen ratsam. Wer wiederholt unter Krämpfen leidet, sollte die Ursache ärztlich überprüfen lassen.

Wie entstehen Muskel- und Wadenkrämpfe?

Bei gelegentlichen Wadenkrämpfen lässt sich oft keine genaue Ursache feststellen.Die häufigste Ursache für Wadenkrämpfe ist ein Mineralstoffmangel, am häufigsten von Magnesium. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, starkes Schwitzen, unausgewogene Ernährung oder starke körperliche Anstrengung können zu wiederholten Krämpfen führen. Ebenso kann ein chronischer Alkoholmissbrauch Grund für Muskelkrämpfe sein.

In der Schwangerschaft, bei Stress oder Leistungssport besteht ein erhöhter Magnesiumbedarf. Dieser muss gedeckt werden, da sonst ein Magnesiummangel entsteht. Auch bei bestimmten Grunderkrankungen (Venenerkrankungen, Verschlusskrankheit der Arterien, Nervenerkrankungen) können Wadenkrämpfe gehäuft auftreten. Weiterhin führen Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus, eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Nebenschilddrüsenunterfunktion oder Erkrankungen der Nebennierenrinde und Nierenerkrankungen unter Umständen zu Muskelkrämpfen.

Oft sind ältere Menschen von Muskelkrämpfen betroffen, die zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.

Infografik Muskelkräpfe: Symptome, Akute Hilfe und Vorbeugung

Gibt es verschiedene Arten der Krämpfe?

Ja, in der Medizin werden folgende drei Arten unterschieden:

  • Paraphysiologische Krämpfe: Hier liegt meist ein Ungleichgewicht der Elektrolyte (u.a. Magnesium, Kalzium, Natrium) vor. Wie bereits erwähnt, können diese Krämpfe insbesondere beim Sport oder in der Schwangerschaft vermehrt auftreten.
  • Symptomatische Krämpfe: Unterschiedliche Erkrankungen von Nervensystem, Herz oder Stoffwechsel können als Begleitsymptom symptomatische Krämpfe auslösen.
  • Idiopathische Krämpfe: Die Ursache der idiopathischen Krämpfe ist unklar. Möglicherweise besteht eine noch nicht diagnostizierte Erkrankung wie Diabetes mellitus.

Durch welche Symptome erkenne ich einen Muskel- oder Wadenkrampf?

Bei einem Muskelkrampf zieht sich ein Teil eines Muskels oder ein ganzer Muskel plötzlich, unwillkürlich und schmerzhaft zusammen. Zudem ist die Muskulatur verhärtet und unbeweglich.

Wie lange dauern die Krämpfe an?

Die Krämpfe dauern in der Regel einige Sekunden oder Minuten an. Stehen oder Gehen bringt in der Regel sofortige Erleichterung. Wadenkrämpfe sind meist harmlos. Nach besonders schmerzhaften Krämpfen kann ein Muskelkater zurückbleiben.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Wer regelmäßig unter Muskelkrämpfen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.

Was hilft akut gegen die Muskelkrämpfe?

Bei einem akuten Wadenkrampf sollte der betroffene Muskel gegen die Krampfrichtung gedehnt werden. Zusätzlich können Sie Magnesiumpräparate in Kapselform, die es auch in praktischer Granulatform gibt, einnehmen oder elektrolythaltige Getränke trinken. Auch Massagen und warme Duschbäder können helfen. Ebenfalls gibt es schmerzstillende Salben, die empfohlen werden können.

 Tipp: Massagen entspannen die Muskeln und fördern die Durchblutung. Viele Betroffene profitieren von Wärme. Gegen nächtliche Wadenkrämpfe am besten eine kurze warme Wadendusche nehmen.

Wie kann ich Muskel- und Wadenkrämpfen vorbeugen?

Regelmäßige Bewegung und ein langsamer Muskelaufbau können Muskelkrämpfen vorbeugen. Tägliche Dehnungsübungen sowie eine ausgewogene, magnesiumreiche Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sind wichtig. Ferner sollte auf Alkohol und Nikotin verzichtet werden.

Trinken Sie ausreichend. Bei wiederholten Krämpfen sollten Sie Ihren Magnesium-, Kalium- und Natriumspiegel beim Arzt bestimmen lassen. Bei kalten Temperaturen sollten Sie sich wärmende Strümpfe und eine lange Hose überziehen.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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