Alle Fakten zu Dimenhydrinat

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 2 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 20.10.2023

Frau in einem Auto die sich die Hand vor den Mund hält

Dimenhydrinat ist ein Medikament zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen – besonders bei Reisekrankheit, aber auch bei Schwindel. Es blockiert die Rezeptoren von Histamin im Gehirn, was die Symptome wie Übelkeit reduziert. Da es ein Antihistaminikum ist, kann es auch bei Allergien verwendet werden. Nebenwirkungen des Medikaments können Schläfrigkeit, Mundtrockenheit und Magen-Darm-Beschwerden sein. Es sollte nicht mit Beruhigungsmitteln oder Alkohol eingenommen werden.

Was ist Dimenhydrinat?

Dimenhydrinat ist ein Medikament, das zur Gruppe der Antihistaminika gehört. Es wird verwendet, um Übelkeit und Erbrechen zu behandeln, insbesondere im Zusammenhang mit Reisekrankheit und Schwindel. Es kann auch prophylaktisch eingenommen werden.

Infografik Dimenhydrinat: Anwendung und Nebenwirkungen

Wie wirkt Dimenhydrinat im Körper?

Dimenhydrinat wirkt im Körper, indem es die Histaminrezeptoren blockiert. Histamin ist ein Neurotransmitter, der in verschiedenen Prozessen im Körper eine Rolle spielt, einschließlich der Regulation von Übelkeit und Erbrechen. Die Blockade dieser Rezeptoren führt dazu, dass die Rezeptoren nicht mehr auf Histamin reagieren können, und somit werden die Signale für Übelkeit und Erbrechen unterdrückt. Darüber hinaus hat Dimenhydrinat eine beruhigende Wirkung, die dazu beitragen kann, Schwindel und Unwohlsein zu lindern - auch bei der sogenannten Reisekrankheit.

Exkurs: Reisekrankheit, auch Kinetose genannt, umfasst eine Gruppe von Symptomen, insbesondere Übelkeit, die von der Bewegung beim Reisen ausgelöst werden. Die Reisekrankheit tritt auf, wenn Teile des Innenohrs, die helfen, das Gleichgewicht zu kontrollieren, zu stark stimuliert werden. Dies passiert, wenn das Gehirn widersprüchliche Informationen von den Bewegungsmeldern erhält: Zum Beispiel tritt eine Reisekrankheit bei Bootsfahrten auf, wenn das Boot hin- und her geht, während die Person auf etwas schaut, was sich nicht bewegt, wie etwa eine Wand. In diesem Fall stimmt die Bewegung nicht mit dem Stillstehen der Wand überein.

Bei welchen Beschwerden wird Dimenhydrinat eingesetzt?

Dimenhydrinat wird in erster Linie zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt, die durch Reisekrankheit, Seekrankheit oder Schwindel verursacht werden können. Es kann auch in einigen Fällen bei Allergien und allergischen Reaktionen verwendet werden, um Juckreiz und Hautausschläge zu lindern.

Außerdem wird Dimenhydrinat in Kombination mit dem Wirkstoff Cinnarizin zur symptomatischen Behandlung von Schwindel eingesetzt.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Bei der Einnahme von Dimenhydrinat können einige Nebenwirkungen auftreten, darunter Schläfrigkeit, Benommenheit, Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen und Verstopfung. Es kann auch zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall kommen. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten, die sofortige ärztliche Hilfe erfordern. Bei Kleinkindern wurden zudem vereinzelt Krampfanfälle beobachtet.

Gibt es Wechselwirkungen?

Ja, Dimenhydrinat kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Es sollte nicht zusammen mit anderen Beruhigungsmitteln oder Alkohol eingenommen werden, da dies die sedierende Wirkung verstärken kann. Es ist wichtig, mit Ihrem Arzt oder Apotheker zu sprechen, bevor Sie Dimenhydrinat einnehmen, insbesondere wenn Sie bereits andere Medikamente einnehmen.

Wie wird Dimenhydrinat eingenommen?

Dimenhydrinat ist in verschiedenen Formen erhältlich, wie Tabletten, Kapseln, Zäpfchen, Kaugummis oder bequem als Sublingualtabletten. Die genaue Dosierung und Einnahmeanweisungen können je nach Produkt variieren. In der Regel wird empfohlen, es etwa 30 Minuten vor der erwarteten Reise oder bei auftretender Übelkeit einzunehmen. Es ist wichtig, die Packungsbeilage zu lesen oder Ihren Arzt oder Apotheker um Rat zu fragen, um die richtige Dosierung und Einnahmezeit zu erfahren.

Wer sollte Dimenhydrinat nicht einnehmen?

Dimenhydrinat sollte nicht von Personen eingenommen werden, die überempfindlich oder allergisch gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile des Medikaments sind. Schwangere und stillende Frauen sollten vor der Einnahme ihren Arzt konsultieren. Personen mit bestimmten Erkrankungen wie Engwinkelglaukom, Prostatavergrößerung, Krampfanfällen, akuten Asthmaanfällen, Phäochromozytom, Porphyrie oder schwerer Atemnot sollten Dimenhydrinat ebenfalls nicht einnehmen.

Alles Wissenswerte zu Dimenhydrinat kurz zusammengefasst

Dimenhydrinat ist ein Medikament zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, insbesondere bei Reisekrankheit und Schwindel.
Es wirkt, indem es die Wirkung des Neurotransmitters Histamin im Gehirn blockiert, was diese Symptome lindert.
Dimenhydrinat kann auch bei Allergien zur Linderung von Juckreiz und Hautausschlägen verwendet werden.
Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Schläfrigkeit, Mundtrockenheit und Magen-Darm-Beschwerden.
Es kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben und sollte nicht gleichzeitig mit Beruhigungsmitteln oder Alkohol eingenommen werden.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern. Mehr über L. Dolder

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