Trockene Winterhaut: Was hilft? Tipps und Pflege

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
Aktualisiert: 24.11.2025

Lächelnde Frau in weißer Winterjacke und Mütze steht vor verschneiten Bäumen an einem winterlichen Tag.

Trockene Haut im Winter ist eine häufige Begleiterscheinung der kalten Jahreszeit und entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Bei Temperaturen unter 8°C reduziert die Haut die natürliche Talgproduktion, und die trockene Kalt- und Heizungsluft entzieht ihr zusätzlich Feuchtigkeit. Dies schwächt die Schutzbarriere, was zu Wasserverlust, Rissen, Juckreiz und Rötungen führen kann. Die wirksamste Gegenmaßnahme ist eine konsequente Anpassung der Pflege. Es empfiehlt sich der Umstieg auf reichhaltige, fetthaltige Cremes mit Lipiden und Feuchthaltefaktoren. Ergänzend sollten milde, rückfettende Reinigungsprodukte verwendet, heiße Duschen vermieden und die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen erhöht werden. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie der Konsum ungesättigter Fettsäuren unterstützen die Hautregeneration von innen. Bei anhaltendem, starkem Juckreiz oder nässenden Rissen sollte ein Dermatologe konsultiert werden.

Was kann ich gegen trockene Haut im Winter tun?

Die Pflege der trockenen Haut im Winter basiert auf zwei Säulen: Dem Aufbau der Schutzbarriere von außen und der Unterstützung der Haut von innen.

Die wichtigsten Tipps auf einen Blick:

  • Reichhaltige Cremes wählen: Wechseln Sie von leichten Lotions zu fetthaltigen Cremes oder Salben (Wasser-in-Öl-Emulsionen), die essentielle Lipide und Feuchthaltefaktoren enthalten.
  • Milde Reinigung nutzen: Vermeiden Sie stark schäumende Duschgele und herkömmliche Seife. Greifen Sie zu rückfettenden Duschölen oder seifenfreien Waschlotionen.
  • Temperatur reduzieren: Duschen und Baden Sie nur kurz und lauwarm (max. 35 °C), da heißes Wasser die Lipide aus der Haut löst.
  • Luft befeuchten: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen (ideal 40–60 %), um den Austrocknungseffekt der Heizungsluft zu mindern.
  • Schutz vor Kälte: Tragen Sie Handschuhe und Schals. Das Gesicht sollte mit einer speziellen Kälteschutzcreme versorgt werden.
  • Viel Trinken: Versorgen Sie die Haut von innen mit ausreichend Feuchtigkeit (mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder Tee täglich).
  • Hautgerechte Ernährung: Achten Sie auf eine Ernährung, die reich an ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen ist, um die Hautstruktur zu unterstützen.

Woher kommt trockene Haut im Winter?

Die trockene Haut im Winter entsteht durch eine Kombination aus äußeren Klimaeinflüssen und einer veränderten Funktion der Haut:

  • Reduzierte Talgproduktion: Bei Temperaturen unter ca. 8 °C schrauben die Talgdrüsen ihre Fettproduktion deutlich herunter. Der natürliche Schutzfilm der Haut wird dünner.
  • Geringe Luftfeuchtigkeit außen: Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen.
  • Trockene Heizungsluft innen: Die warme, trockene Heizungsluft entzieht der Hautoberfläche zusätzlich Wasser, was zum Austrocknen führt.
  • Gestörte Hautbarriere: Durch den Mangel an Fetten und Feuchtigkeit wird die Barrierefunktion der obersten Hautschichten geschwächt. Die Haut verliert noch schneller Wasser (transepidermaler Wasserverlust).
  • Reizstoffe: Der Einsatz von aggressiven Seifen und zu heißem Wasser beim Waschen beschädigt die schützende Lipidbarriere weiter.

Dieser Mangel an Fett und Feuchtigkeit führt zu Rissen in der Hautoberfläche, die Juckreiz und Rötungen auslösen können – in schweren Fällen entwickelt sich daraus ein Winterekzem (auch Asteatotisches Ekzem genannt).

Trockene Haut im Winter: Wie ist die Haut aufgebaut?

Um zu verstehen, warum die trockene Haut im Winter so empfindlich reagiert, lohnt sich ein Blick auf den Aufbau. Unsere Haut besteht aus drei Hauptschichten:

  1. Oberhaut (Epidermis): Die äußerste Schicht, die in verschiedene Lagen unterteilt ist. Die wichtigste Schicht für den Schutz ist die Hornschicht (Stratum corneum), die oberste Lage der Epidermis.
  2. Lederhaut (Dermis): Liegt unter der Oberhaut und enthält Blutgefäße, Nerven und die Talgdrüsen.
  3. Unterhaut (Subcutis): Besteht hauptsächlich aus Fettgewebe und dient als Speicher und Isolator.

Die Hornschicht ist das A und O für gesunde Haut. Sie wird oft als "Mauer" bezeichnet: die Hautzellen sind die Ziegelsteine, die Lipide (Fette) wie Ceramide sind der Mörtel. Im Winter wird dieser Mörtel brüchig, da die Talgdrüsen weniger Fett liefern. Die Folge: Feuchtigkeit entweicht leicht, die Haut wird rau und anfällig für Reizungen. Cremes wirken, indem sie den "Mörtel" von außen wieder auffüllen und die Hautschichten stabilisieren.

Wie beeinflusst die Ernährung die trockene Haut im Winter?

Ihre Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Regeneration der Hautschichten. Bestimmte Nährstoffe sind essenziell für den Aufbau und die Funktion der Hautbarriere:

  • Ungesättigte Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6): Diese sind Bausteine der Zellmembranen und der Lipide in der Hautoberfläche. Sie können entzündungshemmend wirken und die Elastizität der Haut verbessern. Enthalten sind sie in Leinöl, Walnüssen und fettem Fisch (z. B. Lachs).
  • Vitamin C und E: Wirken als Antioxidantien und schützen die Hautzellen vor Schäden durch freie Radikale. Vitamin C ist zudem wichtig für die Kollagenbildung.
  • Zink: Dieses Spurenelement unterstützt die Wundheilung und die Zellregeneration, was bei rissiger, trockener Haut im Winter besonders wichtig ist.
  • Wasser: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Teil der Ernährung) ist die Basis für eine gut hydrierte Haut von innen heraus.

Wenn die Ernährung nicht ausgewogen ist, kann sich die Anfälligkeit für ein Winterekzem erhöhen.

Wann muss ich mit trockener Haut im Winter zum Arzt?

In den meisten Fällen lässt sich trockene Haut im Winter gut mit einer angepassten Pflege behandeln. Suchen Sie jedoch einen Arzt (Dermatologen) auf, wenn folgende Symptome auftreten:

  • Starker, quälender Juckreiz.
  • Das Winterekzem breitet sich aus oder nässt.
  • Es entstehen offene, entzündete oder blutende Risse in der Haut.
  • Die trockene Haut bessert sich auch nach mehrwöchiger, konsequenter Behandlung mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Cremes nicht.
  • Es besteht der Verdacht auf eine zugrundeliegende Hauterkrankung wie Neurodermitis (atopische Dermatitis) oder Schuppenflechte, die sich im Winter verschlimmert.

FAQ

Trockene Haut im Winter – wie kann man sie mit Feuchtigkeit versorgen und vor der Kälte schützen?
Welche Inhaltsstoffe sollte eine Creme gegen trockene Haut enthalten?
Sollte Fett oder Feuchtigkeit bei trockener Haut verwendet werden?
Was fehlt meinem Körper, wenn ich trockene Haut habe?
Was tun gegen Winterekzem?

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Apothekerin Lisa Stenschke

Über unsere Autorin:

Lisa Stenschke | Apothekerin in der Robert-Koch-Apotheke
Seit 6 Jahren bin ich Apothekerin und von Anfang an mit Herzblut hauptsächlich in den Vor-Ort-Apotheken von myCare e.K. im Einsatz. Eine kompetente, umfassende und vertrauensvolle Beratung der Patienten ist mir sehr wichtig. Auch bei Instagram und Facebook freue ich mich bei "Frag Lisa" auf das Interesse an unseren Produkten. Mehr über L. Stenschke

Produkte zum Thema trockene WinterhautWeitere passende Produkte

inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
Lieferbar 230,22 € / l
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
Lieferbar 28,32 € / kg
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
Lieferbar 314,50 € / kg
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
Lieferbar 45,89 € / kg
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
Lieferbar 77,15 € / l

Weitere zum Thema passende BeiträgeWeitere Themen

KitchenAid Küchenmaschine gewinnen
Jetzt zum Newsletter anmelden & Chance auf eine KitchenAid Küchenmaschine sichern!

Wir informieren Sie regelmäßig über:

  • checkmark Top-Angebote
  • checkmark Neuheiten
  • checkmark Gewinnspiele
  • checkmark Gratis-Zugaben
  • checkmark Gutscheine
  • checkmark Tipps & Beratung
Jetzt abonnieren