Husten bei Babys: Warum und was tun?

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 4 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 08.10.2025

Eine Frau mit langen braunem Haar, hält sich mit der einen Hand Ihren Kopf und kneift die Augen zusammen und mit der anderen Hand hält Sie Ihr schreiendes Baby.

Husten bei Babys entsteht durch empfindliche Atemwege, die auf Schleim, Infekte oder Reizstoffe reagieren. Meist harmlos, kann er auf eine Erkältung, Bronchitis oder auch Keuchhusten hinweisen. Zur Linderung helfen sanfte Maßnahmen wie feuchte Raumluft, ausreichend Flüssigkeit sowie das Hochlagern des Oberkörpers beim Schlafen, um die Atemwege zu entlasten. Honig und ätherische Öle sind für Säuglinge im ersten Lebensjahr ungeeignet. Medikamente dürfen nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt gegeben werden. Ein Arztbesuch ist dringend erforderlich bei anhaltendem oder zunehmendem Husten, hohem Fieber, Atemnot oder ungewöhnlich bellenden bzw. pfeifenden Atemgeräuschen.

Husten bei Babys erkennen und richtig reagieren

Husten bei Babys tritt häufig auf, weil die Atemwege sehr empfindlich sind und auf Schleim, Infekte oder Reizungen reagieren. Typische Symptome sind leichter Husten, manchmal auch Fieber. Bei einem Säugling oder Kleinkindern kann Husten harmlos sein, er kann aber auch auf Bronchitis oder Keuchhusten hinweisen.

Die Gefahr ist in den meisten Fällen gering, doch sobald Atemnot, starker Schleim oder hohes Fieber auftreten, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Gerade bei sehr kleinen Babys ist es wichtig, Husten ernst zu nehmen und im Zweifel ärztlich abklären zu lassen.

Sanfte Hausmittel wie viel Flüssigkeit, feuchte Luft oder Hochlagern beim Schlafen können die Atemwege entlasten. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen gilt jedoch immer: ein Kinderarzt sollte die Ursache prüfen.

Ursachen für Husten bei Babys

Babys husten, weil ihre Atemwege empfindlich sind und schon kleine Reize zu Husten führen können. Die Ursachen sind vielfältig. Medizinisch betrachtet kommen unter anderem folgende Gründe infrage:

Schnupfen / Infektionen der oberen Atemwege

  • Ursache: Virale Infekte, Schleim aus der Nase läuft in den Rachen.
  • Erkennbar an: verstopfte Nase, Niesen, leichter Husten, manchmal Fieber.

 

Laryngitis (Entzündung des Kehlkopfes, Pseudokrupp)

  • Ursache: Entzündung im Bereich des Kehlkopfs.
  • Erkennbar an: bellender Husten, Heiserkeit, pfeifende Atemgeräusche, oft nachts verstärkt.

 

Obstruktive Bronchitis

  • Ursache: Entzündung der Bronchien mit Schleimansammlung, oft durch Viren ausgelöst.
  • Erkennbar an: pfeifendes oder rasselndes Atemgeräusch, starke Schleimbildung, angestrengte Atmung, manchmal Fieber.

 

Asthma bronchiale (im Kindesalter möglich, auch bei Säuglingen und Kleinkindern)

  • Ursache: Überempfindliche Atemwege, meist durch Allergien oder Infekte ausgelöst.
  • Erkennbar an: wiederkehrender Husten (vor allem nachts), pfeifendes Ausatmen, Atemnot.

 

Keuchhusten (Pertussis)

  • Ursache: bakterielle Infektion durch Bordetella pertussis.
  • Erkennbar an: anfallsartiger Husten, keuchendes Einatmen, Erbrechen von Schleim, besonders gefährlich für Säuglinge.

 

Infografik Husten bei Babys: Husten erkennen, Hausmittel und wann zum Arzt

 

Linderung von Husten bei Babys

Husten bei Babys kann häufig mit sanften Maßnahmen gelindert werden, solange keine ernsten Symptome wie Atemnot oder hohes Fieber auftreten. Besonders wichtig ist ein gutes Raumklima, da feuchte Luft die Atemwege entlastet und Schleim besser gelöst werden kann. Ein Luftbefeuchter, eine Schale mit Wasser im Zimmer oder regelmäßiges Lüften helfen dabei. Auch ausreichend Flüssigkeit ist entscheidend: Muttermilch oder, bei älteren Säuglingen Wasser, unterstützen das Verflüssigen von Schleim. Beim Schlafen ist es hilfreich, den Oberkörper leicht hochzulagern, damit die Atemwege frei bleiben und der Schleim abfließen kann. Ruhe und Schonung fördern zusätzlich die Heilung.

Als Hausmittel eignen sich feuchte Tücher im Zimmer, sanftes Abklopfen des Rückens zur Schleimlösung oder bei Kleinkindern warme Brustwickel. Bestimmte Mittel wie Honig sind für Babys im ersten Lebensjahr ungeeignet, da sie gesundheitliche Risiken bergen.

Leichte Beschwerden lassen sich oft mit Hausmitteln lindern. Wenn sich die Symptome verschlimmern, Husten mit Fieber verbunden ist oder auffällige Atemgeräusche auftreten, sollte unbedingt ein Kinderarzt aufgesucht werden.

Hausmittel bei Husten von Kindern

Bei Husten bei Kindern können Hausmittel oft sehr hilfreich sein, da sie die empfindlichen Atemwege schonend unterstützen und Schleim lösen. Leichte Infekte lassen sich mit bewährten Maßnahmen wie feuchter Raumluft, ausreichend Flüssigkeit, Brustwickeln oder sanftem Abklopfen des Rückens gut begleiten. Gerade bei Kleinkindern ist es wichtig, auf eine ruhige Umgebung, viel Schlaf und gute Luftqualität zu achten.

Trotzdem sollte man Hausmittel immer mit Bedacht einsetzen: Manche bewährten Methoden für Erwachsene sind für Säuglinge oder Kleinkinder ungeeignet, zum Beispiel Honig im ersten Lebensjahr. Auch ätherische Öle können die Atemwege reizen und sind für Babys nicht zu empfehlen.

Die Grenze zwischen harmlosen und ernsthaften Symptomen ist entscheidend. Wenn sich der Husten verschlimmert, länger anhält, mit Fieber verbunden ist oder Anzeichen von Atemnot auftreten, reichen Hausmittel nicht mehr aus – dann muss ein Kinderarzt die Ursache klären.

Medikamentengabe bei Babys mit Husten

Babys dürfen bei Husten grundsätzlich nicht ohne Rücksprache mit dem Kinderarzt Medikamente einnehmen. Die Atemwege von Säuglingen sind sehr empfindlich, und viele Hustenmittel, die für ältere Kinder oder Erwachsene zugelassen sind, sind für Babys ungeeignet oder sogar gefährlich. Schleimlösende oder hustenstillende Präparate sollten im ersten Lebensjahr nicht ohne ärztliche Verordnung gegeben werden.

In den meisten Fällen reicht es aus, die Symptome mit Hausmitteln zu lindern: feuchte Raumluft, ausreichend Flüssigkeit und sanfte Maßnahmen zur Schleimlösung. Treten jedoch zusätzlich Fieber, starker oder anhaltender Husten, pfeifende Atemgeräusche, Atemnot oder Verdacht auf Bronchitis oder Keuchhusten auf, muss ein Kinderarzt entscheiden, ob Medikamente notwendig sind.

Arztbesuch bei Husten im Babyalter

Es gibt einige wichtige Regeln, die Eltern helfen, Husten bei Babys oder Kleinkindern von eher harmlosen Symptomen, bis zu dringenden Fällen, für den Kinderarzt einzuschätzen:

Eher harmlos (meist Hausmittel ausreichend)

  • Leichter Husten ohne Atemnot
  • Schnupfen mit etwas Schleim, aber Kind wirkt insgesamt munter
  • Kurzer Husten im Rahmen einer Erkältung, kein hohes Fieber
  • Husten klingt nachts oder beim Spielen ab

Zum Kinderarzt, wenn

  • Husten länger als 7–10 Tage anhält oder sich verschlimmert
  • Fieber über 38,5 °C zusätzlich auftritt
  • Stark verschleimte Atemwege mit hörbarem Rasseln bestehen
  • Husten sehr bellend klingt (Verdacht auf Kehlkopfentzündung / Pseudokrupp)
  • Verdacht auf Bronchitis oder Keuchhusten besteht

Dringend sofort Kinderarzt / Notfall

  • Atemnot, schnelle oder angestrengte Atmung, Einziehungen an den Rippen sichtbar
  • Blaufärbung der Lippen oder Haut
  • Säugling trinkt schlecht, ist apathisch oder schwer weckbar
  • Anfallsartiger, keuchender Husten (Verdacht auf Keuchhusten bei Babys)
  • Jeder plötzliche, schwere Hustenanfall ohne erkennbare Erkältungssymptome (mögliche Fremdkörper in den Atemwegen)

Eine einfache Faustregel: Wenn der Husten bei Babys oder Kleinkindern mit Fieber, Atemnot, auffälligen Atemgeräuschen oder schlechtem Allgemeinzustand einhergeht, sollte man sofort einen Kinderarzt aufsuchen.

Gegen Keuchhusten (Pertussis) kann geimpft werden im Rahmen der Sechsfachimpfung oder Fünffachimpfung (gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Hib, evtl. Hepatitis B). Diese schützt effektiv vor schweren Verläufen von Keuchhusten, besonders bei Babys in den ersten Lebensmonaten. Impfungen gegen Influenza (Grippe) ab 6 Monaten und RSV (Respiratory Syncytial Virus, teilweise für Risikogruppen) können schwere Atemwegsinfekte und damit verbundenen Husten reduzieren.

Fieberkrämpfe treten bei Säuglingen und Kleinkindern typischerweise bei plötzlichem Fieber auf, das oft durch Infekte der Atemwege ausgelöst wird. Da viele Infekte bei Babys mit Husten, Schleimproduktion oder Bronchitis einhergehen, kann ein starker Infekt die Entstehung eines Fieberkrampfes begünstigen.




Häufig gestellte Fragen rund um Husten bei Babys

Warum husten Babys häufig?
Wie kann Husten bei Babys gelindert werden?
Dürfen Babys bei Husten Medikamente einnehmen?
Wann sollte man mit einem hustenden Baby zum Arzt gehen?
Sind Hausmittel bei Husten bei Kindern hilfreich?

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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