Spannende Fakten zur Konzentrationsschwäche und was Sie dagegen tun können

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 4 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 22.04.2025

Ein Mann sitzt gelangweilt an seinem Schreibtisch.

Konzentrationsschwäche kann durch Faktoren wie Schlafmangel, Stress oder ungesunde Ernährung entstehen. Symptome sind Schwierigkeiten beim Fokussieren, schnelle Ermüdung und häufiges Abschweifen der Gedanken. Bei Konzentrationsschwäche empfiehlt sich eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichenden Schlaf und Stressbewältigung. Atemübungen oder Pausen können ebenfalls dazu beitragen, die Konzentration zu verbessern und die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern.

Was ist eine gesunde Konzentrationsfähigkeit?

Konzentration bedeutet, dass das Gehirn sich längere Zeit auf eine Aufgabe fokussiert und Ablenkungen ignoriert. Verschiedene Bereiche des Gehirns, vor allem der präfrontale Kortex, sind dafür wichtig. Gute Konzentration zeigt sich in anhaltender Aufmerksamkeit und der Fähigkeit, Informationen effizient zu verarbeiten und die Gedanken zu steuern. Faktoren wie Schlaf, Ernährung, Stress und Bewegung beeinflussen, wie gut unser Gehirn arbeitet.

Wie entsteht Konzentration?

Konzentration entsteht durch das Zusammenspiel verschiedener Gehirnregionen, chemischer Botenstoffe und Sinneswahrnehmungen. Der präfrontale Kortex ist für die Steuerung von Aufmerksamkeit, Planung und Gedankenregulierung verantwortlich. Nervenzellen kommunizieren mittels elektrischer Impulse und Neurotransmittern wie Dopamin, Noradrenalin und Acetylcholin, die unter anderem Motivation und Gedächtnisleistung beeinflussen. Der Thalamus dient als Filter für unwichtige Reize, während das Arbeitsgedächtnis relevante Informationen speichert.

Eine optimale Gehirnfunktion erfordert ausreichend Schlaf, eine nährstoffreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung. Während Schlaf und essenzielle Nährstoffe die Reizverarbeitung unterstützen, verbessert körperliche Aktivität die Durchblutung des Gehirns. Stress kann hingegen die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen, während eine ausgeglichene Stimmung sie fördert.

Denkleistung und Konzentration sind eng miteinander verknüpft. Eine hohe Denkleistung ermöglicht es, Informationen effizient zu verarbeiten und Probleme gezielt zu lösen. Konzentration spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie hilft, geistige Ressourcen auf eine bestimmte Aufgabe zu bündeln. Ablenkungen können die kognitive Leistungsfähigkeit mindern, während eine gute Fokussierung sie steigert und bessere Ergebnisse ermöglicht.

Infografik: Konzentrationsstörungen: Symptome, Ursachen und Tipps

Welche Symptome deuten auf eine Konzentrationsschwäche hin?

Schnelle Ablenkbarkeit:

  • Schwierigkeiten, sich über längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren
  • Häufiges Abschweifen der Gedanken
  • Ständige Unterbrechungen durch äußere Reize oder eigene Impulse

Vergesslichkeit und Fehleranfälligkeit:

  • Gefühl von geistiger Überforderung oder „leerer Kopf“
  • Schwierigkeiten, klare Gedanken zu fassen oder logisch zu denken
  • Langsames Verarbeiten von Informationen

Innere Unruhe und Nervosität:

  • Unruhegefühl und ständiger Drang, zwischen Aufgaben zu wechseln
  • Schwierigkeiten, still zu sitzen oder fokussiert zu bleiben
  • Erhöhte Reizbarkeit bei Unterbrechungen

Leistungsschwankungen und Motivationsprobleme:

  • Phasen plötzlicher Unproduktivität trotz vorhandener Aufgaben
  • Mangelnde Motivation oder schnelle Erschöpfung bei geistigen Tätigkeiten
  • Gefühl, trotz Anstrengung wenig Fortschritt zu machen

Körperliche Symptome:

  • Kopfschmerzen oder Druckgefühl im Kopf
  • Müdigkeit trotz ausreichendem Schlaf
  • Erhöhte Anspannung oder Muskelverspannungen

Was sind die häufigsten Ursachen für Konzentrationsschwäche?

Es gibt viele verschiedene Ursachen für Konzentrationsschwäche. Oft sind Stress, Schlafmangel oder ungesunde Ernährungsgewohnheiten daran beteiligt. Auch psychische Belastungen, wie etwa Angstzustände oder Depressionen, können die Fähigkeit zur Konzentration negativ beeinflussen. Körperliche Ursachen wie Hormonstörungen, Bewegungsmangel oder chronische Erkrankungen, wie ADHS oder Schilddrüsenerkrankungen, können ebenfalls die Fokussierung erschweren. Manchmal ist auch eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme oder die Einnahme bestimmter Medikamente für Konzentrationsprobleme verantwortlich.

Störfaktoren bei der Konzentration können durch äußere Ablenkungen wie Lärm oder ständige Benachrichtigungen entstehen. Auch eine unruhige Arbeitsumgebung ist ein häufiger Störfaktor. Weitere Störfaktoren sind innere Ursachen wie Müdigkeit, Stress oder gesundheitliche Probleme wie Angst oder Depressionen. Schlafmangel und schlechte Ernährung wirken sich ebenfalls negativ auf die Konzentration aus. Zudem können ablenkende Gedanken oder Sorgen den Fokus stören und es schwierig machen, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren.

Exkurs: Was ist ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung)?

ADHS ist eine neurologische Störung, die vor allem durch Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität gekennzeichnet ist. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Aufgaben zu organisieren oder ihre Impulse zu kontrollieren. Diese Symptome können sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter auftreten und den Alltag in Schule, Arbeit und sozialen Beziehungen beeinträchtigen.

Was hilft gegen eine Konzentrationsschwäche?

Um die Konzentration zu verbessern, gibt es verschiedene Ansätze. Ein regelmäßiger Schlafrhythmus und ausreichend erholsamer Schlaf sind wichtig, um das Gehirn zu regenerieren und Reize besser verarbeiten zu können. Eine ausgewogene Ernährung mit gesunden Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt die Gehirnleistung. Körperliche Bewegung fördert die Durchblutung und den Sauerstofftransport zum Gehirn, was die Konzentration steigert. Auch gezielte Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und die geistige Klarheit zu verbessern. Gezielte Konzentrationsübungen wie Sudoku, Memory oder Denkspiele können die geistige Leistungsfähigkeit steigern und helfen, die Aufmerksamkeit gezielt zu trainieren. Diese Übungen fördern die neuronale Vernetzung im Gehirn und verbessern die Fähigkeit, Ablenkungen zu ignorieren. Bei anhaltenden Problemen sollte ein Arzt die genaue Ursache abklären, um gezielte Lösungen zu finden.

Stressfaktoren wie Zeitdruck, hohe Anforderungen oder Arbeitsüberlastung können die Konzentration stark beeinträchtigen. Wenn Stressfaktoren wirken, aktiviert der Körper den "Kampf- oder Fluchtmodus" , was zu einer Überlastung des Denkens führt und das Fokussieren erschwert. Auch emotionale Stressfaktoren wie Sorgen oder Konflikte lenken vom eigentlichen Ziel ab und verringern die geistige Klarheit. Diese Stressfaktoren sollten möglichst eliminiert werden.

Wie können Atemübungen bei Konzentrationsschwierigkeiten helfen?

Atemübungen können bei Konzentrationsschwierigkeiten sehr hilfreich sein, da sie den Körper beruhigen und den Geist fokussieren. Durch bewusstes Atmen wird das Nervensystem beruhigt und Stress reduziert, was die geistige Klarheit fördert. Tiefes und langsames Atmen aktiviert den Parasympathikus, den Teil des Nervensystems, der für Entspannung und Regeneration zuständig ist. Dadurch sinken Herzfrequenz und Blutdruck, und der Körper wird in einen Zustand der Ruhe versetzt, der eine bessere Konzentration ermöglicht. Zudem versorgt die tiefe Atmung das Gehirn mit mehr Sauerstoff, was die geistige Leistungsfähigkeit steigern kann. Atemübungen können helfen, den Kopf freizubekommen, die Gedanken zu ordnen und sich wieder besser auf Aufgaben zu fokussieren.

Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es bei Konzentrationsschwierigkeiten?

Zur Vorbeugung von Konzentrationsschwierigkeiten sind mehrere Maßnahmen hilfreich. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf unterstützen die geistige Leistungsfähigkeit. Stressbewältigungstechniken wie Meditation oder Atemübungen helfen, den Geist zu beruhigen. Strukturierte Tagesabläufe und das Minimieren von Ablenkungen fördern den Fokus. Zudem stärkt regelmäßige geistige Herausforderung, wie das Lösen von Rätseln oder das Erlernen neuer Fähigkeiten, die Konzentration auf lange Sicht.

Gibt es spezielle Ernährungstipps zur Verbesserung der Konzentration?

Wichtig ist primär, ausreichend zu trinken, denn Dehydration kann die Konzentration verringern. Wasser und ungesüßte Tees sind besonders gut, um das Gehirn mit Flüssigkeit zu versorgen.

Bestimmte Lebensmittel können die Konzentration unterstützen. Gesunde Fette, wie sie in fettem Fisch (z.B. Lachs), Nüssen, Samen und Avocados stecken, sind gut für das Gehirn. Diese enthalten Omega-3-Fettsäuren, welche auch für die Gehirnfunktion wichtig sind. Auch Beeren, wie Blaubeeren oder Erdbeeren, sind hilfreich, da sie das Gehirn vor schädlichen Stoffen schützen. Komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten wie Haferflocken oder Vollkornbrot liefern dem Gehirn über längere Zeit Energie. Eiweißreiche Lebensmittel wie Eier oder Hülsenfrüchte unterstützen die Produktion von Stoffen, die für die geistige Klarheit wichtig sind. Grünes Gemüse wie Spinat oder Brokkoli enthält Vitamine, die das Gedächtnis und die Konzentration verbessern. Daneben soll Ginko konzentrationsfördernd sein.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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