Was tun bei Sommergrippe? Tipps zu Behandlung, Vorbeugung und Heilung

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 02.06.2025

Eine dunkelhaarige Frau mit einer decke um putzt sich die Nase

Wie der Name schon vermuten lässt, tritt die Sommergrippe hauptsächlich in der warmen Jahreszeit auf. Erkältungen, die typischerweise im Herbst auftreten, werden meist durch Rhino-, RS- oder Coronaviren verursacht. Für die klassische Grippe sind dagegen Influenza-Viren verantwortlich. Bei der Sommergrippe hingegen sind es Enteroviren, die die Symptome wie Fieber, Husten und Halsschmerzen auslösen. Häufig kommen auch Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Übelkeit hinzu, was sie von anderen Atemwegsinfekten unterscheidet. Besonders betroffen sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Wie kann ich eine Sommergrippe von Erkältung, Covid und ähnlichem unterscheiden?

Die Sommergrippe lässt sich von einer gewöhnlichen Erkältung, Covid-19 und ähnlichen Erkrankungen anhand einiger typischer Merkmale unterscheiden. Zunächst einmal tritt die Sommergrippe häufig plötzlich und mit stärkerem Fieber auf, was sie von der Erkältung unterscheidet, die meist langsamer beginnt und nur selten mit hohem Fieber einhergeht. Typische Symptome der Sommergrippe sind neben Fieber auch Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Durchfall und Übelkeit, was sie von einer klassischen Erkältung unterscheidet, bei der meist eher eine verstopfte Nase und mildere Beschwerden im Vordergrund stehen.

Im Vergleich zu Covid-19 treten bei der Sommergrippe keine spezifischen Symptome wie der Verlust von Geruch oder Geschmack auf, die für Covid-19 typisch sind. Zudem kommen bei einer Covid-Infektion oft auch Atemnot oder Schwäche hinzu, was bei der Sommergrippe eher nicht der Fall ist. Während Covid-19 oft mit gastrointestinalen Beschwerden wie Durchfall und Übelkeit einhergehen kann, sind diese Symptome bei der Sommergrippe häufiger ausgeprägt.

Ein weiterer Unterschied: Covid-19 hat eine längere Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen. Eine Erkältung entwickelt sich in der Regel ebenfalls langsamer und ist oft weniger intensiv als eine Sommergrippe oder Covid-19.

Insgesamt lässt sich die Sommergrippe vor allem durch die schnelle und intensive Symptomatik mit hohem Fieber, verbunden mit typischen Atemwegsbeschwerden und gastrointestinalen Symptomen, von einer Erkältung und Covid-19 abgrenzen. Allerdings ist es oft schwierig, die Erkrankungen alleine aufgrund der Symptome sicher zu unterscheiden, weshalb im Zweifelsfall ein Test oder eine ärztliche Untersuchung ratsam ist.

Infografik: Sommergrippe – Symptome, Ansteckung, Verlauf, Behandlung

Wie und wie lang ist eine Sommergrippe ansteckend?

Die Sommergrippe ist genauso ansteckend wie die typische Winter-Influenza. Die Enteroviren vermehren sich hauptsächlich im Darm und verbreiten sich in der Regel über Schmierinfektionen. Dabei ist kein direkter Körperkontakt nötig – es reicht aus, wenn die Viren über die Berührung von kontaminierten Oberflächen, wie Türgriffen, auf die Schleimhäute übertragen werden. Neben dieser Art der Übertragung können die Viren auch durch Tröpfcheninfektionen verbreitet werden, etwa wenn jemand hustet oder niest. Besonders in klimatisierten Räumen steigt das Risiko einer Ansteckung, da durch die kalte Luft und den Temperaturunterschied das Immunsystem zusätzlich belastet wird.

Die Enteroviren gelangen durch die Schleimhäute in den Körper, etwa über die Nase, Augen oder den Mund. Wenn die Schleimhäute durch Zugluft, eiskalte Getränke oder unzureichende Flüssigkeitszufuhr austrocknen, haben die Erreger ein leichtes Spiel, in den Körper einzudringen. Auch lange Sonnenbäder können die körpereigenen Abwehrkräfte schwächen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, sich mit den Viren zu infizieren und an einer Sommergrippe zu erkranken.

Die Sommergrippe ist in der Regel während der gesamten Krankheitsdauer ansteckend, insbesondere in den ersten Tagen nach Beginn der Symptome. Während dieser Zeit ist die Virenlast am höchsten, und die Tröpfcheninfektion (beispielsweise durch Husten oder Niesen) stellt eine große Ansteckungsgefahr dar. Es ist auch möglich, dass die Enteroviren, die die Sommergrippe verursachen, über Schmierinfektionen (beispielsweise durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen) übertragen werden, was die Ansteckungsgefahr weiter erhöht.

Die Ansteckung kann auch noch länger dauern, selbst wenn die Symptome beginnen, abzuklingen. Einige Menschen können die Viren noch bis zu einer Woche nach Beginn der Erkrankung weitergeben, insbesondere, wenn sie weiterhin husten oder niesen. Daher wird empfohlen, während der akuten Phase der Erkrankung engen Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden, um eine weitere Ansteckung zu verhindern.

Auch wenn das Fieber und die schlimmsten Symptome bereits abgeklungen sind, können Husten und Halsschmerzen noch eine Weile andauern, und in dieser Zeit bleibt eine geringe Ansteckungsgefahr bestehen. Generell gilt: Je eher man sich isoliert und die empfohlenen Hygienemaßnahmen (wie häufiges Händewaschen und das Bedecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen) befolgt, desto besser kann man die Verbreitung des Infekts vermeiden.

Ist die Sommergrippe wirklich eine echte Grippe?

Nein, die Sommergrippe, die durch Enteroviren ausgelöst wird, ist keine "echte Grippe" im klassischen Sinne. Die "echte Grippe" (Influenza) wird durch Influenza-Viren verursacht, die sich von den Enteroviren unterscheiden. Beide Infektionen können ähnliche Symptome wie Fieber, Husten und Halsschmerzen hervorrufen, aber sie werden durch verschiedene Erreger ausgelöst.

Die Sommergrippe, die häufig im Sommer und Frühherbst auftritt, ist eine Virusinfektion der Atemwege, die in der Regel durch Enteroviren, wie Coxsackie-Viren oder Echoviren, verursacht wird. Diese Viren führen zu Beschwerden wie Husten, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Durchfall und Erbrechen. Sie sind vor allem über Schmierinfektionen oder Tröpfcheninfektionen übertragbar.

Im Gegensatz dazu wird die echte Grippe durch Influenza-Viren ausgelöst, die typischerweise mit hohem Fieber, Muskelschmerzen und stärkeren Atemwegserkrankungen einhergeht. Influenza-Infektionen haben oft eine schnellere und heftigere Krankheitsentwicklung als eine Sommergrippe.

Wie lange dauert eine Sommergrippe?

Die Dauer der Sommergrippe hängt vom verursachenden Erreger und der individuellen Immunabwehr ab. In den meisten Fällen dauern die Beschwerden etwa eine Woche, wobei das Fieber in den ersten Tagen oft am höchsten ist. Die Symptome wie Husten oder Halsschmerzen können jedoch noch bis zu zwei Wochen bestehen bleiben, besonders wenn der Infekt die Schleimhäute des Halses und der Atemwege betrifft. Bei einer bakteriellen Sekundärinfektion, wie einer Lungenentzündung oder einer Nasennebenhöhlenentzündung, kann sich die Dauer der Beschwerden verlängern.

Wie gefährlich ist die Sommergrippe für Kinder?

Vor allem Kleinkinder, deren Immunsystem noch am Lernen ist, infizieren sich häufig mit der Sommergrippe. In Kindergärten und Kindertagesstätten kann sich der Erreger etwa durch Spielzeug gut verteilen. Bei Kindern und Jugendlichen heilt die Krankheit meist ohne Probleme aus. Bei Neugeborenen sowie bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder bereits bestehenden Vorerkrankungen kann die sommerliche Erkältung allerdings auch Komplikationen hervorrufen. Dazu gehört unter anderem eine Hirnhaut- oder Herzklappenentzündung. Bei einem Verdacht auf den sommerlichen grippalen Infekt sollten diese Patienten sich daher ärztlichen Rat holen.

Welche Hausmittel gegen Sommergrippe gibt es?

Bei einer Sommergrippe können verschiedene Hausmittel helfen, die Beschwerden zu lindern. Diese zielen vor allem darauf ab, den Husten zu mildern, die Schleimhäute zu beruhigen und das Fieber zu senken:

  • Honig und Ingwer: Diese natürlichen Mittel wirken entzündungshemmend und helfen gegen Halsschmerzen und Husten.
  • Inhalationen mit Kamille oder ätherischen Ölen: Dies hilft, die Schleimhäute zu beruhigen und das Husten zu lindern.
  • Viel Flüssigkeit trinken: Gerade bei einer Erkältung oder Grippe ist es wichtig, den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen, um die Schleimhäute feucht zu halten und das Fieber zu senken.
  • Es ist wichtig, dem Körper ausreichend Ruhe zu gönnen, damit das Immunsystem gut arbeiten kann. Schlaf und Entspannung sind entscheidend, um schnell wieder gesund zu werden.

Welche Medikamente gegen Sommergrippe gibt es?

Die beste Behandlung ist, wie bei allen Erkältungen, Ruhe und Schlaf. Große Hitze, Sport oder andere Anstrengungen sollten Sie vermeiden. Medikamente gegen die Sommergrippe sind meist symptomatisch, da die Infektion in der Regel durch Viren verursacht wird, gegen die Antibiotika nicht wirken. Zu den häufig eingesetzten Medikamenten gehören:

  • Fiebersenkende Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen: Diese helfen, das Fieber zu senken und die allgemeinen Beschwerden und Schmerzen zu lindern.
  • Hustenmittel: Bei trockenem Husten können Hustenstiller helfen. Bei produktivem Husten können Schleimlöser eingesetzt werden. Es existieren auch pflanzliche Mittel zur Schleimlösung.
  • Nasensprays oder Inhalationen: Diese lindern verstopfte Nasen und befeuchten die Schleimhäute der Atemwege. Für Kinder und Erwachsene sind unterschiedliche Produkte erhältlich, angepasst auf das Alter.
  • Lutschtabletten oder Sprays gegen Halsschmerzen: Diese Produkte wirken lokal betäubend und können so Halsschmerzen lindern.
  • Bei starkem Fieber oder Durchfall (was bei der Sommergrippe vorkommen kann) können Elektrolytlösungen hilfreich sein, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Probiotika: Da bei der Sommergrippe auch Durchfall und Magenbeschwerden auftreten können, kann es sinnvoll sein, die Darmflora zu unterstützen und den Darm zu stabilisieren.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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