Ibuprofen - Alle wichtigen Fakten zu dem Schmerzmedikament

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 4 Minuten

Autorin Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 16.09.2025

Frau mit Ibuprofentablette in der Hand.

Ibuprofen ist ein nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAR), das Schmerzen, Entzündungen und Fieber lindert. Es wirkt, indem es die Bildung von Prostaglandinen hemmt, welche die Schmerz- und Entzündungsreaktionen im Körper auslösen. Ibuprofen wird häufig bei Kopf-, Zahn- und Gelenkschmerzen sowie bei Fieber eingesetzt. Es ist in verschiedenen Dosierungen und Darreichungsformen wie Tabletten, Zäpfchen und Gels erhältlich. Die maximale Tagesdosis in der Selbstmedikation beträgt 1200 mg. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Magen-Darm-Beschwerden, weshalb eine Einnahme mit Nahrung empfohlen wird. Die Anwendung sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als wenige Tage erfolgen.

Wirkungsweise von Ibuprofen

Ibuprofen lindert Schmerzen und dämmt Entzündungen durch Hemmung der Synthese von Gewebshormonen (Prostaglandine), die an der Regulation vieler Organfunktionen beteiligt sind. Wenn im Körper Entzündungsvorgänge stattfinden, werden Prostaglandine als Botenstoffe freigesetzt. Sie sorgen im Gewebe dafür, dass typische Entzündungszeichen zu merken sind wie Rötung und Schwellung. Außerdem sensibilisieren sie die Nervenenden und sorgen so für die Schmerzweiterleitung und die Wahrnehmung des Schmerzes im Gehirn. Deshalb findet Ibuprofen auch bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen der Gelenke Anwendung. Oft ist in dem Fall eine höhere Dosis notwendig, die nur vom Arzt verordnet werden kann. Ab einer Dosis von 600mg/Tablette sind Medikamente mit dem Wirkstoff Ibuprofen rezeptpflichtig. Ibuprofen beeinflusst auch das Temperaturregelzentrum im Gehirn. So erklärt sich die zusätzliche fiebersenkende Wirkung. Das Wirkmaximum des schmerzlindernden Effekts tritt nach etwa 0,5 bis 4 Stunden ein. Bei der entzündungshemmenden Wirkung ist zu beachten, dass der maximale Effekt erst 1-2 Wochen nach dem Therapiebeginn erreicht wird. Die schmerzstillende Wirkung ist dosisabhängig und dauert ca. 4-8 Stunden.

Infografik Ibuprofen: Einsatzgebiete, Anwendung, Nebenwirkungen

Linderbare Symptome und Beschwerden durch Ibuprofen

  • Schmerzen nach Verletzungen und Operationen
  • Fieber bei Grippe und Erkältung
  • Schmerzen bei Rheumatoider Arthritis, anderen rheumatischen Erkrankungen und Arthrosen
  • Kopfschmerzen, Schmerzen im Bereich von Gelenken und Bändern, Rückenschmerzen, Zahnschmerzen, Menstruationsschmerzen
  • Herzbeutelentzündungen, Nierensteine

Einnahme von Ibuprofen

Übliche Dosierungen in Deutschland sind Tabletten mit 200 mg, 400 mg, 600 mg und 800 mg, wobei ab 600 mg eine Rezeptpflicht besteht. Da Ibuprofen oft Sodbrennen hervorrufen kann, ist mit der Einnahme von Ibuprofen zusätzlich ein Magenschutz (Pantoprazol) empfohlen, welcher idealerweise 30 Minuten vor der Ibuprofeneinnahme genommen werden sollte.

Darreichungsformen von Ibuprofen

Der Markt bietet Ibuprofen in verschiedenen Darreichungsformen an. Das sind zum Beispiel Tabletten wie die Ibuprofen AL akut Filmtabletten, Suspensionen oder Zäpfchen, wie die Ibuprofen Pädia Zäpfchen.

 Info: Ibuprofen kann auch lokal als Gel oder Creme angewendet werden, beispielsweise mit dem Doc Ibuprofen Schmerzgel

Hinweise zur Dosierung von Ibuprofen

In der Selbstmedikation liegt die maximale Tagesdosis für Erwachsene bei 1200 mg, entsprechend dreimal täglich 200 bis 400 mg (Dosierungsintervall 4 bis 6 Stunden). Auf ärztliche Empfehlung können maximale Tagesdosen von bis zu 2400 mg verordnet werden (Einzeldosis 200 mg bis 800 mg). Die Dosen für Kinder sind geringer und richten sich nach dem Körpergewicht.

Gegenanzeigen für Ibuprofen

In einigen Fällen darf Ibuprofen nicht angewendet werden, beispielsweise bei bekannten allergischen Reaktionen nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nichtsteroidalen Entzündungshemmern in der Vergangenheit. Ibuprofen kann bei Allergien oder Asthma das Risiko, einen Asthmaanfall zu provozieren oder auszulösen, erhöhen. Verwenden Sie Ibuprofen nicht bei ungeklärten Blutbildungsstörungen und Magengeschwüren, gastrointestinalen Blutungen oder anderen aktiven Blutungen sowie bei schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen und schwerer Herzinsuffizienz.

Während der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Ab dem dritten Trimenon darf Ibuprofen nicht angewendet werden. Im ersten und zweiten Trimenon ist die Anwendung nur nach Rücksprache mit einem Arzt möglich, wenn es unbedingt notwendig ist. Ibuprofen und seine Abbauprodukte gehen nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Die Rücksprache mit dem Arzt ist trotzdem zu empfehlen. Die Einnahme höherer Dosen Ibuprofen kann gegebenenfalls die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.

Ibuprofen bei Kindern und Babys

Für Kleinkinder ab einem Alter von 6 Monaten erhalten Sie Ibuprofen-Saft ohne Rezept. Bei einem Alter unter 6 Monaten sollte Ibuprofen nicht angewendet oder Risiko und Nutzen sorgsam abgewogen werden. Ohne Rücksprache mit dem Kinderarzt wird die Anwendung nicht empfohlen. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist bei der Dosierung Gewicht und Alter zu berücksichtigen, detaillierte Angaben dazu sind in der Packungsbeilage aufgeführt.

Mögliche Nebenwirkungen von Ibuprofen

Eine häufige Nebenwirkung ist Sodbrennen. Aber auch Ödeme, Niereninsuffizienz und verschiedene Arten von Hautausschlägen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Erregung, Reizbarkeit oder Müdigkeit können im Einzelfall ebenfalls mit der Anwendung von Ibuprofen zusammenhängen. Wenn Sie dies im Zusammenhang mit der Einnahme an sich bemerken, empfiehlt es sich, Ibuprofen zunächst abzusetzen und den Arzt zu konsultieren.

Wechselwirkungen von Ibuprofen mit anderen Medikamenten

Bei gleichzeitiger Behandlung von Ibuprofen und Lithiumsalzen können Überdosierungserscheinungen des Lithiums auftreten. Wenn die Einnahme dieser beiden Präparate notwendig und ärztlich indiziert ist, wird der Arzt die Lithium-Serumkonzentration in dieser Zeit besonders sorgfältig überwachen. Tinnitus, verschwommenes Sehen, Herz-Kreislaufbeschwerden oder Störungen der Nierentätigkeit könnten zum Beispiel Anzeichen einer solchen Wechselwirkung sein.

Bei gelegentlicher Einnahme von Ibuprofen ist dies in der Regel unproblematisch, anders jedoch bei einer Dauertherapie von mehreren Wochen. In diesem Fall ist es ratsam, von Ibuprofen auf andere Schmerzmittel auszuweichen, beispielsweise Paracetamol oder Diclofenac. Bei diesen beiden Wirkstoffen wurden bisher keine Hinweise auf eine Wechselwirkung mit ASS gefunden.

Wenn Sie ACE-Hemmer (z.B. Ramipril) und Ibuprofen über eine längere Zeit einnehmen, ist eine verminderte blutdrucksenkende Wirkung sowie ein erhöhtes Risiko von Nierenfunktionsstörungen möglich. Informieren Sie Ihren behandelnden Arzt über die gleichzeitige Anwendung beider Arzneimittel.




Häufig gestellte Fragen rund um Ibuprofen

Was ist Ibuprofen und wofür wird es verwendet?
Wie wirkt Ibuprofen im Körper?
Welche Darreichungsformen von Ibuprofen gibt es?
elche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Ibuprofen auftreten?
Wer sollte Ibuprofen nicht einnehmen?
Welche Wechselwirkungen hat Ibuprofen mit anderen Medikamenten?
Dürfen Kinder und Babys Ibuprofen erhalten?
Was ist bei der Dosierung von Ibuprofen zu beachten?

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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