Was hat Kräutertee für eine Wirkung?
✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 2 Minuten
Von Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
Aktualisiert: 17.11.2025

Kräutertees sind mehr als reine Durstlöscher; sie stellen ein vielseitiges, koffeinfreies Naturheilmittel dar, das gezielt zur Linderung unterschiedlicher Beschwerden eingesetzt wird. Ihre Wirkung ist dabei klar strukturiert: Beruhigende Kräuter wie Melisse und Baldrian unterstützen das Einschlafen und helfen bei Nervosität, während Kamille und Salbei primär entzündungshemmend und reizlindernd wirken, etwa im Magen-Darm-Bereich oder im Mund-Rachen-Raum. Klassiker wie Fenchel, Anis und Kümmel sind bewährte Krampflöser, die Blähungen und Völlegefühl lindern. Um die therapeutische Wirkung optimal zu entfalten, ist die Zubereitung entscheidend: Für Blätter und Blüten erfolgt ein heißer Aufguss, während härtere Pflanzenteile wie Wurzeln oft abgekocht werden müssen. In der Pflanzenheilkunde werden diese als Arzneitees mit streng geprüfter Qualität und präziser Dosierung zur Behandlung von spezifischen Indikationen verwendet.
Welche Vorteile hat Kräutertee?
Der gezielte Konsum von Kräutertee bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Im Gegensatz zu Schwarztee oder Grünem Tee enthalten die meisten reinen Kräuter- und Früchtetees kein Koffein und eignen sich daher ideal als Durstlöscher zu jeder Tageszeit.
Doch welche Vorteile hat nun Kräutertee? Diese Frage lässt sich am besten anhand seiner vielseitigen Effekte beantworten:
- Beruhigend & schlaffördernd: Kräuter wie Baldrian oder Melisse können bei Nervosität helfen, Stress reduzieren und das Einschlafen unterstützen.
- Verdauungsfördernd: Fenchel, Anis und Kümmel wirken krampflösend und können Blähungen und Völlegefühl lindern.
- Entzündungshemmend & reizlindernd: Kamillentee oder Salbeitee beruhigen gereizte Schleimhäute und besitzen entzündungshemmende Eigenschaften.
- Flüssigkeitszufuhr: Das regelmäßige Trinken von Tee trägt maßgeblich zur notwendigen täglichen Hydratation bei.
- Stärkung der Abwehrkräfte: Bestimmte Kräuter, wie Ingwer oder Hagebutte, versorgen den Körper mit wertvollen Vitaminen und unterstützen das Immunsystem.
Wie wird Kräutertee in der Pflanzenheilkunde verwendet?
In der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) werden Kräutertees häufig als Arzneitees eingesetzt, deren therapeutische Wirkung durch wissenschaftliche Studien bestätigt ist. Hierbei geht es nicht nur um den Genuss, sondern um die gezielte Behandlung leichter bis mittelschwerer Beschwerden.
Arzneitees unterscheiden sich vom reinen Genusstee durch:
- Geprüfte Qualität: Sie unterliegen strengeren Kontrollen hinsichtlich Reinheit, Schadstofffreiheit und Wirkstoffgehalt.
- Spezifische Dosierung: Die Zubereitungsvorschriften sind präziser, um die optimale Menge an Wirkstoffen freizusetzen.
- Anwendung bei Indikationen: Sie werden zur Behandlung spezifischer Indikationen eingesetzt, beispielsweise Erkältungen, Verdauungsstörungen oder Schlafprobleme.
Wie sollte Kräutertee für die beste Wirkung zubereitet werden?
Die Freisetzung der Inhaltsstoffe variiert je nach verwendetem Pflanzenteil. Um die maximale Wirkung zu erzielen, ist die richtige Zubereitung (Mazeration) entscheidend:
- Aufguss (Infus): Die gängigste Methode. Frische oder getrocknete Pflanzenteile (Blätter, Blüten) werden mit sprudelnd kochendem Wasser übergossen.
- Anwendung: Kamillenblüte, Pfefferminze, Melisse.
- Wichtig: Den Aufguss abdecken, damit ätherische Öle nicht entweichen.
- Abkochen (Dekokt): Härtere Pflanzenteile (Wurzeln, Rinden, Samen) müssen einige Minuten im Wasser gekocht werden, damit die Wirkstoffe gelöst werden.
- Anwendung: Baldrianwurzel, Eibischwurzel, Eichenrinde.
- Kaltansatz (Mazerat): Seltenere Methode, bei der die Pflanzenteile über Stunden in kaltem Wasser ziehen, um hitzeempfindliche Stoffe zu schonen.
- Anwendung: Eibischwurzel (zum Lösen des Schleims).
Was sind die besten Kräutertees?
| Kräutertee | Wirkung | Zubereitung & Anwendung |
|---|---|---|
| Kamillentee | Entzündungshemmend, krampflösend, beruhigend. Ideal bei Magen-Darm-Beschwerden und zur Linderung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum. | Aufguss der Kamillenblüte mit kochendem Wasser, 5 - 10 Min. ziehen lassen. |
| Pfefferminze | Krampflösend, verdauungsfördernd, schmerzlindernd. Hilft bei Blähungen, Völlegefühl und leichten Spannungskopfschmerzen. | Aufguss mit kochendem Wasser, 5 - 8 Min. ziehen lassen. |
| Melisse | Beruhigend, angstlösend und leicht krampflösend. Wird bei nervösen Einschlafstörungen und funktionellen Magen-Darm-Problemen eingesetzt. | Aufguss mit kochendem Wasser, 10 Min. ziehen lassen (wegen ätherischer Öle gut abdecken). |
| Thymian | Schleimlösend und auswurffördernd. Ein Klassiker bei Erkältungen und Husten. | Aufguss mit kochendem Wasser, 10 - 15 Min. ziehen lassen, um Schleimstoffe optimal zu lösen. |
| Baldrian | Beruhigend und schlaffördernd. Wird als natürliches Mittel bei Nervosität und Schlafstörungen verwendet. | Meist als Abkochung oder standardisierter Aufguss der Wurzel. |
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Über unsere Autorin:
Lisa Stenschke | Apothekerin in der Robert-Koch-Apotheke
Seit 6 Jahren bin ich Apothekerin und von Anfang an mit Herzblut hauptsächlich in den Vor-Ort-Apotheken von myCare e.K. im Einsatz. Eine kompetente, umfassende und vertrauensvolle Beratung der Patienten ist mir sehr wichtig. Auch bei Instagram und Facebook freue ich mich bei "Frag Lisa" auf das Interesse an unseren Produkten. Mehr über L. Stenschke
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