Medikamentöse Behandlung von Tennisarm - Was Apotheken empfehlen

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 19.07.2024

Ein Mann mit grauem Bart und grauem T-Shirt hält sich den schmerzenden Ellbogen

Ein Tennisarm, auch Epicondylitis lateralis genannt, resultiert aus der Überlastung der Sehnen im Ellenbogenbereich. Typische Symptome sind Schmerzen am äußeren Ellenbogen, die sich bei Hand- und Armbewegungen verschlimmern. Behandlungsmöglichkeiten umfassen Ruhigstellung, Physiotherapie, Medikamente und in schweren Fällen auch Operationen. Präventive Maßnahmen wie ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und Aufwärmen vor körperlicher Aktivität können das Risiko eines Tennisarms reduzieren.

Was ist ein Tennisarm?

Ein Tennisarm, medizinisch bekannt als Epicondylitis lateralis, ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch Überlastung der Sehnen im Ellbogenbereich verursacht wird. Obwohl der Name "Tennisarm" suggeriert, dass diese Verletzung ausschließlich bei Tennisspielern auftritt, kann sie tatsächlich jeden betreffen, der repetitive Bewegungen mit den Handgelenken und Armen ausführt, wie zum Beispiel Arbeiten mit einem Computer, Heben von Gewichten oder Malen.

Infografik Tennisarm: Symptome, Behandlung & Vorbeugung

Wie entsteht ein Tennisarm?

Ein Tennisarm entsteht durch wiederholte, kleine Verletzungen der Sehnen, die die Hand- und Fingerstreckmuskeln am Ellenbogen verankern. Diese Überlastung führt zu einer Entzündung und Schwellung der Sehnenansätze, was zu Schmerzen und Funktionsstörungen im Ellenbogenbereich führt.

Wie lange habe ich einen Tennisarm?

Die Dauer eines Tennisarms variiert von Person zu Person und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Schweregrades der Verletzung und der Art der Behandlung. In einigen Fällen kann ein Tennisarm Wochen bis Monate dauern, während er in anderen Fällen chronisch und über Jahre hinweg bestehen bleiben kann.

Wie ist der Verlauf?

In der Regel besteht der Verlauf aus verschiedenen Phasen, darunter eine akute Phase mit Schmerzen und Entzündungen, gefolgt von einer Rehabilitationsphase, in der die Schmerzen allmählich abklingen und die Funktion des Arms wiederhergestellt wird. In einigen Fällen kann es jedoch zu wiederkehrenden Episoden von Schmerzen und Beschwerden kommen, insbesondere wenn die zugrunde liegende Ursache nicht behoben wird. Chronische Verspannungen der Schulter- und Nackenmuskulatur gehen oft den Beschwerden im Arm voraus. Ohne deren Beseitigung lässt sich ein Tennisarm nicht vollständig ausheilen.

Welche Symptome sind typisch?

Typische Symptome eines Tennisarms sind Schmerzen und Empfindlichkeit am äußeren Ellenbogen, die sich bei Bewegungen des Handgelenks und des Armes verschlimmern können. Diese Schmerzen können sich auch auf den Unterarm und das Handgelenk ausbreiten. In einigen Fällen treten auch eine muskuläre Schwäche und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Arms auf. Dies kann soweit führen, dass ein starker Faustschluss, das Halten einer Flasche und das kraftvolle Zugreifen nicht mehr möglich sind.

Wie wird ein Tennisarm diagnostiziert?

Die Diagnose eines Tennisarms erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung, bei der der Arzt den Ellenbogen auf Schmerzempfindlichkeit, Beweglichkeit und Kraft prüft. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder MRT werden manchmal durchgeführt, um andere mögliche Ursachen auszuschließen. Wichtig zu beachten: Eine Reihe anderer Erkrankungen können neben dem Tennisarm Schmerzen im Ellenbogen auslösen. Dazu zählen beispielsweise Entzündungen der Schleimbeutel (Bursitis) oder anderer Weichteile, sowie eine entzündlich aktivierte Arthrose (Gelenkverschleiß).

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung eines Tennisarms kann verschiedene Maßnahmen umfassen, darunter die Ruhigstellung des Ellenbogens. Die Ruhigstellung bewirkt, dass die Mikrorisse, die durch die Überlastung in der Sehne entstanden sind, wieder verheilen. Entzündungshemmende Medikamente oder entzündungshemmende Gels können zudem Linderung verschaffen. Ferner können Injektionen mit entzündungshemmenden Medikamenten oder aber Bandagen helfen. In schwereren Fällen kann eine Operation zur Entfernung von geschädigtem Gewebe in Betracht gezogen werden. Wichtig zu beachten bei der Physiotherapie: Durch das Zusammenwachsen und Abheilen der Mikrorisse in der Sehne verkürzt sich diese. Eine physiotherapeutische Behandlung soll die Muskulatur langsam und gemäßigt dehnen, um ein erneutes Auftreten der Symptome zu vermeiden.

Wie kann ich einem Tennisarm vorbeugen?

Um einem Tennisarm vorzubeugen, ist es wichtig, die Belastung der Handgelenke und Arme zu reduzieren, indem man ergonomische Arbeitsplatzbedingungen schafft, regelmäßige Pausen einlegt und Techniken zur Verbesserung der Hand- und Armhaltung verwendet. Das Aufwärmen vor körperlicher Aktivität und das Trainieren der Muskeln um den Ellenbogen herum können ebenfalls helfen, die Belastung auf die Sehnen zu verringern und das Risiko eines Tennisarms zu reduzieren.

Die Auswirkungen eines Tennisarms auf den Alltag

Ein Tennisarm kann erhebliche Auswirkungen auf den Alltag haben, da er Schmerzen und Einschränkungen in der Beweglichkeit des Arms verursacht. Dies kann die Ausübung von beruflichen Tätigkeiten, sportlichen Aktivitäten und alltäglichen Aufgaben erschweren oder unmöglich machen. In schweren Fällen kann ein Tennisarm sogar zu Arbeitsunfähigkeit führen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, einen Tennisarm frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln, um langfristige Komplikationen zu vermeiden.

Alle Fakten zum Tennisarm kurz zusammengefasst

  • Ein Tennisarm ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch Überlastung der Sehnen im Ellbogenbereich verursacht wird.
  • Typische Symptome sind Schmerzen und Empfindlichkeit am äußeren Ellenbogen, die sich bei Bewegungen des Handgelenks und des Armes verschlimmern können.
  • Die Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung und gegebenenfalls bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT.
  • Behandlungsmöglichkeiten umfassen Ruhe, physikalische Therapie, entzündungshemmende Medikamente, Injektionen und in schweren Fällen sogar eine Operation.
  • Vorbeugende Maßnahmen beinhalten die Reduzierung von Belastungen der Handgelenke und Arme, ergonomische Arbeitsplatzbedingungen und regelmäßiges Aufwärmen vor körperlicher Aktivität.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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