Die 10 wichtigsten Fragen zur Grippe (Influenza)

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Autorin Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 20.04.2023

Ein braunhaariger Mann mit Influenza liegt erschöpft auf dem Sofa.

Die Grippeviren, auch Influenzaviren genannt, werden durch das Einatmen infizierter Tröpfchen, die ein Kranker ausgehustet oder geniest hat, übertragen. Eine Grippe beginnt häufig mit Schüttelfrost und Fieber. Weitere Symptome sind Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Husten, eine laufende Nase und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Influenza betrifft Zellen, die tief in den Atemwegen sitzen. Eine Grippe unterscheidet sich also deutlich von einer Erkältung. Sie wird von einem anderen Virus verursacht und ruft schwerere Symptome hervor.

Was ist die sogenannte echte Grippe?

Die echte Grippe, auch Influenza genannt, ist eine akute Krankheit der Atemwege. Sie ist eine Krankheit, die manchmal auch lebensbedrohlich verlaufen kann. Sie wird durch Grippeviren ausgelöst; Erkältungen werden von anderen Erregern verursacht. In Deutschland kommt es in den Wintermonaten zu Grippewellen mit unterschiedlicher Ausbreitung und Schwere. Influenzaviren verändern sich ständig (Mutation) und bilden neue Varianten. Durch diese Mutationen kann man sich im Laufe seines Lebens öfter mit Grippe anstecken. Deshalb wird auch der Influenza-Impfstoff nahezu jedes Jahr neu angepasst.

Infografik Grippe - Symptome, Behandlung und Vorbeugung

Wie wird die Grippe übertragen?

Die Grippe wird durch Influenza-A- und Influenza-B-Viren verursacht. Beide werden durch Tröpfchen (Niesen, Husten) oder direkten Kontakt (über die Hände) übertragen. Auch ein indirekter Kontakt (z.B. via Gegenstände, Türgriffe) mit infizierten Personen kann zu einer Ansteckung führen. Personen, die sich mit Grippeviren angesteckt haben, können diese auf andere übertragen, auch wenn sie sich noch nicht krank fühlen.

Welche Gruppen sind besonders von der Grippe gefährdet?

Insbesondere ältere Menschen sind durch Influenza-Viren gefährdet. Aber auch Schwangere, Kinder und Neugeborene gehören zur Risikogruppe. Deswegen raten Experten jetzt zur gezielten Grippeschutzimpfung. Ferner sind chronisch Kranke und Immunsupprimierte, also Menschen mit einem reduzierten Immunsystem, besonders von der Grippe gefährdet. Dies sind Menschen mit Begleiterkrankungen, die das Immunsystem schwächen, oder aber Menschen, die immunsupprimierende Medikamente wie Cortison einnehmen.

Wie unterscheidet sich die Influenza von einer Erkältung?

Die Grippe und die Erkältung sind Erkrankungen der Atemwege und können ähnliche Beschwerden hervorrufen. Sie werden jedoch von unterschiedlichen Viren verursacht und benötigen unter Umständen verschiedene Behandlungen.

Ein großer Unterschied ist der plötzliche Krankheitsbeginn: Eine Grippe setzt akut ein. Die Betroffenen fühlen sich von jetzt auf gleich deutlich krank. Eine Erkältung dagegen bahnt sich langsamer an – die Erkältungssymptome nehmen schleichend zu. Bei Grippe hat man in der Regel plötzlich einsetzendes hohes Fieber. Erkältungen verlaufen in der Regel mit normalen oder nur leicht erhöhten Temperaturen. Grippe kann allerdings auch ohne Fieber auftreten. Grippe-Symptome sind stark ausgeprägt und betreffen den ganzen Körper. Es kommt häufig zu Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. Erkältungssymptome sind meist milder und beschränken sich auf die Nase, den Hals oder die Lungen.

Welche Symptome löst Influenza aus?

Typische Symptome für eine Grippe sind plötzlich auftretendes Fieber, Schüttelfrost, Hals- und Schluckweh, Husten, starke Kopfschmerzen, ein allgemeines Krankheitsgefühl, Schmerzen in Muskeln und Gelenken und Appetitverlust.

Wie lange halten die Grippe-Symptome an?

Eine Grippe kann bis zu zwei Wochen dauern. Bei einem unkomplizierten Verlauf gehen die Beschwerden nach einer Woche zurück. Der Husten kann jedoch länger anhalten. Die Schwere der Erkrankung ist unterschiedlich.

Wie wird die Grippe behandelt?

Die Behandlung der Grippe bei Personen, welche nicht zu den Risikogruppen gehören und bei denen somit ein unkomplizierter Verlauf erwartet werden kann, erfolgt überwiegend symptomatisch. Es werden Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente eingesetzt. Eine spezifische Therapie ist nur bei Menschen mit einem Risiko für einen schweren Verlauf und Komplikationen unter der Voraussetzung eines zeitnahen Therapiebeginns sinnvoll. Zu diesen Risikogruppen zählen Menschen mit chronischen Erkrankungen, Immungeschwächte, Kleinkinder und ältere Menschen.

Kann ich die Genesung von der Grippe unterstützen?

Das Wichtigste ist Zeit und Geduld: Gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe und achten Sie auf die Flüssigkeitszufuhr. Bleiben Sie zuhause und warten Sie, bis die Grippe vorbei ist. Sie können Ihren Körper beim Kampf gegen die Grippe-Viren mit Wärme, viel Schlaf und viel Trinken unterstützen. Bei Halsschmerzen können Lutschtabletten und bei Schnupfen Nasensprays helfen.

 Tipp: Die regelmäßige Gabe von Vitamin C kann die Dauer von Erkältungssymptomen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern verkürzen, Vitamin C verringert jedoch nicht die Schwere der Erkältungssymptome (1).

Ab wann bin ich nicht mehr ansteckend?

Die Erkrankten können bereits am Tag vor Beginn der Beschwerden und bis etwa eine Woche nach Auftreten der ersten Krankheitszeichen ansteckend sein. Kinder oder Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem können die Erreger auch noch länger ausscheiden.

Kann ich der Influenza vorbeugen?

Die wirksamste vorbeugende Maßnahme gegen eine Influenza ist die Influenza-Schutzimpfung. Wenn Sie mit Menschen mit einer Grippe Kontakt haben, tragen Sie eine Maske und benutzen Sie Händedesinfektionsmittel um Ihre Hände und Desinfektionsmittel, um Gebrauchtsgegenstände regelmäßig zu reinigen.

Zudem hilft es, das Immunsystem zu stärken. Ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Bewegung, Vermeidung von Dauerstress und nicht rauchen sind Grundvoraussetzungen für ein gesundes Immunsystem.

Die wichtigsten Infos zu Influenza kurz zusammengefasst

Die Grippe ist eine hoch ansteckende, zum Teil gefährliche Erkrankung, die durch Infektionen mit Influenzaviren entsteht. Beim klassischen Verlauf setzen die Symptome üblicherweise plötzlich ein. Typisch sind hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ein starkes Krankheitsgefühl mit Müdigkeit.

Als gefährlich gilt die Grippe, weil sie das Immunsystem stark schwächt. Darum kommt es bei einer Grippe verhältnismäßig oft zu Komplikationen, die lebensbedrohlich verlaufen können. Gefährdet hierfür sind besonders ältere Menschen, Schwangere, Personen mit chronischen Erkrankungen und frühgeborene Kinder. Die Grippeschutzimpfung ist die wirkungsvollste Maßnahme zur Vorbeugung.

Influenzaviren sind weltweit zu finden. Die Infektionen, die sie auslösen, häufen sich saisonal, vor allem im Winter und im Frühling.

Literatur:

1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7166744/ (abgerufen am 23.02.2023).

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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