Husten in Zeiten von Corona?
✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten
Von Dr. Birgit Witte,
PTA bei mycare.de
Aktualisiert: 11.12.2024
Während des Sommers fällt eine Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) gegebenenfalls leichter aus. Krankheitszeichen wie Husten, Schnupfen und Fieber sind typische Anzeichen einer Corona-Infektion. Aber leider sind dies auch klassische Anzeichen bei anderen Infektionen und Erkältungen. Dennoch werden wir im Sommer tendenziell seltener krank und ziehen uns weniger häufig eine Erkältung zu, weshalb der Rückschluss auf den Verdacht einer Corona-Infektion einfacher war.
Der Herbst erschwert die Einschätzung die Situation. Denn mit ihm beginnt eine Zeit, in der wir häufig von grippalen Infekten geplagt werden. Aufgrund der ähnlichen Symptomen fürchten viele Menschen nun um Ihre Gesundheit und stellen sich schnell die Frage: Habe ich nur Husten oder doch Corona?
Ist Husten ein eindeutiges Corona-Symptom?
Bei einem Kratzen im Hals, stärkeren Reizhusten oder Halsschmerzen denken viele Menschen zurzeit an nur eine Ursache: das Coronavirus. Dabei müssen diese Symptome nicht zwingend Krankheitszeichen für Covid-19 sein. Husten kann verschiedene Ursachen haben und wird grob unterschieden in:
- Trockener Reizhusten
- verschleimter Husten
Beim Trockenen Husten wird, wie der Name schon sagt, kein Schleim beziehungsweise Auswurf erzeugt. Beim Reizhusten sind die Atemwege zum Beispiel infolge einer Entzündung der Bronchien gereizt und erzeugen dadurch den auch akut bis acht Wochen möglichen anhaltenden Husten.
Wenn dies in Kombination mit Kurzatmigkeit und Atemnot auftreten sollte, ist eine Erkrankung mit Covid-19 möglich. Trockener Husten kann aber auch bei anderen Erregern, wie der Influenza-Grippe als Symptom auftauchen.
Beim produktiven Husten wiederum gibt es einen Auswurf von zähem Schleim. Dieser kann typischerweise eher einer Grippe zugeordnet werden. Sollten Sie keinen Hustenreiz haben, sondern Halsschmerzen verspüren in Verbindung mit Schnupfen, handelt es sich vermutlich eher um einen grippalen Infekt.
Wie unterscheiden sich Anzeichen von Corona, Erkältung und Grippe?
Bei der gefürchteten echten Virusgrippe gibt es meist einen raschen Krankheitsbeginn. Unser Körper wird regelrecht überrumpelt. Wir bekommen Fieber und fangen an zu schwitzen. Die Körpertemperatur steigt auf bis zu 41°C an, manchmal sogar noch höher. Zusätzlich setzen starke Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit ein. Hinzukommen Schmerzen in den Armen und Beinen.
Im Gegensatz dazu sollen sowohl der grippale Infekt, als auch das Coronavirus einen langsameren Verlauf haben. Das tückische an SARS-CoV-2 ist jedoch, dass sich die Symptome stark mit denen einer Influenza sowie denen eines grippalen Infektes überschneiden. Theoretisch sind alle Kombinationen von Symptomen möglich. Bei Grippe und Covid-19 stehen sowohl hohes Fieber als auch trockener und starker Husten im Vordergrund. Typisch für eine Infektion mit dem Coronavirus sind zusätzlich diese Symptome:
- Schnupfen
- Störung des Geschmackssinns
- Störung des Geruchssinns
- Lungenentzündung (Pneumonie)
Eher selten treten Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen sowie Durchfall auf. Da die Unterschiede der Symptomatik zwischen Grippe, Erkältung und Covid-19 anfangs eher gering sind, empfiehlt das Robert-Koch-Institut im Zweifel unbedingt die ärztliche Abklärung.
Corona-Schnelltests: Wann sind sie sinnvoll und wie zuverlässig sind sie?
Angesichts der ähnlichen Symptome von Erkältung, Grippe und COVID-19 können Corona-Schnelltests helfen, eine Infektion mit SARS-CoV-2 schnell zu erkennen oder auszuschließen.
Wann ist ein Schnelltest sinnvoll?
-
Bei Symptomen:
Wenn Sie Symptome wie Fieber, trockenen Husten oder den Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns bemerken, kann ein Schnelltest erste Hinweise geben. -
Nach Kontakt mit Infizierten:
Wenn Sie engen Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatten, kann ein Schnelltest helfen, eine mögliche Infektion frühzeitig zu erkennen.
Corona Schnelltest - Was muss ich beachten?
Ein Corona Antigen-Schnelltest liefert in etwa 15 Minuten Hinweise auf eine SARS-CoV-2-Infektion. Die Probe wird meist per Nasen- oder Nasen-Rachen-Abstrich entnommen, verarbeitet und anschließend in einer Testkassette ausgewertet, ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest.
Wichtige Hinweise zur Anwendung
- Anleitung sorgfältig lesen
- Materialien ordnungsgemäß vorbereiten
- Hände vor und nach der Durchführung waschen oder desinfizieren
- Spiegel, Desinfektionsmittel und Uhr bereitlegen
Arten von Corona-Tests
-
PCR-Tests:
Diese Tests werden von geschultem Personal durchgeführt und liefern innerhalb von 24 bis 48 Stunden ein Ergebnis. Sie erkennen das Erbgut des Virus und sind besonders nützlich, um eine Infektion sicher nachzuweisen. -
Antigen-Schnelltests:
Diese Tests werden von geschultem Personal durchgeführt und liefern innerhalb von 15 bis 30 Minuten ein Ergebnis. Sie erkennen spezifische Proteine des Virus und sind besonders nützlich, wenn schnell Klarheit benötigt wird. -
Antigen-Selbsttests:
Diese Tests sind für die Eigenanwendung konzipiert und können zu Hause durchgeführt werden. Sie bieten eine schnelle Orientierung, sollten jedoch bei positivem Ergebnis durch einen PCR-Test bestätigt werden. -
Antikörper-Schnelltest:
Zeigt mittels Blutprobe an, ob Antikörper gegen SARS-CoV-2 vorhanden sind. Liefert Hinweise auf eine durchgemachte Infektion, keine Garantie auf Immunität.
Zuverlässigkeit von Schnelltests
Antigen-Schnelltests sind weniger empfindlich als PCR-Tests, insbesondere bei niedriger Viruslast. Ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht sicher aus, insbesondere wenn Symptome vorliegen oder ein hohes Infektionsrisiko besteht. Daher sollten bei Verdacht auf eine Infektion oder bei Symptomen PCR-Tests durchgeführt werden, da sie als Goldstandard für den Nachweis von SARS-CoV-2 gelten.
Verhalten bei positivem Ergebnis
- Quarantäne einhalten und Kontakte meiden
- PCR-Test zur Bestätigung durchführen
- Kontakt mit Gesundheitsamt oder Hausarzt aufnehmen
Auch bei einem negativen Testergebnis gelten weiterhin Hygiene- und Abstandsregeln, da Tests nur eine Momentaufnahme darstellen.
Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.
Über unsere Autorin:
Dr. Birgit Witte | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Als Pharmazeutisch-technische Assistentin mit über 20 jähriger Berufserfahrung interessiere ich mich nicht nur für die Geschichte der Pharmazie - vor allem liegt mein Fokus auch auf modernem Wissen und aktuellen Themen, um in allen Gebieten rund um die Gesundheit umfassend zu beraten. Mehr über B. Witte
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