Was macht Homöopathie eigentlich aus?

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 2 Minuten

Von Dr. Birgit Witte, PTA bei mycare.de
Aktualisiert: 31.05.2021

Auf einem Tisch liegen viele Homöpathische Pflanzen.

Im Jahr 1796 veröffentlichte der Arzt und Apotheker Samuel Hahnemann nach vielen Jahren der intensiven Forschung seine grundlegenden Gedanken über eine neue Heilmethode. Diese nannte er Homöopathie. Die Behandlung erfolgt auf dem Ähnlichkeitsprinzip: Similia similubus curentur (Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt). In der Homöopathie werden Subtanzen zur Heilung bzw. Linderung der Beschwerden eingesetzt, die beim gesunden Menschen die Beschwerden hervorrufen würden. Es handelt sich um eine Reiz-Regulationstherapie. Der Reiz löst im Körper die gewünschte körperliche Reaktion zur Überwindung der gesundheitlichen Störung aus. Durch einen speziellen Verdünnungsprozess verlieren die Substanzen nicht ihre Wirksamkeit. Im Gegenteil: es wird sogar eine Wirkungssteigerung erreicht. Die Verdünnung mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch oder die Verreibung mit Milchzucker benannte Hahnemann "Potenzierung".

Welche Potenzarten gibt es?

Es wird zwischen 3 verschiedenen Potenzarten unterschieden:

  1. D-Potenzen (Dezimalpotenzen): Verdünnungsschritte 1:10 mit 10-maliger Verschüttelung bei jedem Schritt
  2. C-Potenzen (Centisimalpotenzen): Verdünnungsschritte 1:100 mit 10-maliger Verschüttelung bei jedem Schritt
  3. LM-Potenzen (Quinquagintamillesimal-Potenzen): Verdünnungsschritte 1:50000 mit 100-maliger Verschüttelung bei jedem Schritt

Je häufiger ein Arzneimittel nach diesen Regeln verdünnt und verschüttelt (potenziert) wird, desto stärker ist seine homöopathische Wirkung.

Homöopathische Arzneimittel stehen in verschiedenen Darreichungsformen zur Verfügung. Es gibt Dilutionen (alkoholische Lösung), Tabletten (Lactosebasis), Globuli (Streukügelchen aus reiner Saccharose) sowie Ampullen, Salben und Nasentropfen.

Bei welchen Beschwerden kann man Homöopathie anwenden?

Homöopathie wird bei akuten sowie chronischen Beschwerden angewendet. Akute Beschwerden treten plötzlich auf. Während chronische Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen.

Akut:

  • Knochenbrüche
  • Zahnschmerzen
  • Entzündungen
  • Erkältung
  • Bandscheibenvorfall

Chronisch:

  • Stress
  • Verspannungen
  • Depressionen
  • Migräne
  • Gelenkschmerzen

Kopf- und Rückenschmerzen können akut oder chronisch sein. Gleiches gilt bei Magen-Darm-Erkrankungen oder Hautproblemen. Wichtig ist, dass bei der Behandlung die körperliche und seelische Seite gleichermaßen berücksichtigt werden.

Wie dosiere ich homöopathische Arznei richtig?

Bei akuten Beschwerden können stündlich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette bis zum Eintritt der Besserung, jedoch höchstens 6-mal täglich eingenommen werden. Danach 3-mal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.
Bei chronischen Erkrankungen gilt als Richtlinie 1-3-mal täglich 5 Globuli, 5 Tropfen oder 1 Tablette.

Für Säuglinge und Kleinkinder sind Globuli am besten geeignet. Die Dosierung muss entsprechend dem Alter angepasst werden. Globuli und Tabletten lässt man langsam im Mund zergehen. Hierbei sollte ein zeitlicher Abstand von ca. ½ Stunden zu den Mahlzeiten sowie zum Zähneputzen eingehalten werden.

Wie wirken Komplexmittel?

Um die Wirkung verschiedener Stoffe zu bündeln oder zu verstärken, sind sogenannte Komplexmittel im Handel. Komplexmittel sind Mischungen aus homöopathischen Einzelmitteln; meist in niedrigen Potenzen.

Wie lang halten sich homöopathische Arzneimittel?

Die homöopathischen Medikamente sollten trocken, kühl und dunkel sowie außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Sie sollten sich nicht in der Nähe von Handys, Fernsehern oder Mikrowellen befinden. Da einige Umwelteinflüsse die Wirkung beeinträchtigen können. Bei korrekter Aufbewahrung sind die Mittel mindestens 5 Jahre haltbar.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin PTA Dr. Birgit Witte

Über unsere Autorin:

Dr. Birgit Witte | Pharmazeutische Kundenbetreuung
Als Pharmazeutisch-technische Assistentin mit über 20 jähriger Berufserfahrung interessiere ich mich nicht nur für die Geschichte der Pharmazie - vor allem liegt mein Fokus auch auf modernem Wissen und aktuellen Themen, um in allen Gebieten rund um die Gesundheit umfassend zu beraten. Mehr über B. Witte

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