Keratosis pilaris - 9 Fragen zur Reibeisenhaut

✓ Medizinisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Autorin Dr. Leonie Dolder, Medizinjournalistin
Aktualisiert: 09.02.2024

Ein Mann mit Keratosis Pilaris am Oberarm.

Als Keratosis pilaris bezeichnet man eine Verhornungsstörung der Haut. Sie ist auch als Reibeisenhaut bekannt und tritt auf Armen, Oberschenkeln, Gesicht oder Gesäß auf. Bei der Pflege sollte man auf sanfte Methoden setzen, aggressives Peeling und das Ausdrücken der Beulen vermeiden. Feuchtigkeitsspendende Produkte mit Milchsäure oder Harnstoff sind empfehlenswert, ebenso wie das Tragen loser Kleidung. Aggressive Reinigungsmittel und langes, heißes Baden sollten vermieden werden.

Was ist Keratosis pilaris?

Keratosis pilaris ist ein Hautproblem, bei dem tote Hautzellen der oberen Hautschicht die Haarfollikel in der Haut verstopfen und so zu kleinen Papeln führen. Sie tritt insbesondere an Armen, Oberschenkeln, Gesicht oder Gesäß auf. Die Betroffenen beschreiben es oft als "Reibeisenhaut" aufgrund ihrer texturierten Erscheinung.

Infografik Keratosis pilaris: Symptome, Ursachen und Vorbeugung

Welche Symptome löst die Reibeisenhaut aus?

Typische Symptome von Keratosis pilaris sind kleine, raue Hautausstülpungen, die oft mit einer sandpapierartigen Textur einhergehen. Manchmal können auch Rötungen oder Entzündungen auftreten. Die Haut fühlt sich möglicherweise trocken an. Die Haut um die Beulen herum kann auch trocken oder leicht entzündet sein. Die häufigsten Stellen, an denen Keratosis pilaris auftritt, sind Arme, Oberschenkel, Gesicht oder Gesäß, aber sie kann auch an anderen Körperstellen vorkommen. Es ist wichtig zu beachten, dass Keratosis pilaris in der Regel harmlos ist, auch wenn die raue Textur als störend empfunden werden kann.

Wie entsteht Keratosis pilaris?

Die genaue Ursache von Keratosis pilaris ist nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Es scheint keine allergische Erkrankung oder Immunstörung zu sein. Menschen mit atopischer Dermatitis erkranken häufiger an Keratosis pilaris. Eine übermäßige Produktion von Keratin, einem Protein, das dazu neigt, die Haarfollikel zu verstopfen, ist ein Hauptmerkmal. Es gibt auch Hinweise darauf, dass trockene Haut und bestimmte Hauterkrankungen das Auftreten von Keratosis pilaris begünstigen können. Es ist häufiger bei Menschen mit empfindlicher Haut oder solchen, die anfällig für Ekzeme sind.

Gibt es verschiedene Schweregrade der Reibeisenhaut?

Ja, es gibt verschiedene Schweregrade von Keratosis pilaris. Manche Menschen haben nur leichte Ausprägungen mit minimalen Symptomen, während andere schwerere Formen haben können, die mehr Beschwerden verursachen.

Wie pflege ich meine Haut bei Keratosis pilaris?

In den meisten Fällen muss die Keratosis pilaris nicht behandelt werden. Wenn der Juckreiz oder die Rötung den Betroffenen stört, kann man die Haut folgendermassen behandeln:

  • Feuchtigkeitscremes mit Harnstoff, Glykol- oder Milchsäure.
  • Manchmal Laserbehandlungen zur Verringerung der Rötung.

Welche Eigenschaften sollten Hautpflegeprodukte bei Reibeisenhaut haben?

Ideal sind feuchtigkeitsspendende Produkte mit Milchsäure, Harnstoff oder Glykolsäure, die dazu beitragen können, abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Es ist wichtig, auf aggressive Inhaltsstoffe zu verzichten, um Reizungen zu vermeiden.

Gibt es Hausmittel für die Akutbehandlung der Reibeisenhaut?

Ja, einige Hausmittel können helfen, die Symptome zu lindern. Dazu gehören regelmäßiges Peelen mit einem sanften Peeling, feuchtigkeitsspendende Bäder und das Tragen von lockerer Kleidung. Bei Reibeisenhaut sollte man auf aggressive Hautpflegepraktiken verzichten, um Irritationen zu vermeiden. Hier sind einige Dinge, die man unterlassen sollte:

  • Zu häufiges oder zu starkes Peeling kann die Haut zusätzlich reizen und die Symptome verschlimmern. Sanfte Peelings sind besser geeignet.
  • Das Ausdrücken der kleinen Beulen kann zu Entzündungen und Infektionen führen. Es ist am besten, sie in Ruhe zu lassen.
  • Aggressive Reinigungsmittel oder Hautpflegeprodukte mit starken Chemikalien können die Haut austrocknen und reizen.
  • Lange, heiße Bäder oder Duschen können die Haut austrocknen. Es ist besser, lauwarmes Wasser zu verwenden und die Badezeit zu begrenzen.
  • Eng anliegende Kleidung kann die Reibung erhöhen und die Hautreizungen verstärken. Locker sitzende Kleidung ist besser.
  • Trockene Haut kann die Symptome von Keratosis pilaris verschlimmern. Regelmäßiges Eincremen, genug Wasser trinken und eine Pflege mit feuchtigkeitsspendenden Produkten ist wichtig.
  • Übermäßiges Heizen im Winter kanndie Symptome zusätzlich verstärken.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Behandlung und Vorbeugung?

Gewisse Nahrungs- und Genussmittel können die Hautgesundheit negativ beeinflussen und die Entstehung der Reibeisenhaut begünstigen. Hierzu zählen Zucker, Kaffee, Alkohol und Nikotin. Daneben steht Gluten im Verdacht, die Reibeisenhaut zu fördern. Gluten kommt in Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Hafer oder Gerste vor.

 Wichtig: Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, die Hautgesundheit zu unterstützen.

Welche anderen Maßnahmen helfen zur Behandlung und Vorbeugung?

Sonne kann dazu beitragen, die Reibeisenhaut zu verbessern. Es muss jedoch darauf geachtet werden, vor dem Sonnenbad einen geeigneten Schutz vor UV-Strahlung auf die Haut aufzutragen. Der regelmäßige Besuch in der Sauna wirkt sich positiv auf das Hautbild des gesamten Körpers aus. Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Alle Infos zu Keratosis pilaris kurz zusammengefasst

  • Keratosis pilaris ist eine häufige Hauterkrankung mit kleinen, rauen Beulen, auch als Reibeisenhaut bekannt.
  • Eine übermäßige Ansammlung von Keratin in den Haarfollikeln scheint die Ursache zu sein, beeinflusst durch genetische und Umweltfaktoren.
  • Ideal sind feuchtigkeitsspendende Produkte mit Milchsäure, Harnstoff oder Alpha-Hydroxysäuren, die dazu beitragen können, abgestorbene Hautzellen zu entfernen.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Ärztin Dr. Leonie Dolder

Über unsere Autorin:

Dr. Leonie Dolder | Ärztin
Ich bin Ärztin und medizinische Autorin aus Leidenschaft. Es liegt mir am Herzen, den Menschen Gesundheitsthemen näher zu bringen und Medizin verständlich zu erklären, denn ein gut informierter und aufgeklärter Patient kann sich besser um sein größtes Gut - seine Gesundheit - kümmern.
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Lisa Stenschke, Apothekerin bei mycare.de
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