Wie gefährlich ist das Coronavirus (COVID-19)?

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 9 Minuten

Von Marcus Schulze, Apotheker bei mycare.de
Aktualisiert: 19.04.2023

Auf einem Tisch liegen Handdesinfektionsmittel und Mund-Nasenschutz.

Am 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Krankheit Covid-19 als Pandemie ein. Der Grund dafür war, dass sich das Coronavirus, das auch unter SARS-CoV-2 bekannt ist, innerhalb kurzer Zeit weltweit ausgebreitet hatte. Sowohl das Virus als auch die Krankheit waren neu, es gab keine Impfstoffe und Medikamente. Seit Ende 2020 ist es möglich, sich gegen Corona impfen zu lassen. Mittlerweile bleiben die Infektionen auf einem niedrigen Niveau, weswegen zum 1. März 2023 die Test- und Maskenpflicht weggefallen ist. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige zum Coronavirus - unter anderem zu den Testmöglichkeiten, den Impfungen und den Symptomen.

Kann ich mich zu Hause selbst auf SARS-CoV-2 testen?

Das Bundesgesundheitsministerium hat die Abgabe und den Verkauf von Schnelltests für medizinische Laien beschlossen. Künftig können Personen Antigentests erwerben und selbst durchführen.

Bisher war es lediglich möglich, sich von geschultem Personal und in vorgesehenen Einrichtungen testen zu lassen. Zur Bekämpfung der Pandemie sollen sich nun auch Personen zu Hause und ohne ärztliche Aufsicht selbst testen können. Die Abgabe und Durchführung ist durch die Medizinprodukte-Abgabeverordnung (MPAV) geregelt. Dafür wurde diese erweitert. Bislang galt nur eine Ausnahme für Tests zur Eigenanwendung: für HIV-Selbsttests.

Die bereits in Testzentren, Apotheken und Arztpraxen verwendeten Antigentests sind jedoch weiterhin nicht für die Abgabe an Laien bestimmt. Antigen-Tests für die Eigenanwendung sind inzwischen käuflich erwerbbar. Sie benötigen ein CE-Kennzeichen sowie einen Beipackzettel mit der richtigen Anleitung zur Handhabung des Selbsttests. Positive Testergebnisse sind dem Hausarzt und/oder dem zuständigen Gesundheitsamt zu melden, um weitere Schritte und Maßnahmen in die Wege zu leiten und das Ergebnis bestätigen zu lassen. Die Apothekenpflicht für diese Schnelltests besteht nicht.

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Kann ich mich in der Apotheke auf Corona testen lassen?

Seit dem 16. Januar 2021 werden sogenannte Corona-Schnelltests (PoC-Test) oder PCR-Tests in der Apotheke durchgeführt. Die Tests werden direkt an der Testperson durchgeführt sowie ausgewertet. Ein Test in der Apotheke ist jedoch nur für Kunden, die keine Krankheitssymptome aufweisen, vorgesehen. Sollten sich bereits Symptome zeigen, ist es nötig einen Arzt aufzusuchen.

Der PoC-Test wird ausschließlich von geschultem Personal direkt vor Ort mit einem Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt. Dieser Abstrich wird auf SARS-CoV-2-charakteristische Moleküle untersucht. Das positive oder negative Ergebnis wird auf einem Teststreifen mittels Reagenzien ermittelt und liegt innerhalb von wenigen Minuten vor. Sollte der Test positiv auf das Virus ausfallen, muss das Ergebnis noch mit einem PCR-Test geprüft werden.

Ein PCR-Test ist genauer als der Schnelltest und weist den Erreger direkt nach. Auch dort wird ein Nasen-Rachen-Abstrich vorgenommen, welcher in einem Labor analysiert wird. Es kann jedoch bis zu 2 Tagen oder bei sehr hohem Testaufkommen auch länger dauern, bis das Ergebnis vorliegt. Hierbei wird eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus entweder ausgeschlossen oder festgestellt.

Info: Bei Bedarf können Sie einen Antigen-Schnelltest für 9,50€, beziehungsweise einen PCR Test für 79€, in der Kreisel-Apotheke, Sternstraße 28 in 06886 Lutherstadt Wittenberg, erhalten. Bitte melden Sie sich für beide Tests vorab telefonisch an: 03491-43 77 54.

Wie ist die Lage in der Welt und in Europa?

Weltweit wurde daran gearbeitet, die Coronavirus-Pandemie einzudämmen. Es galten bestimmte Sicherheitsmaßnahmen, wie ein Abstand von mindestens 1,5 Metern und das Tragen von medizinischen Masken. Außerdem wurden vielerorts die 3G bis 2GPlus Regeln durchgesetzt. In Ergänzung zu den Maßnahmen appellieren Politiker an die Menschen, sich impfen zu lassen.

Währenddessen wurden der World Health Organization weltweit über 757 Millionen bestätigte Fälle gemeldet und mehr als 6 Millionen Menschen sind an den Folgen des Coronavirus gestorben. Nach derzeitigem Stand gibt es über 272 Millionen bestätigte Fälle von SARS-CoV-2 in der europäischen Region. Nach Angaben der WHO sind bisher über 2 Million Menschen in Europa an dem Coronavirus gestorben.

Quelle:
https://covid19.who.int/

Wie wird die Situation in Deutschland eingeschätzt?

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) wird die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung im Allgemeinen als moderat eingeschätzt. Deutschland verzeichnet mittlerweile über 38 Millionen bestätigte Infektionsfälle. Bundesweit sind laut Angaben des RKI bislang mehr als 167.000 Infizierte an oder mit SARS-CoV-2 gestorben.

Vor allem im Winter war ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der deutschen Bevölkerung zu beobachten. Bis April 2021 befand sich Deutschland deshalb im Lockdown. Gastronomie, Dienstleistungsbetriebe und Einzelhandel (außer Supermärkte) sowie Schulen blieben in großen Teilen geschlossen. Derzeit gibt es keinen Lockdown und auch die letzten Pflichten zum Tragen einer Maske oder zum Testen sind am 1. März 2023 gefallen, da die Infektionszahlen relativ stabil bleiben. Die Maskenpflicht gilt nur noch für Arzt-, Krankenhaus- und Pflegeheimbesucher.

Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/corona-diese-regeln-und-einschraenkung-gelten-1734724

Eine aktuelle Übersicht über die detaillierten Maßnahmen im Rahmen der Eindämmung des Coronavirus können Sie auf den Seiten der Bundesregierung nachlesen:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus

Was bedeutet 3G, 2G und 2GPlus?

Diese Abkürzungen zeigten an, unter welchen Voraussetzungen unter anderem Einzelhandelsgeschäfte oder Veranstaltungen besucht werden durften. Auch für Arbeitnehmer galt eine Zeit lang 3G. Die Abkürzungen bedeuten:

  • 3G: Geimpft, genesen oder getestet.
  • 2G: Geimpft oder genesen.
  • 2GPlus: Geimpft oder genesen, zusätzlich getestet.

Deutschlandweit bestehen derzeit keine Regelungen dieser Art.

Kann das Coronavirus behandelt werden?

Einige Arzneimittelhersteller haben Medikamente gegen das Coronavirus entwickelt. Das Medikament Paxlovid ist eins davon. Im Anfangsstadium der Infektion gegeben, soll die Coronapille die Vermehrung der Viren hemmen und so recht erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten verhindern. Medikamente wie Paxlovid sind eine weitere Säule im Kampf gegen SARS-CoV-2 – allerdings ersetzen die Medikamente keine Impfung, laut der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA.

Quelle:
https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Arzneimittelinformationen/covid-19-arzneimittel.html

 

Welche Impfstoffe sind zugelassen?

In Deutschland sind aktuell fünf Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen. Dazu gehören die mRNA-Impfstoffe von BioNTech mit dem Namen Comirnaty (Zugelassen durch die EMA am 21.12.2020) und Moderna (Zugelassen durch die EMA am 06.01.2021). Außerdem haben die beiden Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und Johnson&Johnson die Zulassung erhalten. Neu mit dabei ist der Impfstoff von Nuvavax unter dem Namen Nuvaxovid. Dieser basiert auf einem altbewährten Prinzip: Mittels Spike-Protein und eines Hilfsstoffes zur Verstärkung der Wirkung wird das Immunsystem gegen das Coronavirus geschult. Ebenso wie die mRNA- und die Vektorimpfstoffe ist dieses Vakzin ein Totimpfstoff, da kein lebendes Virus geimpft wird.

Quelle:
https://www.zusammengegencorona.de/impfen/
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/portraet-des-novavax-impfstoffs-nuvaxovid-130385/

Welchen Nutzen hat die Impfung?

Im Dezember 2020 wurde der erste Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zugelassen, damit startete die Impfkampagne in den verschiedenen Ländern. Vermehrt erkranken allerdings auch Geimpfte an Covid-19. Dies liegt unter anderem daran, dass die verschiedenen Impfstoffe zwar einen hohen, aber keinen 100-prozentigen Schutz gegen das Coronavirus bieten. Außerdem wurde festgestellt, dass die Hospitalisierungsrate sinkt – wenn Geimpfte an Corona erkranken, müssen sie also seltener stationär im Krankenhaus behandelt werden. Dadurch kann die Impfung neben der Krankheit selbst auch vor schweren Verläufen schützen. Außerdem wurde der Impfstoff von BioNTech mittlerweile für Kinder ab 5 Jahren zugelassen, auch eine STIKO-Empfehlen hierzu liegt vor. Für vorerkrankte Kinder gilt die Impfempfehlung der STIKO ab sechs Monaten.

Quelle:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/digitaler-impfpass-107.html
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/warum-immer-mehr-geimpfte-an-covid-19-erkranken-127050/
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/COVID-19/Impfempfehlung-Zusfassung.html

Wie sinnvoll ist eine Booster-Impfung?

Es ist bisher noch nicht klar, wie lange der Impfschutz nach der Immunisierung anhält. Allerdings wurde festgestellt, dass der Impfschutz mit der Zeit immer weiter nachlässt – bei allen Menschen, besonders betroffen sind aber meist ältere Menschen, Immungeschwächte und Pflegebedürftige. Eine Studie aus Großbritannien zeigt zudem, dass die Wahrscheinlichkeit, trotz Impfung an Covid-19 zu erkranken, größer wird, je länger die Immunisierung zurückliegt. Sogenannte Booster-Impfungen werden daher empfohlen. Dies ist eine dritte Impfdosis, die ungefähr sechs Monate nach der zweiten gegeben werden soll. Generell empfiehlt die StIKo (Ständige Impfkommission), für die Booster-Impfung ein mRNA-Vakzin zu nehmen.

Quelle:

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/corona-booster-impfungen-101.html
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-booster-impfung-auffrischung-100.html

Wer kann sich eine Booster-Impfung holen?

Die StIKo empfiehlt die Auffrischungsimpfung für Menschen ab 70 Jahren. Auch Bewohner und Personal von Pflege- und Altenheimen wird eine weitere Impfung empfohlen. Laut der Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums gilt der Anspruch auf die Booster-Impfung für alle Menschen ab 12 Jahren, sofern der Wohnsitz oder gewöhnliche Aufenthaltsort in Deutschland ist. Menschen, die ihren ersten vollständigen Schutz durch den Impfstoff von Astrazeneca oder Johnson&Johnson bekommen haben, wird empfohlen, sich eine weitere Impfung mit einem der mRNA-Impfstoffe, also Biontech oder Moderna, geben zu lassen. Es wurde mittlerweile festgestellt, dass Anzahl der gebildeten Antikörper gegen Corona bei einer zweimaligen Impfung mit Astrazeneca geringer ausfällt als bei einem Mix von Astrazeneca und einem mRNA-Impfstoff.

Quelle:

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/corona-booster-impfungen-101.html
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-booster-impfung-auffrischung-100.html

 Digitales Impfzertifikat: Vollständig Geimpfte wie auch Genesene erhalten bei uns selbstverständlich auch ihr Impfzertifikat. Kommen Sie dazu in eine unserer Apotheken vor Ort.

Urlaub trotz Corona? Das sollten Sie beim Reisen beachten

Die globale Coronavirus-Pandemie wirkte sich auch auf den Tourismus aus. Viele Reise- und Urlaubsmöglichkeiten wurden eingeschränkt, um eine weitere Ausbreitung zu reduzieren. Urlauber sollten sich vor Antritt einer Reise zunächst beim Auswärtigen Amt über mögliche Risikogebiete informieren und die individuellen Reisehinweise beachten. Am 7. April 2023 ist die Coronavirus-Einreise-Verordnung ausgelaufen. Damit gelten auch bezüglich des Reisens in andere Länder und des wieder Einreisens nach Deutschland keine Beschränkungen mehr.

Unser Pharmazeutisches Fachpersonal hat verschiedene Reisesets zusammengestellt, um die Reiseapotheke an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.

Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Transport/BMG_Merkblatt_Reisende_Tab.html
https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/covid-19/2296762

Was ist der Unterschied zwischen SARS-CoV-2 und Covid-19?

Das neuartige Coronavirus, welches bislang als 2019-nCoV bezeichnet wurde, hat seit dem 11. Februar 2020 einen neuen Namen: SARS-CoV-2. Das Wort SARS ist ein Akronym und steht für Schweres Akutes Atemwegsyndrom. Die durch SARS-CoV-2 mögliche Lungenkrankheit hat ebenfalls einen Namen erhalten und wird Covid-19 (Corona Virus Disease 2019) genannt. Der Unterschied besteht somit darin, dass SARS-CoV-2 der Name des neuartigen Coronavirus ist, während Covid-19 eine Krankheit ist, welche aus einer Infektion mit dem Coronavirus resultieren könnte.

Quelle:
https://www.zusammengegencorona.de/informieren/basiswissen-coronavirus/

Wie wird das Coronavirus übertragen?

Laut dem RKI soll der Hauptübertragungsweg innerhalb der Bevölkerung die Tröpfcheninfektion sein. Auch eine sogenannte Kontaktübertragung (Infektion mit dem Virus über kontaminierte Oberflächen) sei theoretisch möglich. Eine Übertragung von SARS-CoV-2 durch Aerosole (Schwebepartikel in der Luft) ist in einigen Situationen des normalen gesellschaftlichen Umgangs möglich. Treffen viele Personen dicht gedrängt in einem nicht ausreichend belüfteten Innenraum zusammen und wenn der Mindestabstand dabei unterschritten wird, kann es zu einer verstärkten Anreicherung von Aerosolen kommen. Generell können die Aerosole durch regelmäßiges Lüften in Innenräumen abgereichert werden. Deshalb ist es von Bedeutung, Innenräume regelmäßig mit Frischluft zu versorgen.

Quelle:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html?nn=13490888

Wie lange dauert es nach einer Infektion, bis die Krankheit ausbricht?

Den Informationen des RKI nach beträgt die Inkubationszeit im Mittel 5-6 Tage. Es ist davon auszugehen, dass Patienten etwa 1-2 Tage vor Symptombeginn ansteckend sind. Wie lange eine Person ansteckend ist, kann momentan nicht mit Sicherheit angegeben werden.

Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html#doc13776792bodyText1

Welche Symptome weist eine Erkrankung mit dem Coronavirus auf?

Das RKI hat mit Stand zum 03.09.2020 Daten aus Deutschland im Hinblick auf Demografie und Symptomatik veröffentlicht. Diesen Daten zufolge sind 51% der COVID-19-Erkrankten weiblich und im Altersmedian 45 Jahre alt. Zu den häufigsten Symptomen in Deutschland gehören Husten, Fieber, Schnupfen, eine Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns sowie Pneumonie. Hier ein unvollständiger Auszug von weiteren, möglichen Symptomen: Halsschmerzen, Atemnot, Kopf-und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen.

Eine Studie aus England fand zudem heraus, dass die Krankheitssymptome bei Delta und Omikron von der bislang geltenden Symptom-Trias (Fieber, Husten und Geruchs-/Geschmacksverlust) abweichen können. Häufig treten laut der Studie bei einer Infektion mit Delta oder Omikron folgende Krankheitsanzeichen auf:

  • Fließschnupfen
  • Kopfschmerzen
  • Milde bis schwere Erschöpfung (Fatigue)
  • Niesen
  • Halsschmerzen

Bei Omikron-Patienten wurden außerdem noch Appetitlosigkeit und Nachtschweiß genannt. Ebenso kann ein sogenannter Brain Fog, also ein sich-vernebelt-fühlen, auftreten.

Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html#doc13776792bodyText1
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/klassische-erkaeltungssymptome-dominieren-bei-omikron-und-delta-130475/

Was bedeutet Long Covid?

Eine überstandene Coronainfektion bedeutet nicht, dass keine Symptome mehr vorhanden sind. In einer Studie der Uni Mainz gaben etwa 40 Prozent der mit Corona infizierten Personen an, dass die Covid-artigen Symptome bei ihnen über mindestens sechs Monate andauerten. Betroffen sind davon zudem nicht nur Personen mit schweren Verläufen der akuten Infektion - Long Covid kann jeden vom Coronavirus infizierten Menschen treffen.

Die Symptome unterscheiden sich dabei, Mediziner teilen sie grob in zwei Gruppen ein. Etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen haben Schäden an Organen wie Herz oder Lunge. Die restlichen von Long Covid Betroffenen kämpfen mit eher funktionellen Beeinträchtigungen, unter anderem einer geringeren Belastbarkeit, Atemnot, Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen. Die Heilungschancen sind allerdings auf lange Sicht gut. Für die Behandlung gibt es mittlerweile je nach Beschwerden etablierte Therapien. Das Alter spielt für Long Covid kaum eine Rolle – allerdings sind häufiger Frauen als Männer davon betroffen.

Es gibt außerdem eine Unterscheidung zwischen Long Covid und Post Covid: Long Covid bedeutet, dass die Beschwerden länger als vier Wochen nach der Infektion bestehen. Post Covid heißt, dass die Beschwerden den Alltag länger als 12 Wochen nach der Infektion einschränken. Die Behandlung richtet sich auch bei Post Covid immer nach den aktuellen Beschwerden. Bei vielen bessern sich diese, bei anderen nicht.

Die Impfung kann vorbeugend vor Long oder Post Covid schützen. Zweifach geimpfte Menschen berichteten laut einer Studie im Fachmagazin The Lancet Infectious Disease seltener über langanhaltende Symptome als ungeimpfte Menschen.

Quelle:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/was-wissen-wir-mittlerweile-ueber-long-covid-130434/seite/alle/

Kann die Corona-Infektion noch weitere gesundheitliche Folgen haben?

Eine Studie aus Kopenhagen hat von Februar 2020 bis November 2021 rund 920.000 auf Corona getestete Personen genauer angeschaut. 876.356 waren in dem Zeitraum nicht infiziert. Die restlichen 43.375 sind mindestens einmal in dem Untersuchungszeitraum mit SARS-CoV-2 erkrankt. Zum Vergleich wurden außerdem sämtliche Daten von Patienten, die vor dem Ausbruch der Pandemie an der Grippe (Influenza) erkrankt sind, untersucht.

Die Studie belegt bei Corona-positiv-getesteten Personen ein 4,8-fach erhöhtes Risiko für eine intrazerebrale Blutung, ein 3,5-fach erhöhtes Risiko an Alzheimer zu erkranken, ein 2,7-fach erhöhtes Risiko für einen ischämischen Schlaganfall und ein 2,6-fach erhöhtes Risiko für die Parkinson-Krankheit.

Bei dem Vergleich, ob das Risiko für neurologische Erkrankungen bei Coronapatienten höher ist als bei Influenza-Patienten, wurde festgestellt, dass das Risiko bei Corona-Patienten nicht signifikant höher ist als bei Influenza-Patienten. Dementsprechend bestehen bei Corona die selben Langzeitfolgen neurologischer Krankheiten wie bei der Grippe und anderen Atemwegserkrankungen.

Quelle:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.studie-zu-corona-und-nervenerkrankungen-covid-19-erhoeht-deutlich-risiko-fuer-alzheimer.3f1b7d90-51dd-4838-a5d9-ba4344a0df4f.html

Wie kann ich mich vor einer Infektion schützen?

Um eine Ausbreitung des neuen Coronavirus zu vermeiden, empfiehlt das Bundesministerium für Gesundheit die sogenannte AHA + L Regel:

  • Abstand
  • Hygiene
  • Alltagsmaske
  • Lüften

Achten Sie bei diesen Maßnahmen darauf, dass sie einen Mindestabstand von 1,5 Meter zu Ihren Mitmenschen einhalten. Beachten Sie zudem die Husten- und Niesetikette und tragen Sie eine Alltags- oder medizinische Maske, wenn es nötig ist. Zudem sollten Sie regelmäßig die Hände mit Seife waschen und desinfizieren. Diese Verhaltensregeln sollen ein Mindestmaß an Schutz bieten und dabei helfen, eine weitere Ausbreitung des Virus weiter einzudämmen. Mehr zu dem Thema Masken können Sie hier erfahren.

Quelle:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autor Apotheker Marcus Schulze

Über unseren Autor:

Marcus Schulze | Apotheker in der Kreisel-Apotheke
Ich bin seit 2016 Apotheker und seit Mitte 2017 bei mycare in der Kreisel-Apotheke tätig. Ich berate gerne umfassend zu allen Gesundheitsfragen. Durch ständiges Lernen nach dem Studium erweitere ich meine Beratungskompetenzen abseits der üblichen Medikamente, um so dem Kunden ein breites Wissen anbieten zu können. Mehr über M. Schulze

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Janet, Apothekerin bei mycare.de
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