Spannende Fakten zur Konzentrationsschwäche und was Sie dagegen tun können

✓ Pharmazeutisch geprüft - Lesezeit: 3 Minuten

Von Jacqueline Kusserow, Apothekerin bei mycare.de
Aktualisiert: 19.09.2022

Ein Mann sitzt gelangweilt an seinem Schreibtisch.

Konzentration ist die Fähigkeit, seine gesamte Aufmerksamkeit gebündelt auf eine Aufgabe oder Tätigkeit zu lenken und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg. Diese Fähigkeit ist im gesamten Leben hilfreich – sei es beim Lernen in der Schule, beim effizienten Arbeiten im Beruf oder beim Zurechtfinden in einer fremden Stadt. Menschen mit Konzentrationsschwäche lassen sich schnell von ihrer eigentlichen Aufgabe durch andere Reize ablenken.

Was ist eine gesunde Konzentrationsfähigkeit?

Das Gleichgewicht folgender Faktoren entscheidet über die Aufmerksamkeit einer Person:

  • Wille und Fähigkeit zur Erfüllung einer Aufgabe
  • Emotionale und körperliche Verfassungen
  • Freude an der Aufgabe
  • Ansprechende Arbeitsumgebung

Je länger ein Mensch in der Lage ist, sich auf ein Ziel oder eine Tätigkeit zu fokussieren, desto höher ist die Konzentrationsfähigkeit.

Wie äußert sich Konzentrationsschwäche?

Kurz gesagt: Menschen mit Konzentrationsproblemen lassen sich schnell von ihrer eigentlichen Aufgabe durch andere Reize ablenken. Folgende Verhaltensweisen können außerdem eine Konzentrationsschwäche anzeigen:

  • (Häufiges) Vergessen wichtiger Termine, generelle Vergesslichkeit
  • keine Geduld für längere Arbeiten
  • Bewusstes Lesen führt schnell zur Überforderung
  • Schon eine kurze Ansprache wirft Betroffene aus dem Konzept
  • Hinauszögern von Aufgaben

Eine unbehandelte Konzentrationsschwäche kann Folgen haben. Je länger der Zustand unbehandelt bleibt, desto größer ist die Gefahr weiterer psychischer Erkrankungen. Temporäre Konzentrationsprobleme benötigen aber nicht zwingend eine Behandlung durch einen Arzt. Diese können aufgrund verschiedener Ursachen auftreten. Beispielsweise kann es helfen, Stress zu reduzieren, um sich wieder gut konzentrieren zu können.

Was hilft gegen eine Konzentrationsschwäche

Das Problem erkennen, sich der Schwäche stellen und ggf. professionelle Hilfe suchen. Das sind die ersten Schritte in die richtige Richtung. Oft fällt das Eingestehen der Konzentrationsschwäche schwer. Dabei ist ein diagnostizierter Aufmerksamkeitsmangel in der Regel gut behandelbar. Betroffene sollten den Arzt Ihres Vertrauens aufsuchen und sich gründlich untersuchen lassen. Können eventuelle körperliche Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden, sollte auf der psychischen und neurologischen Schiene weitergeforscht werden. Für diesen Bereich ist der Fachmann (Psychiater und Neurologe) verantwortlich. Anhand des Anamnesebogens erkennt der behandelnde Arzt, in welche Richtung therapiert werden kann und schlägt eine entsprechende Maßnahme vor. Bei geringem Leistungsabfall können folgende Tipps die Konzentrationsfähigkeit anheben:

  • Beruf und Schule: Hier helfen kleine Pausen von etwa 10 Minuten pro Stunde den Akku wieder etwas aufzuladen. Ein angenehmer Spaziergang, eine Massage, eine Meditation oder ein Sprint durch den Park sorgen für die Verbesserung unserer kognitiven Leistungen und stimmen selbstzufrieden und glücklich.
  • Arbeitsbereich: Wenn die Umgebung im Arbeitszimmer lärmbehaftet oder sauerstoffarm ist, kann die Konzentration darunter leiden. Frohe Farben, eine ordentliche Durchlüftung und nette Details in der Nähe der Arbeitsmaterialien senken die Spannung und bringen mehr Konzentration in die Arbeit. Störelemente lassen sich begrenzt vermeiden. Was beim Lernen oder Arbeiten stört, sollte auf stumm geschaltet und wenn möglich ausgeblendet werden.
  • Aufgaben: Die Aufgaben nach Wichtigkeit zu ordnen (oder von einfach nach schwer) sorgt für effizienteres Arbeiten. Zudem sollten Betroffene darauf achten, nicht zu viel Arbeit auf einmal anzugehen.
  • Pomodoro-Technik (Methode des Zeitmanagements): Aufgabe wird schriftlich festgehalten, den Kurzzeitwecker auf 25 Minuten einstellen, Aufgabe nach 25 Minuten kurz (5 Minuten) beenden und mit einem „X“ markieren. Arbeit fortsetzen und nach vier Zeiteinheiten je 25 Minuten eine längere Pause einlegen.
  • Eine To-Do-Liste für die Arbeit und für Zuhause erstellen.
  • Progressive Muskelentspannungs-Technik oder autogenes Training.

 

 Tipp: Verschiedene Nahrungsergänzungsmittel enthalten Mikronährstoffe, die sich positiv auf die Konzentration auswirken können, beispielsweise Präparate mit Ginkgo-Extrakt.

Was ist der Grund für Konzentrationsschwäche?

Eine Konzentrationsschwäche kann sehr viele verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Unter- oder Überforderung im Beruf oder Privatleben.
  • Stress und Burnout-Syndrom.
  • Ermüdung, Schlafmangel, Schlafstörungen.
  • Alkohol-, Kaffee-, Nikotin- oder Drogenkonsum.
  • Hoher Medienkonsum.
  • - Mangelnde Bewegung.
  • Unausgewogene Ernährung (wie Vitamin-­ und Mineralstoffmangel, Zuckerüberschuss).

Solche Konzentrationsstörungen können nur vorübergehend sein, dennoch ist der Arzt je nach Ursache der richtige Ansprechpartner. Aber auch ernsthafte Erkrankungen wie,

  • Depressionen,
  • Demenz,
  • Schädel-Hirn-Trauma,
  • ADHS,
  • Magersucht,
  • Schilddrüsenüberfunktion oder
  • Hirnschäden durch Alkohol (Korsakow-Syndrom)

können Auslöser einer Konzentrationsschwäche sein und gehören in ärztliche Behandlung.

Infografik: Konzentrationsstörungen: Symptome, Ursachen und Tipps

Vorbeugende Maßnahmen bei Konzentrationsschwierigkeiten

Mangelnde Konzentration entwickelt sich oft völlig unbemerkt. Kinder, welche unter Konzentrationsproblemen leiden, können sich beispielsweise nie lange mit einem Spiel beschäftigen. Auffälligkeiten bei Kindern erkennen Sie zum Beispiel an deren Unfähigkeit, sich im Unterricht oder bei den Hausaufgaben zu konzentrieren und sich Sachen zu merken. Ist das Kind grundsätzlich abgelenkt, teilweise unstrukturiert und neigt vermehrt zu Tagträumen, sollte der Hausarzt weitere Untersuchungen, beispielsweise bei einem Kinderpsychologen, veranlassen. Dieser kann feststellen, ob hinter den Konzentrationsproblemen zum Beispiel das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivität-Syndrom(ADHS) steckt. Dieses muss in vielen Fällen behandelt werden, damit sich der Nachwuchs konzentrieren kann. Freiverkäuflich können beispielsweise spezielle diätetische Lebensmittelmit Seefischöl und Nachtkerzenöl unterstützend unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden.

Vorbeugende Maßnahmen bei Konzentrationsschwierigkeiten

Für eine bestmögliche Konzentration Ihres Kindes während des Unterrichts, der Hausaufgaben und bei Prüfungen spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:

  • genügend Bewegung (idealerweise an der frischen Luft)
  • richtige Ernährung: gesund und abwechslungsreich
  • ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (am besten Wasser, ungesüßter Tee oder Saftschorle)
  • ausreichend Schlaf
  • regelmäßiger, nicht zu stressiger Tagesablauf

Achten Sie außerdem darauf, dass Kinder ihre Freizeit nicht ausschließlich vor dem Fernseher oder dem Computer verbringen. Spielen Sie lieber Memory oder Mikado mit ihrem Kind oder puzzeln Sie gemeinsam. Das wirkt sich positiv auf die Konzentration aus und es wird zusätzlich das Gedächtnis trainiert.

Allgemeiner Hinweis: In unseren Ratgebern verwenden wir für die bessere Lesbarkeit überwiegend das generische Maskulinum. Gemeint sind damit aber auch Angehörige des weiblichen Geschlechts und anderer Geschlechtsidentitäten.

Autorin Apothekerin Jacqueline Kusserow

Über unsere Autorin:

Jacqueline Kusserow | Apothekerin in der Heimversorgung
Ich bin seit langer Zeit Apothekerin in der Heimversorgung bei mycare. Durch meine Fachweiteribldung "Pharmazie in der Geriatrie" bin ich nun auch für ein Medikationmanagement im Bezug auf unsere geriatrischen Patienten qualifiziert. Mehr erfahren

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